Kooperation bei Rohstoffgewinnung und Naturschutz

Verbände
Auf gute Zusammenarbeit (v. l.): Christoph Hagemeier, vero-Landesvorsitzender Hessen, und Gerhard Eppler, Landesvorsitzender NABU Hessen, freuen sich über die Kooperation. Foto: vero

Roßdorf (ABZ). - Der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) und der Naturschutzbund Hessen (NABU) präsentierten im Steinbruch Roßdorf gemeinsame Forderungen an die Landespolitik. Die regionalen Unternehmen der oberflächennahen Rohstoffindustrie in Hessen fördern wichtige Rohstoffe für Verkehrswege- und Wohnungsbau. Bereits während der Gewinnungstätigkeit entstehen gleichzeitig Lebensräume für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Somit leisten die Unternehmen nicht nur einen substantiellen Beitrag zur Versorgung der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Bevölkerung. Sie haben auch die Möglichkeit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und des Artenschutzes zu leisten. Daher haben der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. (vero) und der NABU Hessen einen Dialogprozess gestartet. Das gemeinsame Ziel lautet: Sicherung und Nutzung der heimischen Rohstoffreserven bei gleichzeitig verbessertem Natur- und Artenschutz.

Gerhard Eppler, Landesvorsitzender NABU Hessen begrüßt die Kooperation: „Für eine Vielzahl von bedrohten Arten wie z.B. Flussregenpfeifer oder Gelbbauchunke sind Abbaugebiete die letzten Rückzugsräume in unserer Landschaft geworden. Diese Lebensräume wollen wir gemeinsam positiv weiter entwickeln.“ Der vero-Landesvorsitzende Christoph Hagemeier stellte heraus: „Dass volkswirtschaftliche, industrielle und ökologische Interessen in einem Bereich so große Überschneidungen aufweisen, ist selten. Die öffentliche Wahrnehmung ist durch sehr wenige pressewirksame Fälle von größerem Flächenanspruch und Konflikten bei der Rohstoffgewinnung häufig negativ besetzt. Dies wird der Thematik überhaupt nicht gerecht. Vor, während und nach der Rohstoffgewinnung gibt es auf unseren Gewinnungsflächen Natur und Artenvielfalt – welche Nutzungsart kann dies sonst schon vorweisen?“

Gemeinsam führten die Veranstalter vor, wie im Abbaubetrieb ein Lebensraum im Steinbruch regelmäßig durch den laufenden Betreib entsteht. Besonnte Kleingewässer und warme nährstoffarme Flächen zeichnen die Steinbruch Lebensräume aus. Diese sind ökologisch von hoher Bedeutung, da diese in unserer Landschaft fast nicht mehr vorkommen. Heuschrecken Arten wie die Blauflügelige Ödlandschrecken oder Wildbienen profitieren von dieser Maßnahme. Das neue Kleingewässer wird von Arten wie der Gelbbauchunke oder der Wechselkröte besiedelt.

Die Mitgliedsunternehmen des vero sind sich ihrer Verantwortung bewusst, der Mehraufwand, den Artenschutz in den Betrieben über die gesetzlichen Vorgaben hinaus freiwillig zusätzlich aktiv zu fördern, sei vertretbar und würde von den vor Ort Verantwortlichen gerne gemacht, so Hagemeier. „Die Nutzung regionaler Rohstoffreserven ist eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige und umweltfreundliche Wirtschaftsentwicklung in Hessen – der Rohstoffreichtum ist ein echter Standortvorteil“, betont Hagemeier, der die Region und die Branche bestens kennt. „Aber die Gewinnung heimischer Rohstoffe muss auch in Zukunft gewährleistet werden und daher in den Plänen der Landesregierung verankert und gefördert werden“, führt er weiter aus


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