Langgestreckte Baukörper

Stadtteil zukunftsfähig erschlossen

Hannover (ABZ). – Eine ausgezeichnete Infrastruktur, zahlreiche Erholungsmöglichkeiten, viel Grün, Kitas und Schulen machen den Hannoveraner Stadtteil Kronsberg-Nord, der anlässlich der EXPO im Jahr 2000 entwickelt wurde, zu einem beliebten Wohnort im südöstlichen Teil der Landeshauptstadt. Neben freifinanzierten und geförderten Wohneinheiten wurde bei diesem großangelegten Bauprojekt auch Wohnraum für Geflohene realisiert, der für einen temporären Nutzungszeitraum von zehn Jahren vorgesehen ist.
KS-Original Kalksandstein
Wohnungsbau weitergedacht: Zukunftsfähiger Wohnungsbau muss auf die Bedürfnisse seiner Nutzer:innen reagieren können und wandelbar sein. Was dies für die Planung bedeutet, zeigt die neue Wohnanlage im Hannoveraner Stadtteil Kronsberg-Nord, bei der bereits mit dem ersten Zeichenstrich eine spätere Nutzungsänderung zu berücksichtigen war. Realisiert wurde sie mit dem großformatigen Bausystem KS-PLUS von KS-Original.

Auf einer Gesamtlänge von 300 m platzierte das Büro Kiefer | Sander Architekten BDA drei Gebäuderiegel. Dabei orientierten sie sich am Verlauf der Oheriedentrift – früher die Erschließungsstraße des Baugebietes, heute der äußere Rand des Stadtteils. Straßenseitig erhielten die langgestreckten Baukörper eine Klinkerfassade, die sich über die Gebäudeecken hinaus bis auf ihre kurzen Seiten erstreckt.

Rhythmische Kontraste

Verschiedene Orange-Nuancen, variierende Rücksprünge sowie bodentiefe Holzfenster lockern das einheitliche Fassadenbild auf. Zum Innenhof verändert sich das Erscheinungsbild deutlich: Den zweifarbig verputzten Fassaden wurden Stahlbalkone vorgestellt, die – ergänzt um Einschnitte durch Dachterrassen im obersten der drei Geschosse – für einen rhythmischen Kontrast sorgen.

Jedes der drei Gebäude besteht aus fünf Mehrfamilienhäusern, formuliert als Zwei- oder Dreispänner. Neben der Realisierung von freifinanzierten und geförderten Wohnungen bestand die Herausforderung vor allem darin, auch ein Flüchtlingswohnheim in das Raumprogramm zu integrieren. "Das Flüchtlingswohnheim sollte nach Wohnheimverordnung genehmigt werden und musste über einen zweiten baulichen Rettungsweg verfügen", erinnert sich Architekt Harald Kiefer.

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KS-Original Kalksandstein
Auf einer Gesamtlänge von 300 m platzierte das Büro Kiefer | Sander Architekten BDA drei Gebäuderiegel. Dabei orientierten sie sich am Verlauf der Oheriedentrift – früher die Erschließungsstraße des Baugebietes, heute der äußere Rand des Stadtteils. Fotos: Olaf Mahlstedt/KS-Original

"Im Gegensatz zu den zwei weiteren Gebäuden haben wir deshalb an dieser Stelle ein zweispänniges Haus entwickelt und den Rettungsweg über eine Stahlkonstruktion auf der Innenhofseite gelöst. Da das Wohnheim für eine temporäre Nutzungsdauer von zehn Jahren festgelegt ist, haben wir ein Haus geplant, das nach der Nutzung so zurückgebaut werden kann, dass aus dem Wohnheim später Sozialwohnungen entstehen können. Aus dem Zweispänner wird dann ein Dreispänner, und der Rettungsweg wird zu Balkonen umfunktioniert."

150 barrierefreie Wohnungen

Insgesamt beherbergt die Wohnanlage an der Oheriedentrift 150 barrierefrei Wohneinheiten, deren Größen von 48 bis hin zu 106 m² reichen. Der Grad, auf dem sich das Team um Sander und Kiefer während der Planung bewegte, war schmal. "Mit relativ engen Rahmenbedingungen umzugehen, ist für Architekten heutzutage nichts Besonderes. Gerade im geförderten Wohnungsbau und bei der Realisierung von Wohnraum für Geflohene gibt es jedoch zahlreiche Parameter und ein strenges Kostenkorsett, das es zu beachten galt", weiß Harald Kiefer. Hinzu kam, dass die Konstruktion und die gewählten Materialien auch während der Nutzung wenig Kosten verursachen und dem Objekt eine dauerhaft hohe optische Qualität verleihen sollten.

"Werthaltige Materialien haben natürlich auch einen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Qualität des Hauses. Ich bin der Überzeugung, dass man auch mit ganz einfachen Materialien eine gute Architektur umsetzen kann, wenn man diese im Detail, in der Proportion und den Anschlüssen gut umsetzt", so Jörg Sander.

Regionales Denken erwünscht

Da die Gebäude nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kurzfristig errichtet werden sollten, entschieden sie sich "schon fast intuitiv", wie Harald Kiefer berichtet, für eine massive Bauweise mit großformatigen Kalksandstein-Planelementen des Bausystems KS-PLUS. Die im nahegelegenen Kalksandsteinwerk maßgenau gefertigten Wandelemente wurden just in sequence auf die Baustelle geliefert und mithilfe von Verlegeplänen und Versetzgeräten einfach und schnell verarbeitet. "Ökologie und Regionalität haben natürlich einen Zusammenhang. Vor allem, wenn man die Lieferketten betrachtet. Ich finde es unter dem Nachhaltigkeitsaspekt richtig und auch wichtig, regional zu denken. Im Idealfall wollen wir mit Firmen aus der Umgebung arbeiten und auch mit regionalen Baustoffen", begründet Jörg Sander die Entscheidung für Kalksandstein von KS-Original.

Schallabsorbierende Funktion

Ein weiterer Vorteil des robusten Steins, den sich Sander und Kiefer zu Nutze machten, ist seine schallabsorbierende Funktion. Denn durch die Stadtbahnlinie, die entlang der Oheriedentrift verläuft, entsteht ein hoher Geräuschpegel. Dieser musste be der Planung berücksichtigt werden. Aufgrund der hohen Rohdichte des Kalksandsteins ist in den Wohnräumen heute kaum etwas vom Stadtverkehr zu hören.

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