Kraftwerksbau in alpiner Steillage

Stützen und Schalung benötigen wenig Platz

Meva Schalungstechnik
Dank ihrer geringen Einbautiefe von nur 2,45 m brauchen die Stützböcke inklusive Stützen und Schalung nur wenig Platz in der beengten Turbinenkaverne. Foto: Meva

WALLIS/SCHWEIZ (ABZ). - Für die Elektrizitätserzeugung wird in der rohstoffarmen Schweiz seit jeher intensiv die Wasserkraft genutzt. Daran herrscht dank der vielen Gebirgsgewässer kein Mangel. Am Jungbach im Wallis wurde schon in den 1950er-Jahren das Kraftwerk Ackersand 2 im Tal errichtet, nun wird ein zweites weiter oben im Berg errichtet. Die Arge Jungbach LEDI setzt hier erstmalig Meva Schalung ein.

Senkrechte Felswände, unzugängliches Terrain, Materialtransport durch die Luft, Spezialgerät, wenig Lagerplatz, lange Winter mit Lawinen und selbst im Hochsommer Wetterkapriolen. Das Planen und Durchführen von Bauarbeiten im Hochgebirge erfordert ein Höchstmaß an Sorgfalt, Detailwissen und Flexibilität, logistische Meisterleistungen und umfangreiche Vorarbeiten lange vor der ersten Betonage. Zuerst wurde für den Maschinen- und Materialtransport eine Lastseilbahn installiert, dann über dem Bett des Jungbachs ein Arbeits- und Lagerplatz planiert. Parallel wurde vom Jungtal auf ca. 2400mü. M. bis zur Kraftwerkzentrale auf ca. 1250 m ü. M. eine Druckleitung erstellt.

Kernstück des Kraftwerks und der Betonarbeiten ist die in 1250 m Höhe in den Fels gesprengte Kaverne mit 24m Länge, 12 m Breite und 14m Höhe. Sie nimmt die zwei Turbinen auf, die das im Jungtal auf 2400mü. M. gefasste Wasser zur Stromerzeugung nutzen. Für die Wände der Kaverne wurde auf den Fels in voller Höhe Spritzbeton aufgebracht, auf diesen eine wasserdichte Folie angebracht und daran die Bewehrung. An sie werden bis 8m Höhe die 60 bis 80 cm, teils auch 100cm dicken Betonwände mit zwei aufgestockten Schalungseinheiten betoniert. Oberhalb 8m wird eine zweite Lage Spritzbeton angebracht.

Jede Einheit besteht aus fünf Stützböcken STB 450, die mit zwei Aufsätzen auf 7,50m Höhe aufgestockt und mit Triplex-Stützen stabilisiert sind. Die Schalfläche aus liegend aufgestockten Mammut-Elementen ist pro Einheit 6m breit und 8m hoch. Die bauausführende Ulrich Imboden AG, die sonst nur Stahlschalung aus eigenem Bestand einsetzt, entschied sich hier erstmalig für Meva Schalung. Der Grund: In der beengten Kaverne war eine fahrbare Schalkonstruktion gefordert und unabdingbar. Dank ihrer Fahrkonsolen werden die Meva Stützböcke inklusive Mammut-Schalung in der Kaverne einfach von Takt zu Takt gerollt – ohne zeitraubende Ab- und Aufbauarbeiten an den Schalungseinheiten.

Aus dem Tal wird der Beton per Seilbahn in Kübeln à 4 m³ zum Betonfahrmischer auf dem Vorplatz transportiert und von dort in die Kaverne gepumpt. Betoniert wird in insgesamt acht Takten; für die Längswände werden beide Schalungseinheiten nebeneinander auf 12 m Breite eingesetzt. Dank der Frischbetondruckaufnahme der Mammut von 97 kN/m² wird pro Stunde 1 m Wandhöhe betoniert. Die Arbeiten liegen – trotz lawinenbedingter Unterbrechung im Winter – voll im Zeitplan und schon bald wird der Jungbach auf seinem kurzem Lauf zwei Kraftwerke mit sauberer Energie versorgen. Auch für einen problemlosen Wartungszugang zur Kaverne nach dem Bau ist gesorgt: Ein Treppenaufgang im Berginnern erlaubt den sicheren Aufstieg zur Kaverne bei jedem Wetter.

So fasst Polier Stefan Leiggener seine erstmalige Erfahrung mit Meva Schalung zusammen. "Die robuste Ausführung der Stützböcke und der Schalungskonstruktion gibt uns beim Arbeiten ein Gefühl hoher Sicherheit. Die hohe Frischbetondruckaufnahme der Mammut erlaubt uns schnelles Betonieren. Die alkus-Schalhaut hat uns, die wir sonst nur Stahlschalung verwenden, auch überzeugt."

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