Kreisel an Autobahn-Anschlussstelle umgesetzt
Unfallschwerpunkt entschärfen
Wallmerod/Zweibrücken-Ixheim (ABZ). – Diese bieten nicht nur einen gesteigerten Durchlass an Fahrzeugen, sondern auch eine höhere Verkehrssicherheit im Vergleich zu vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzungen, denn die niedrigeren Geschwindigkeiten der Fahrzeuge im Kreisverkehr und die bessere Übersichtlichkeit lassen die Zahl der Verkehrsunfälle schrumpfen und Unfälle in der Regel glimpflicher verlaufen.
Das Dilemma: Um größere Staus zu vermeiden, sollten vor allem Kreuzungen mit einem besonders hohen Verkehrsaufkommen nicht zu lange durch Umbaumaßnahmen behindert werden. Eine gute Lösung hierfür stellt das Verfahren der Bordstein-Klebetechnik dar. Anders als beim konventionellen Einbau von Bordsteinen, der stets erhebliche Aufgrabungen erfordert und damit eine sehr zeitintensive Lösung darstellt, lässt sich diese Bauweise relativ schnell und einfach realisieren, heißt es seitens der Verantwortlichen. Das liegt daran, dass die zur Herstellung des Kreisels benötigten Bordsteine auf die vorhandene Fahrbahn geklebt werden. Auch beim Neubau eines Kreisverkehrs an der Autobahn 8 in Höhe der Anschlussstelle Zweibrücken-Ixheim setzten die Planenden auf dieses Bauverfahren.
Der Knotenpunkt zwischen A 8, B 424 und L 465 im Bereich der Ortslage Zweibrücken-Ixheim sei den Verantwortlichen bereits seit Jahren ein Dorn im Auge gewesen. Immer wieder kam es in dem versetzten, nicht lichtsignalgesteuerten Kreuzungsbereich zu schwereren Unfällen. Aus diesem Grund entschieden sich die Organisatoren im vergangenen Jahr 2020 zu einem Kreuzungsumbau in einen KVP. Jens Schürmann vom Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern erläutert die Maßnahme: "Die bestehenden Verkehrsflächen im Anschlussbereich wurden teilweise erneuert, rückgebaut und im Trassenverlauf leicht verändert. Die bisher östlich des neuen KVP bestehende Einmündung der L 465 in die B 424 wurde rückgebaut und in einer neuen Trasse ebenfalls unmittelbar an den Kreisel angeschlossen." Der KVP hat einen Außendurchmesser von 50 m und wurde mit fünf Zufahrtästen angeschlossen. In diesem Zuge trassierten die Ausführenden auch die Landstraße L 465 neu und schlossen die Straße an den KVP an. Ebenso erfolgte eine Kurvenaufweitung im Bereich der neuen L 465.
Der Einbau des Kreisels erfolgte mithilfe einer Bordsteinklebetechnik aus dem Betonsteinwerk Meudt aus Wallmerod. Dabei nutzen die Ausführenden ein Dünnbettklebeverfahren, bei dem sie 2K-Kunststoff auf dem mit Wasserhochdruck gereinigten Asphalt aufbringen und die Bordsteine mit der geschnittenen Seite verkleben. Auf den glatten Flächen hafte der Kleber besonders gut, da die Zementhaut durch den Schneideprozess entfernt wird. "Sämtliche Bordsteine, die hier als Randbegrenzungen zum Einsatz kamen, wurden auf die fertige Fahrbahn aufgeklebt, statt konventionell eingebaut", erläutert Schürmann. "Ein großer Vorteil der Klebetechnik besteht darin, dass die Flachbordsteine – hier vorwiegend der FB 30 x 25 und der FB 20 x 20 – einfach auf die vorhandene Fahrbahn geklebt werden. Weil die Fahrbahn in einem Schritt durchasphaltiert werden kann, spart man sich im Vergleich zur konventionellen Bauweise, bei der zunächst die Bode gesetzt und erst dann die Fahrbahn oft mühsam angearbeitet werden muss, viel Zeit. Die Behinderungen während des Umbaus der Kreuzung konnten daher auf ein Mindestmaß reduziert werden."
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Steine werkseitig durch Absägen auf die gleiche Höhe von 16 cm gebracht werden. So eliminiert der Hersteller laut eigener Aussage fertigungsbedingte Höhenschwankungen und "kalibriert" die Steine für die Verklebung. Maßtoleranzen seien damit nahezu ausgeschlossen. Nach der Fertigstellung des KVP läuft der Verkehr nach Aussage der Verantwortlichen nun deutlich flüssiger.