Kraftwerk Fassade

Ästhetik und Energieeffizienz integrativ vereint

Fassaden
StoVentec ARTline kam bei einem Neubau der KACO new energy in Neckarsulm auf 1.500 m² zum Einsatz (148 kWp). Schleifenheimer Architekten aus Coburg entschieden sich für die schienenbefestigte Systemvariante "Inlay". Foto: Andi Schmid

STÜHLINGEN (ABZ). - Nur energieeffiziente Gebäude können die für Heizung, Warmwasser und sonstige Haustechnik benötigte Energie zu einem großen Teil von der Sonne beziehen. Eine Schlüsseltechnologie dafür ist die Photovoltaik. Geht es nach den Experten der Sto-Tochter StoVerotec, dann gehört die Zukunft jedoch nicht der additiven Montage aufgeständerter Solarmodule, sondern der Integration. Am Gemeinschaftsstand der Sto AG (Halle A4, Stand 311) präsentiert das Unternehmen in diesem Jahr das vorgehängte hinterlüftete Fassadensystem StoVentec ARTline, welches die umweltfreundliche Energiegewinnung in die Fassade integriert. Sowohl die nicht sichtbar befestigte Variante (Invisible) als auch die mit Halteschienen versehene Version (Inlay) können mit weiteren Fassadenflächen (Glas, Naturstein, Putz, Metall oder Keramik) kombiniert werden.

Öl und Gas werden unaufhaltsam teurer. Beim Benzinpreis sorgt das für Schlagzeilen, aber auch die Preise für Heizöl, Erd-gas und Fernwärme steigen unaufhörlich. Erneuerbare Energien rücken in den Fo-kus, darunter – neben Biomasse, Wind- und Wasserkraft – vor allem Sonnenenergie, die nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht. Schließlich übertrifft die Menge so-larer Energie, die auf der Erde auftrifft, den gesamten Primärenergieverbrauch der Menschheit um mehr als das Zehntausendfache. Die Nutzung dieses gewaltigen Potenzials, meint man bei StoVentec, gilt es, mit architektonischen und ästhetischen Erfordernissen in Einklang zu bringen. Photovoltaik sollte integraler Bestandteil moderner Niedrigstenergie-, Passiv- und Plusenergiehäuser sein, so die Überzeugung. Diesen Anspruch würden StoVentec ARTline Invisible und Inlay erfüllen. Die beiden gemeinsam von Sto und Würth Solar entwickelten vorgehängten hinterlüfteten Fassadensysteme trügen gleichermaßen zur Energieeffizienz (Mineralwolledämmung) wie auch zur direkten Energiegewinnung (PV-Modul) und zur ästhetischen Gestaltung bei.

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Systemaufbau StoVentec ARTline Invisible. Grafik: Sto

Die Photovoltaik-Module des nicht sichtbar befestigten Systems sind ab Werk mit einer Trägerplatte aus Blähglas zu einem Sandwich-Element verbunden. Das Eigengewicht der 20 mm dünnen Platte ist sehr gering (10 kg/m²), da Blähglas einen hohen Luftporengehalt besitzt. Rückseitige Agraffenhalterungen an der Trägerplatte erlauben eine verdeckte Befestigung der 1200 x 600 mm großen Module, was eine homogene Fassadenoberfläche schafft. Das System StoVentec ARTline Inlay arbeitet mit gerahmten Elementen, die in schwarze, auf der Unterkonstruktion befestigte Schienen eingestellt werden. Ihr Maß beträgt 1205 x 605 mm. Bei beiden Systemen können die Module für Wartungs- und Reparaturarbeiten einzeln ausgetauscht werden.

Die auf dünnschichtiger CIS-Technolo-gie (Kupfer-Indium-Diselenid) basierenden Fassadenpaneele sind in 6 Farbtönen (Blau, Rot, Gelb, Grün, Schwarz, Weiß) erhältlich, wobei sich Schwarz mit Blick auf die Energieausbeute als die effektivste Variante erweist. Bei den farbigen Gläsern müssen wegen der höheren Lichtreflexion Wirkungsgradeinbußen hingenommen werden. Alle aktiven PV-Module der beiden Systemvarianten können im Rahmen des StoVentec-Systems mit Glas, Glasmosaik, Naturwerkstein, Metall, Keramik und Putz kombiniert werden.

Umfangreiche Tests würden nach Aussage des Herstellers die Wirtschaftlichkeit der PV-Fassade auch bei Abweichungen von bis zu 30 Grad von der Südausrichtung belegen, was nur geringe Leistungsverluste zur Folge hätte (max. 3 % bei 90 Grad Neigung). Im Rahmen komplexer Life-Cycle-Analysen hätten selbst Südost- beziehungsweise Südwestfassaden (±60 Grad Abweichung) an sonnenreichen Standorten Süddeutschlands positive Ergebnisse geliefert. Je nach Farbigkeit lasse sich ein jährlicher Stromertrag von 55 bis 80 kWh pro m² PV-Modul erzielen. Der durchschnittliche Jahresstromverbrauch einer vierköpfigen Familie in Mitteleuropa von 4500 kWh/a könnte also rein rechnerisch durch 82 bis 57 m² integrierte Photovoltaikfassade erzeugt werden.

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