Kurz und wendig

Satteltieflader hat zwei Lenkachsen

Triptis (ABZ). – Ein Zwei-Achs-Satteltieflader mit 22 t Nutzlast und hydraulisch gelenkten Achsen läuft auch bei Fliegl nicht jeden Tag vom Band. Mit diesem eher speziellen Fahrzeug beweisen die Fahrzeugbauer ihre Flexibilität. Das Besondere: Die beiden Trommelbremsachsen des SZS 310 T werden hydraulisch zwangsgelenkt, ein Geber am Königszapfen beziehungsweise der Sattelplatte greift dazu die Lenkbewegung ab und steuert elektronisch die Lenkhydraulik. Für besonders enge Kurven und bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h kann eine Nachlenkfunktion über eine Funkfernbedienung aktiviert werden.
Fliegl Nutzfahrzeuge
Die beiden Trommelbremsachsen des SZS 310 T werden hydraulisch zwangsgelenkt, ein Geber am Königszapfen beziehungsweise der Sattelplatte greift dazu die Lenkbewegung ab und steuert elektronisch die Lenkhydraulik. Foto: Fliegl

Ebenfalls ganz komfortabel per Funkfernbedienung lassen sich die verzinkten Auffahrrampen heben, senken und seitlich verschieben. Aufgrund ihrer Länge von 3,6 m sind die Rampen zweiteilig ausgeführt, mit automatischer Seilzugstreckung.

Aufgrund der 24-Tonnen-Stützwinde kann der Trailer auch beladen abgestellt werden. In dem Zusammenhang zahlt sich das eigene Elektrohydraulikaggregat aus, das neben der Fahrzeugelektrik auch von zwei Batterien im Trailer mit Strom versorgt wird: So können die beiden Heckstützen hydraulisch ein- und ausgefahren werden, selbst wenn gerade kein Zugfahrzeug vor Ort ist. Das Elektrohydraulikaggregat sowie die beiden Batterien befinden sich jeweils in einem Staukasten aus rostfreiem Edelstahl; ein weiterer Edelstahlkasten dient als reguläres Staufach.

In die Überfahrschräge zum Schwanenhals ist ein zusätzliches Staufach eingelassen; in der Schräge verbirgt sich zudem eine Aussparung für einen Arbeitsscheinwerfer. Der ist dort ebenso gut geschützt wie die in den Rahmen integrierten Seitenbegrenzungsleuchten. Vier weitere Arbeitsscheinwerfer, zwei am Heck, zwei seitlich vor den Achsen, sorgen für Licht und Sicherheit.

Für einen guten Reibbeiwert bei der Ladungssicherung sorgt Fliegl zufolge der 70 mm starke Weichholzboden, mit dem sowohl die Tiefladefläche vor den Achsen als auch die Heckanschrägung sowie die Rampen belegt sind. Der 4 m lange Schwanenhals ist mit einem Stahl-/Riffelblechbelag ausgestattet, ebenso der Bereich über den Radkästen. Der lange Schwanenhals ermöglicht es zudem, auch 4-Achs-Zugmaschinen zu verwenden, wie sie in der bergigen Schweiz und in Österreich öfter eingesetzt werden – dorthin wird der Trailer geliefert.

Um trotz einer Gesamtlänge von 11 400 mm eine 7120 mm lange Tiefladeplattform zu erreichen, wurde die Heckanschrägung extra kurz ausgeführt. Der Achsabstand wurde hingegen auf 1810 mm verlängert. Dadurch ergibt sich für die Achsgruppe eine zulässige Achslast von 20 t – damit eignet sich der Tieflader auch für größere Kettenbagger.

Damit diese sicher zur nächsten Baustelle gelangen, bietet der SZS 310 T jede Menge Zurrpunkte zur Ladungssicherung: vier Ringzurrösen mit je 5 t Zugkraft befinden sich auf dem Schwanenhals; hinzu kommen 18 Zurrpilze mit je 10 t Zugkraft oben seitlich im Außenrahmen, davon vier auf dem Schwanenhals und 14 auf der Tiefladefläche. Weitere 14 Ringzurrösen sind anstelle der üblichen Rungentaschen in den Außenrahmen eingelassen. Im Boden der Heckanschrägung befindet sich ein zusätzliches Paar Klappzurrösen mit 10 t Zugkraft.

Für die Beantragung der im Schwerlastverkehr hin und wieder benötigten Ausnahmegenehmigungen muss bei luftgefederten Achsen eine Achslastanzeige an Bord sein; beim SZS 310 T übernimmt das Wabco SmartBoard diese Aufgabe und liefert zudem weitere System- und Diagnosemeldungen. Selbstverständlich ist der Trailer mit den vorgeschriebenen Sicherheits-Markierungen ausgestattet: Dazu gehören Konturmarkierungen mit Reflexionsstreifen, seitlich weiß, hinten rot; eine Warntafel nach ECE 70 sowie eine LED-Rundumleuchte am Heck.

Damit der Kunde mit dem Tieflader viele Jahre lang Geld verdienen kann, wurde der Rahmen aufwändig flammspritzverzinkt. Bei diesem Verfahren wird der Rahmen nicht in ein Zinkbad getaucht, sondern das Zink wird per Hand auf den Rahmen gespritzt, dieser wird anschließend zweimal grundiert und lackiert. Lohn der Mühe sind 20 Jahre Gewährleistung gegen Durchrostung.

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