Lagerkonzept muss geändert werden

Brückenbauwerk wird verstärkt

Wadgassen (ABZ). – Im Zuge der A 620 zwischen Luxemburg und Saarbrücken führt eine Autobahnbrücke bei Wadgassen über eine stillgelegte Bahnstrecke sowie einen Fahrradweg. Der Überbau der fünffeldrigen Spannbetonkonstruktion besteht aus zwei getrennten Teilbauwerken (TBW 1 in Fahrtrichtung Saarbrücken und TBW 2 in Fahrtrichtung Luxemburg), die auf gemeinsamen Widerlagern aufliegen.
Ischebeck Schalung
Teilbauwerk 1 bereits mit Wandscheibe, Teilbauwerk 2 noch mit Rundstütze. Im Hintergrund das gemeinsame Widerlager. Foto: Ischebeck

Die jeweiligen Stützpfeiler haben einen Durchmesser von etwa 1,3 m und sind, wie die beiden Widerlager auch, auf Bohrpfählen tief gegründet. Das im Jahr 1972 errichtete Bauwerk hat eine Gesamtstützweite von in etwa 132 m. Infolge einer, durch den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) veranlassten, statischen Überprüfung im Rahmen der Nachrechnungsrichtlinie, wurden Nachweisdefizite festgestellt, die durch das im Laufe der Zeit mehrfach überarbeitete Konzept der Schubbemessung sowie durch die höheren Verkehrslasten begründet sind.

Die Nachrechnung ergab, dass für das festgelegte Ziellastniveau verschiedene Verstärkungsmaßnahmen durchzuführen sind. Den Auftrag hierfür erhielt die aventas.bau GmbH & Co. KG, ein auf Brückensanierungen spezialisiertes Unternehmen mit Sitz im saarländischen Illingen.

Eine der Hauptaufgaben stellte die Veränderung des Lagerkonzeptes dar, das vorsah, die bestehenden Rundstützen mit Wandscheiben zu umschließen, um dann die Topflager durch je zwei Kalottenlager an den Wandenden zu ersetzen. Hierfür musste das lichte Maß von 33 cm zwischen Oberkannte neuer Wand und Unterkante Überbau exakt eingehalten werden, um die beiden neuen Lager einbauen zu können, bevor der restliche Teil der Rundstütze inklusive altem Lager zurückgebaut wurde.

Aufgrund einzuhaltender Mindestabstände zur Bahnstrecke, war bei insgesamt drei Wandscheiben, zur Aufnahme des Lagers, eine Konsole außerhalb des Lichtraumprofils auszubilden. Um die 1,6 m dicken Wandscheiben biegesteif in die Fundamente einbinden zu können, mussten auch die bestehenden Pfahlkopfplatten entsprechend vergrößert werden. Zur Erhöhung des Lastabtrags wurden vorab zusätzliche Mikropfähle vom Typ Titan 73/35 der Firma Ischebeck, gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Z-34.14-209, in den Untergrund eingebracht.

Als Schalung für die Wandscheiben entschied man sich für die Stahlrahmenschalung LOGO.3 von Paschal, die aufgrund ihrer vielfältigen Elementsortierung bereits für die Fundamente eingesetzt wurde. Die Schalhöhen variierten je nach Unterstützungshöhe von 5,7 m bis 8,4 m.

Für das Anbringen bauseitiger Holzeinlagen für Wandverjüngungen und Konsolen sowie für die Bewehrungsarbeiten, wurde die Vorstellschalung bis zur Endhöhe aufgebaut und ausgerichtet. Die Betonage der Wand erfolgte in einem Vorgang, wobei die obere Aufstockung der Schließschalung, im Bereich der Rundstütze, erst für den letzten Abschnitt angebracht wurde. Dadurch konnte das Einbringen des Betons von oben sowie die Verdichtung mit Innenrüttlern deutlich erleichtert werden.

Auch hier wurden die Vorteile der LOGO.3-Schalung deutlich, die ein schnelles Verbinden der Elemente mit Keilspannern ermöglicht. Mit der Planung und der Lieferung der Schalung wurde die HSB Schalung GmbH beauftragt. Das Unternehmen mit Sitz in Ensdorf versteht sich nach eigenen Angaben als Spezialist für Schalungslösungen im Ingenieurbau. Insgesamt wurden je Teilbauwerk vier neue Wandscheiben erstellt. Das Team um Bauleiter Sebastian Staudt und Polier Karl-Heinz Germesin begann im April 2019 am Teilbauwerk 1 und schloss die Arbeiten, unter Einhaltung aller ablaufbedingten Unterbrechungen, im März 2020 am Teilbauwerk 2 termingerecht ab.

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