Kompakte Recyclinganlagen

Deponienotstand erfordert clevere Lösungen

HEIMERTINGEN (ABZ). – Deutschland ist auf dem besten Weg, in einen gravierenden Deponienotstand zu schlittern, von der Öffentlichkeit eher unbemerkt. Denn wer weiß schon, heißt es vonseiten der Jürgen Kölsch GmbH, dass etwa der Aushub, der bei Stuttgart 21 anfällt, teilweise bis nach Frankreich auf Deponien gebracht wird?Immer mehr deutsche Deponiekapazitäten sind erschöpft und neue werden nicht gebaut. Bürgerproteste und hohe Sicherheitsleistungen für Umweltrisiken schrecken Unternehmer davon ab. Schon seit Jahren steigen die Kosten für die Entsorgung von Aushub und Abraum. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gibt an, dass etwa im Straßenbau die Entsorgungskosten in fünf Jahren bis zum Sechsfachen gestiegen sind. Gibt es einen Ausweg?"Klar! Clever recyceln, alle Chancen auf die Produktion nutzbarer oder verkaufbarer Baustoffe aus Abbruchmaterial und Aushub nutzen. Am Besten gleich vor Ort denn das spart Transportkosten." So lautet das Rezept von Sean McCusker, Verkaufsleiter bei der Jürgen Kölsch GmbH. Die richtigen Produkte dafür präsentieren sein Team und er auf der recycling aktiv am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden am Stand A 703. Kölsch wird voraussichtlich insgesamt acht Maschinen ausstellen, zwei davon in Aktion, sechs weitere stationär.Als Unternehmen kann Kölsch auf dreißigjährige Branchenerfahrung zurückblicken, denn so lange versorgt man den süddeutschen Raum mit maßgeschneiderten Lösungen zum Zerkleinern, Sieben, Transportieren und Halden von Naturstein wie auch Bauschutt und Aushub aller Art. Das Marken-Portfolio von Kölsch konzentriert sich auf führende Anbieter, die eine solide technische und wirtschaftliche Basis vorweisen und deren Maschinen sich durch hohe Standzeiten, reichlich Leistungsreserven und ihre Technik auszeichnen. Die Bindung zu den Herstellern ist teilweise so eng, dass Kölsch aktiv in die Entwicklung und Perfektionierung der Maschinen eingreift, Ideen und Anregungen liefert und nicht selten als Mittler zwischen Anwendern und Herstellern fungiert.Eine der beiden Maschinen, die Kölsch in Aktion zeigt, ist der Rubble Master 100GO! Der raupenmobile Prallbrecher mit 29 t Basisgewicht erzielt einen Durchsatz von 250 t Material/h. Seine Einlauföffnung von 950 x 70 mm lässt Aufgabe-Stückgrößen von bis zu 750 mm zu. Der Antrieb ist etwas Besonderes: Zwei Aggregate stehen zur Wahl, eines zertifiziert nach Stufe 3A, eines nach 3B. Die Emissionen des 3A-Motors bleiben bis auf weiteres im gesetzlich tolerierten Maß, weil er als Konstantdrehzahlmotor arbeitet. Das hat Vorteile, heißt es weiter, der Motor kommt mit weniger Sensorik aus, braucht keine Abgasnachbehandlung und läuft bei insgesamt niedrigerer Drehzahl bei weniger Geräuschemission. Ausgerüstet ist der RM 100 mit weiteren technischen Finessen. Die als Option lieferbare Siebeinheit mit Rückführband etwa, ist nun als eine Einheit ausgeführt und verbleibt während des Transports an der Anlage. Bei Bedarf entfaltet sie sich auf Tastendruck. Das zeitintensive "in Montageposition Hieven" mittels Bagger oder Lader entfällt. Das Rückführband kann auch als Austragsband für extremes Überkorn umfunktioniert werden. So wird etwa grobes Verfüllmaterial fein säuberlich separat aufgehaldet. Die auf der recycling aktiv präsentierte Maschine wird zudem einen Windsichter im Übergabebereich zwischen Sieb und Rückführband eingebaut haben, um Leichtstoffe aus dem Materialkreislauf zu nehmen. Der RM100GO! ist darüber hinaus mit dem so genannten Eco-Paket ausgestattet, das für ein Bündel aus energiesparenden Maßnahmen steht. So wird z. B. der Lüfter nur noch dann angefahren, wenn er gebraucht wird, seine Drehzahl wird auf das technisch notwendige Maß reduziert. Ein weiteres Paket, genannt Enviro reduziert bei der ausgestellten Maschine nicht nur Emissionen, sondern auch Laufgeräusche.Zwei weitere Mitglieder aus der Rubble Master Familie werden stationär auf dem Kölsch Stand zu finden sein und zwar der Prallbrecher RM90GO! mit Rückführband und der kleinste mobile Prallbrecher im Rubble Master Programm, RM70GO!. Die größere der beiden Maschinen, die RM90GO! wird auf der recycling aktiv ihre Premiere erleben. RM90GO! ist die