Kommentar
Verbrenner-Aus
von: Kai-Werner FajgaAuch für Lkw und schwerere Fahrzeuge wird das Verbrenner-Aus ab 2040 diskutiert, was erhebliche Folgen für die Bauwirtschaft nach sich ziehen würde. 99 Prozent der Fahrzeuge, Geräte, Maschinen und Bagger sind dieselbetrieben, informierte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), dessen Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa warnte: "Diese neue EU-Kostenlawine wird der deutschen Wirtschaft enorm schaden."
Die Bauwirtschaft werde zwar erst mit der zweiten Verbotswelle getroffen, dann aber "mit voller Wucht", denn viele von den Geräten und Fahrzeugen sind auch noch gar nicht in E-Mobilität auf dem Markt erhältlich." Ein Verbrennerverbot müsse verhindert werden, zumindest solange nicht alternative Antriebstechniken auskömmlich am Markt sind. Die einseitige Sichtweise der Politik, jegliche Verbrenner verbieten zu wollen – auch etwa beim Einsatz in Brennkesseln für Heizungen, ruft immer mehr Kritiker auf den Plan. Sie monieren, dass alle regenerativen Energien inklusive aller Ausbauformen der Zukunft nicht ausreichen werden, um den ständig wachsenden Energiebedarf zu decken.
Schon heute würden zwei Drittel der Strom-Beschaffungskosten in Deutschland dafür aufgewendet, Strom teuer einkaufen zu müssen für Intervalle, wo keine Sonne scheint oder der Wind nicht weht – und Strom nicht gespeichert werden kann. Der Weisheit aktueller Schluss hierzulande: Wenn Solar- und Windkraft nicht ausreichend funktionieren, wird Strom aus Nachbarländern beschafft – die oft in Kohle- oder Atomkraftwerken produziert wird.
"Eine kurzsichtige Verbotspolitik wird am Ende nur teurer für alle", sagte Pakleppa. Das Ergebnis sieht man schon jetzt, denn in Deutschland ist Strom teurer als sonstwo in Europa. Ein "Weiter so" der Verbotspolitik ohne Lösungsvorschläge darf es nicht geben.