Kommentar

Wohin mit dem Müll?

von: Robert Bachmann

Deutschland droht ein Deponienotstand. Sicherlich kein neues Thema, vor dem Hintergrund des aktuellen Baubooms aber zunehmend relevant. In der Bundesrepublik werden mittlerweile mehr als 400 Mio. t Abfall im Jahr produziert. Seit 2010 ist das Aufkommen um rd. 25 Mio. t gestiegen. Etwas mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Abfallvolumens entfällt auf Bauabfälle. Da die Zahlen aus dem Jahr 2016 stammen, lässt sich leicht ausmalen, dass der Trend eher aufwärts, denn abwärts zeigt. Das Problem: Seit Jahren sinkt die Zahl der Deponien in Deutschland rapide. 2016 waren es knapp 1100 und damit bereits 900 weni-ger als noch zehn Jahre zuvor. Laut Statistischem Bundesamt erreichen bis zum Jahr 2025 noch einmal zwischen 400 und 500 Deponien das Ende ihrer Betriebszeit. Das passt nicht zusammen, wie in der Verbandslandschaft seit einigen Jahren moniert wird. Insbesondere vor dem Hintergrund der derzeit in Abstimmung befindlichen Mantelverordnung, die das Problem aufgrund strengerer Regulierungen für die Trennung von Bauabfällen noch zu verschärfen droht. Problem Nummer zwei: Den Bund interessiert das nicht sonderlich. "Auf die gesamte Bundesrepublik bezogen ist ausreichend Deponieraum vorhanden", ließ das Bundesumweltministerium in einer Stellungnahme verlauten und schmettert damit jegliche Bedenken der Bau-, Baustoff- und Recyclingindustrie nieder. Darüber hinaus sei das Abfallrecht Ländersache. Den Müll müsse schon jedes Land vor der eigenen Haustür zusammenkehren, meint der Bund, verkennt dabei aber die Tatsache, dass Deponie nicht gleich Deponie ist. Bauabfälle können nicht überall entsorgt werden. Wegen der Engpässe werden in der Entsorgung heute vielerorts schon Anfahrtswege zur nächstgeeigneten Deponie jenseits der 100 km in Kauf genommen, auch über die Landesgrenzen hinaus. Bezahlen muss das nicht zuletzt der Häuslebauer, auf dessen Kosten sich das Ganze zunehmend auswirkt. Die Lösung wäre im Grunde einfach: mehr Deponien. Hier drücken aber extrem langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren von oft mehr als zehn Jahren kräftig auf die Bremse. Auch hier wäre ein bisschen Planungsbeschleunigung angesagt. Andernfalls werden die aktuell noch sehr hohen Recyclingquoten in der Bauwirtschaft nicht zu halten sein.

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