konsequente Weiterentwicklung des RM80GO! und wurde zuvor noch niemals vorgestellt. Auch er wird mit dem extrem drehmomentstarken Konstantdrehzahlmotor zu ordern sein. Er verfügt, wie RM100GO! über ein schwenkbares Rückführband, das auch als Austragsband umfunktioniert werden kann. Die Rubble Master RM70GO! ist ein kompakter Prallbrecher, der auch als "Einsteigermaschine" bezeichnet wird. Die Maschine verfügt über Merkmale wie Staubniederhaltung, Magnetabscheider und das einfache Rubble Master Bedienprinzip.Auch der kettenmobile Einschwingen-Backenbrecher Franzoi RFP1006 wird am Stand in Aktion zu erleben sein. Seit 35 Jahren baut Franzoi Maschinen für die Zerkleinerung, allesamt brillant konstruiert, einfach zu bedienen und zu warten. Das beste Beispiel dafür ist der von Kölsch auf der recycling aktiv ausgestellte Franzoi RF 1006. Der Brecher wartet mit einer Maulöffnung von 1050 x 650 mm auf. Er ist vollhydraulisch, vom Antrieb bis zur Spaltverstellung bzw. dem lagerschonenden hydraulischen Überlastschutz. Der Brechspalt ist von 40 bis 180 mm einstellbar, er kann während des Betriebs justiert werden. Für den Antrieb zuständig ist ein Cummins Dieselaggregat. Der deutsche Anteil der Italienerin ist die gesamte Hydraulik inklusive der Pumpen und Steuerventile: Alles stammt von Rexroth. Ein genialer, weil schonender Kunstgriff ist auch die Methode, den Brecher bei Bedarf in umgekehrter Richtung laufen zu lassen. Dieser 'Rückwärtsmodus' hilft dabei, die meisten Verstopfungen schnell und einfach zu lösen.Humus per Siebkraft: "Wer sagt, dass ein Flachsieb keinen Humus gewinnen kann, der hat die Portafill Grobstücksiebanlagen noch nicht erlebt", so McCuskers Kommentar zu den ebenfalls auf der recycling aktiv ausgestellten Maschinen Portafill 2000CT und Portafill 5000CT. Die 2000CT verfügt über ein Haldenband, die 5000CT haldet über drei Bänder Feingut, Mittel- und Überkorn auf. Beide Siebanlagen können aufgrund der hohen Siebfrequenz und der aggressiven Kinematik unter anderem den Wertstoff Humus aus Aushub sauber trennen. Mit 12 t Basisgewicht sind sie alles andere als schwer, schon gar nicht angesichts eines Durchsatzes von 80 bis 150 t Material/h. Gerade bei der Rückgewinnung von Boden bieten diese beiden Anlagen die Möglichkeit, Deponiekosten zu verringern und bares Geld zu verdienen. Auch wenn beide Maschine nur stationär zu begutachten sein werden: Im Innenbereich des Kölsch Standes sind diese, sowie alle anderen stationären Maschinen, auf Videoaufnahmen in Aktion zu erleben.Die Siebanlage Powerscreen Warrior 1400X ist wiederum für schwierige Materialien mit einem mächtigen Aggregat für das Vor- oder Nachsieben unterschiedlicher Korngröße ausgelegt. Mit ihren 27 t Gewicht repräsentiert es bei Powerscreen dennoch gerade einmal die Mittelklasse. Die Warrior 1400X verfügt über einen 3650 x 1380 mm großen Siebkasten und schleust, in Abhängigkeit von Siebgröße und Aufgabematerial, bis zu 400 t Material/h durch. Ihre hydraulisch klappbaren Bänder reduzieren die Rüstzeit auf 15 min. Der 4700 x 2600 mm große Aufgabetrichter ermöglicht mit einem Fassungsvermögen von ca. 7 m³ die Beschickung mit Bagger oder Radlader. Durch den 1200 mm breiten, ohne Querbalken nach oben komplett offenen Trichterauslauf kann selbst sperriges Aufgabegut wie z. B. Wurzelstöcke problemlos zum Siebkasten gelangen.Haldenbänder kann man nicht miniaturisieren, aber innovieren. Das knapp 20 m lange Telestack LF520 übernimmt das maschinelle Aufhalden und eröffnet Haldenkapazitäten von über 1300 m³. Das "LF" im Namenszusatz steht für "Low Feeder" eine Innovation die aus einem Aufgabetrichter besteht, der auch eine Beschickung mittels Radlader ermöglicht. Der Trichter ist am hinteren Ende 3 m hoch, mittlere und große Radlader erreichen diese Höhe mühelos. Der Trichter fasst 7 m³ Material und versorgt ein stufenlos regelbares Abzugsband mit einer Breite von 1200 mm. Das Band ist geeignet für gebrochenes oder gesiebtes Material, die maximale Abwurfhöhe beträgt 9,64 m. Die potentielle Kraftstoffeinsparung ist hoch, denn das 75 kW starke Cat Dieselaggregat des Bandes konsumiert nur magere 6 bis 7 l/h. Der tiefer gelegte Rahmen bewirkt hohe Stabilität, auch bei maximaler Austragshöhe.

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