Korruption bei ungarischer Metrolinie?
Budapest/Ungarn (dpa). – Im Zusammenhang mit dem Bau einer neuen Metrolinie in der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das EU-Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) schwerwiegende Vorwürfe erhoben. Bei einer Investitionssumme von 1,7 Mrd. Euro würden Ausgaben in Höhe von 296 Mio. Euro unter Korruptionsverdacht fallen, heißt es in dem Olaf-Bericht, den die ungarische Regierung veröffentlichte. Die Metrolinie mit einer Länge von 7,4 km wurde zwischen 2006 und 2014 erbaut. Die rechts-konservative Regierungspartei Fidesz kündigte einen Untersuchungsausschuss der Budapester Gemeindeversammlung an. Der Olaf-Bericht erwähnt u. a. auch den deutschen Siemens-Konzern, der rd. 1,4 Mio. Euro an Lobbyisten und an Sub-Unternehmer mit möglichem Interessenskonflikt bezahlt haben soll. Siemens war am Metro-Bau mit Stromversorgungssystemen im Wert von 100 Mio. Euro beteiligt.