Koralmtunnel

Gewaltiger Bohrkopf verlangt präzise Verschraubung

Hytorc Bohrwagen Bahnbau
Gigantisches Gerät:Der Tunnelbohrer ist 180 m lang und arbeitet sich mit 2000 t Druck vor.Allein Der Bohrkopf wiegt 100 t.

GRAZ/KLAGENFURT (ÖSTERREICH) (ABZ). - Einer der längsten Eisenbahntunnel der Welt entsteht: Der Koralmtunnel im Südosten Österreichs soll die Steiermark und Kärnten verbinden und so die Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt von drei Stunden auf 60 Minuten verkürzen.Damit die gigantische Tunnelbohrmaschine einwandfrei ihren Dienst verrichten kann, greifen die Wartungsspezialisten ausschließlich zu Hydraulikschraubern von Hytorc.2022 soll das rund 33 km lange Kernstück der Koralmbahn fertig werden. Dann wird der Tunnel durch die Koralpe ein integraler Bestandteil der Eisenbahn-Hochleistungsverbindung sein, die Polen, Tschechien, die Slowakei, Österreich und Italien miteinander verknüpft. "Wir bauen hier einen der längsten Eisenbahntunnel der Welt, nur der Tunnel unter dem Ärmelkanal und der Gotthard-Basistunnel werden nach dem voraussichtlichen Abschluss der Arbeiten im Jahr 2018 noch länger sein", sagt Robert Goliasch, Maschineningenieur und im Bauleiterteam verantwortlich für das reibungslose Funktionieren aller Maschinen, Anlagen, Werkzeuge.Durch den Stein frisst sich ein 180 m langer Tunnelbohrer, der sich mit 2000 t Druck vorarbeitet. 80 Einzelmeißel im ca. 100 t schweren Bohrkopf sorgen für einen Vortrieb von 25 bis 30 m pro Tag, an insgesamt mehr als 240 Tagen jährlich.

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Hytorc Bohrwagen Bahnbau
Baustelle eines der längsten Eisenbahntunnel der Welt aus der Luft:Der Koralmtunnel im Südosten Österreichs soll die Steiermark und Kärnten verbinden. Fotos: Hytorc

Ein eigener Arbeitstrupp der für den Bau verantwortlichen Arbeitsgemeinschaft Arge Kat2, bestehend aus Strabag und Jäger Bau, ist als Wartungsschicht eingerichtet, die unter anderem auch regelmäßig die Meißel wechseln muss. Im Durchschnitt wird ein Meißel alle fünf Meter Vortrieb gewechselt. "Dabei sind Hytorc-Hydraulikschrauber für uns durch nichts zu ersetzen", sagt Maschinenmeister Walter Pacher. Erstmals genutzt wurden die Werkzeuge beim Einrichten der Baustelle, weil sie von Montagefirmen mitgebracht wurden und gute Dienste leisteten. Der zwischenzeitliche Versuch, im Rahmen eines weiteren Projekts mit Produkten eines anderen Hersteller zu arbeiten, wurde aufgrund des hohen Werkzeugverschleißes schnell wieder gestoppt. Auch hier sind Hytorc-Werkzeuge zum Standard geworden.Zum Einsatz kommen Schrauber wie der Hytorc Avanti. Der Multifunktions-Dehn- und Drehmomentschrauber ist kompakt und gemacht für klassisch kalibriertes, drehmomentgesteuertes Verschrauben von Standard-Muttern mit Reaktionsarm, Inline-Schienen oder Sonderarmen. Wahlweise funktioniert der Schrauber auch ohne Reaktionsarme und Gegenhalteschlüssel mit Hilfe einer Abstütz-Unterlegscheibe mit eingepresstem Gewindesegment (Hytorc DISC).45 Minuten veranschlagt Bohrer-Produzent Aker-Wirth für den Wechsel eines Meißels. Die ehrgeizigen Wartungsteams des Koralm-Projekts schaffen es dank der cleveren Werkzeuge zum Teil binnen 20 Minuten – ohne dabei die entsprechenden Vorschriften zu verletzen."Unsere raue Arbeitsumgebung erfordert stabile, haltbare aber auch handliche Werkzeuge", fügt Pacher hinzu. "Außerdem müssen die Arbeiten sehr präzise auf Drehmoment, schnell und sicher erledigt werden. Die Hytorc-Werkzeuge erfüllen diese Anforderungen zuverlässig." Am Bohrkopf muss besonders akkurat gearbeitet werden, da jede Verschmutzung in der Verschraubung eines Meißels dazu fuhren können, dass die Einzelmeißel sich losschlagen. Die Folge: Stillstand der kompletten Maschine. Aber nicht nur am Kopf des Bohrers kommen Hytorc-Hydraulikschrauber zum Einsatz: "Eigentlich werden alle großen Schraubverbindungen am Bohrer hydraulisch verschraubt", sagt Goliasch.Auf Geschwindigkeiten von 250 km/h ist der Koralmtunnel ausgelegt. Gebaut wird die Röhre über eine Strecke von zirka 12 km nach der seit den 1950er Jahren üblichen "Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode", die sich die Eigentragfähigkeit des Gebirges zu nutze macht.Die mit Tunnelbohrmaschinen aufgefahrenen Strecken werden mit insgesamt mehr als 17.000 Betonringen mit einem jeweiligen Einzelgewicht von gut 47 t gesichert.Der Innenradius der Tunnelröhre beträgt nach Ausbau knapp 4,4 m. Noch nie sind weltweit solch lange Vortriebe mit diesem Durchmesser gefahren worden. Der bisherige Spitzenwert liegt bei 12 km, beim Koralm-Projekt werden die beiden Rohren 14 und 17 km lang sein.

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