Kongress von Forschungsverbund

Digitales 3D-Baustellenmodell angestrebt

Max Bögl ForBau Fachtagungen und Kongresse
Diskutierten über die digitale Baustelle (v. li.): Karl Goj, Ministerialrat Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Dr.-Ing. Uwe Willberg, Baudirektor Autobahndirektion Südbayern, Prof. Dr.-Ing. Willibald Günthner, Ordinarius am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik der TU München, Dieter Stumpf, Geschäftsführer SSF Ingenieure, Dr.-Ing. Karsten Beckhaus, Bauer Spezialtiefbau, und Prof. Dr. rer. nat. Ernst Rank, Ordinarius am Lehrstuhl für Computation in Engineereing der TU München. Foto: ForBau

MÜNCHEN (ABZ). - Zum Thema "Digitale Baustelle – ein Weg zur neuen Partnerschaft" fand in München kürzlich der erste Kongress des Forschungsverbunds ForBau statt. An diesem nahmen mehr als 200 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand teil.Der seit 2008 tätige Forschungsverbund hat sich zum Ziel gesetzt, Baumaßnahmen für Infrastrukturprojekte ganzheitlich und prozessorientiert in einem digitalen 3D-Modell abzubilden. Dass dieses Vorhaben nicht ausschließlich ein Forschungsthema darstellt, sondern längst auf dem Weg in die Praxis ist, zeigte die hohe Beteiligung der Bauwirtschaft an dieser Veranstaltung."Es ist für uns sehr spannend zu sehen, wie sich das Interesse an unserer Forschungsidee, aber auch allgemein an der Digitalisierung der Bauwelt in den vergangen Jahren gesteigert hat", so Prof. Willibald Günthner, Sprecher des Verbundes. "Während wir am Anfang lange Diskussionen über den Sinn digitaler Werkzeuge in der Baubranche geführt haben, ist das Interesse heute so groß, dass wir mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze für den Kongress haben."Prof. Günthner stellte in seinem Vortrag dar, wie die digitale Baustelle als Basis für die Zusammenarbeit in einem Bauprojekt genutzt werden kann, indem er Parallelen zu verwandten Industrien wie dem Anlagenbau zog."Dreidimensionale Planung und die konsequente, durchgängige Nutzung digitaler Werkzeuge im Bauprozess ist unsere Strategie für die Zukunft", betonte Johann Bögl, Gesellschafter der Firmengruppe Max Bögl, in seinem Vortrag über die Kooperationspotentiale der digitalen Baustelle. Er stellt dabei heraus, dass die Nutzung digitaler Werkzeuge von der Planungsphase bis hin zur Ausführungsphase bereits heute schon erhebliche Vorteile gegenüber den traditionellen zweidimensionalen, papierbasierten Methoden bietet.Auch die Darstellung der Bauprozesse aus heutiger und künftiger Sicht aus dem Blickwinkel des Bauherren, der von Dr. Uwe Willberg, Baudirektor der Autobahndirektion Südbayern, der des Planers, der von Dieter Stumpf, Geschäftsführer der SSF Ingenieure, und der Bauausführung, der von Dr. Karsten Beckhaus von Bauer Spezialtiefbau dargestellt wurde, zeigten den Trend zum verstärkten Einsatz von digitalen Werkzeugen im Bauumfeld.Wie das Zusammenspiel von 3D-CAD-Systemen und zentralem Datenmanagement die Arbeit konkret erleichtern und beschleunigen kann, wurde in einer Livedemonstration von den Mitarbeitern des Forschungsverbundes ForBau vorgestellt. Die anschließende Diskussion zeigte das große Interesse des Publikums. Die vorgestellten Technologien für die Bauausführung, zum Beispiel das Laserscanning zur Bestandsdokumentation, RFID als neue Kennzeichnungstechnologie für die Baustelle oder die Ablaufsimulation zur frühzeitigen Optierung von Bauablaufplänen lieferten einen spannenden Einblick über Möglichkeiten, den Bauprozess schon heute zu verbessern.Insgesamt wurde der Kongress als voller Erfolg gewertet, da er neben Vorträgen den Fachleuten genügend Zeit zum Austausch bot. Wolfgang Stoermer, Geschäftsführer des Bauindustrieverbands Bayern, fasste den Kongress als "eine rundum gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, wohin sich in Zukunft das Bauen entwickelt wird. Gerade an diesem Forschungsprojekt zeigt sich, dass die Bauindustrie eine Hightechbranche sei.Der Forschungsverbund "Virtuelle Baustelle – digitale Werkzeuge für die Bauplanung und -abwicklung" (ForBau) wird von der Bayerischen Forschungsstiftung für drei Jahre von 2008 bis 2010 gefördert. Innerhalb dieses Verbunds arbeiten sieben Lehrstühle (TU München, Universität Erlangen-Nürnberg mit Fraunhofer SCS, Hochschule Regensburg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik) zusammen.Ziel des Forschungsverbundes ist die Erarbeitung eines Konzepts zur ganzheitlichen Abbildung eines komplexen Bauvorhabens in einem digitalen Baustellenmodell. Das Modell soll sämtliche Daten hinsichtlich der Planung, Vermessung, Arbeitsvorbereitung, Abrechnung und Kalkulation sowie den Fortschritt der Baustelle selbst berücksichtigen und in einem zentralen Produktdatenmanagement-(PDM)System zusammenführen. Digitale Werkzeuge bilden die Basis für dieses ganzheitliche Konzept. Im Rahmen von Demonstrationsbaustellen soll dieses schließlich in der Praxis validiert werden.

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