Langlebig und hygienisch
Ein Industrieboden für extreme Bedingungen
Herkömmliche Industrieböden stoßen hier laut MC-Bauchemie schnell an ihre Grenzen, insbesondere wenn mehrere Beanspruchungen gleichzeitig auf den Boden einwirken. Das Industriebodensystem des Herstellers biete eine sichere, langlebige und hygienische Lösung für Bodenflächen, die dauerhaft einer Vielzahl extremer Belastungen widerstehen müssen. Der PU/Mineral-Hybridbodenbelag verliert nach eigenen Angaben selbst bei thermischer Belastung von 120 °C nicht den Verbund zum Untergrund. Außerdem ist MC-DUR PowerCoat beständig gegen aggressive Säuren. Durch die sehr hohe Dichtigkeit des Industriebodensystems bietet das Produkt zum Beispiel Pilzen und Bakterien keinen Nährboden.
Das System besteht laut Hersteller aus der Grundierung und Versiegelung MC-DUR PowerCoat 200 und je nach Anforderungen aus dem dünnschichtigen Fließbelag MC-DUR PowerCoat 240 oder dem dickschichtigen Belag MC-DUR PowerCoat 280. Ein Farbpigment, das dem Gemisch in Form einer Paste vor Ort beigegeben wird, soll eine individuelle farbliche Gestaltung des Industriefußbodens ermöglichen. MC-DUR PowerCoat 240 wird nach eigener Aussage in einer Schichtdicke von 4 bis 6 mm mit einer Rakel aufgetragen. Der Fließbelag eigne sich für hoch belastbare Böden und für die Hochdruckreinigung bis zu 85 °C. MC-DUR PowerCoat 280 werde in einer Schichtdicke von 8 bis 12 mm ebenfalls mit einer Rakel appliziert. Mit dem dickschichtigen Fließbelag erreiche der PU/Mineral-Hybridboden eine noch höhere thermische und mechanische Belastbarkeit, ist temperaturbeständig selbst bei 120 °C und für die Reinigung mit Dampfkondensat geeignet.
Verarbeitungshinweise
Bei der Verarbeitung von MC-DUR PowerCoat sind laut Hersteller einige wichtige Details zu beachten. Entlang aller Außenkanten und beidseitig parallel entlang von Fugen und Tagwerksabschnitten müssen sogenannte Verkrallrillen geschnitten werden. Grund dafür ist die chemische Reaktion des Polyurethans. Polyol und Wasser reagieren mit Isocyanat zu Polyurethan und Kohlenstoffdioxid, so das Unternehmen. Letzteres reagiere mit Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat und Wasser.
Die überschüssige Wassermenge verdunste und führe zum Schwinden der Beschichtung. Durch diesen Effekt soll das System im Vergleich zu konventionellen Systemen ein erhöhtes Schwindverhalten aufweisen. Durch die Verkrallung wird das System nach eigenen Angaben sicher im Boden verankert. Dabei sollte die Verkrallung etwa zwei Schichtdicken in Breite und Tiefe betragen und so nah wie möglich an der Außenkante platziert werden. Die Verkrallrillen werden nach der Untergrundvorbereitung mit einem doppelläufigen Fugenschneider geschnitten.
Thermischer Stresstest
Bisher gab es nach Angaben des Unternehmens keine Prüfverfahren, mit denen wiederholte extreme Temperaturbelastungen für ein Bodensystem über Jahre hinweg simuliert und geprüft werden konnten. Ulrich Lange, Produktmanager bei MC, habe in den letzten Jahren ein neues und einzigartiges Prüfverfahren für den thermischen Stresstest von Industriebodenbeschichtungen entwickelt. Es prüfe automatisiert die Dauerhaftigkeit des Verbundes unter zyklischer Temperaturbeaufschlagung mit heißen Flüssigkeiten. Durch zyklische Erwärmung mit circa 35 l Wasser auf 98 °C und anschließender erzwungener Abkühlung der Probeplatte auf 25 °C wird eine realistische Temperaturwechselbeanspruchung unter reproduzierbaren Bedingungen dargestellt, informiert MC-Bauchemie.
Alle Parameter werden dabei nach eigenen Angaben lückenlos dokumentiert. Nach Abschluss der zyklischen Wechselbelastung wird als Hauptkriterium die Haftzugfestigkeit nach DIN EN ISO 4624:2016-08 bestimmt und mit einer unbelasteten Platte gleichen Aufbaus verglichen. Eventuelle Veränderungen an der Oberfläche werden mikroskopisch in Ansicht und Querschnitt untersucht. Der Verbund zwischen Deckschicht und Untergrund nach 2500 Wechselzyklen zeigt die Dauerfestigkeit an.
Der Prüfstand ist nach Unternehmensangaben wie folgt aufgebaut: Der zu testende Belag ist auf eine Betonplatte aufgebracht, deren Rückseite in einer Wanne während der Kühlphase von aktiv gekühltem Wasser umspült wird. Zusätzlich wird die Oberseite der Platte von einem Lüfter gekühlt. Die Beaufschlagung erfolgt mit Wasser aus einem beheizten Behälter über einen Kugelhahn. Das von der Platte über einen rinnenförmigen Rahmen abfließende warme Wasser wird in einem isolierten Becken aufgefangen und wieder in den Warmwasserbehälter zurück gepumpt. Die verdunstete Wassermenge wird nach jedem Zyklus in den Warmwasserbehälter ergänzt.
MC-DUR PowerCoat wurde in verschiedenen Schichtdicken bei einer maximalen Temperatur von 98 °C getestet. Ein Belastungszyklus dauerte circa 40 Minuten, nach 70 Tagen waren die 2500 Zyklen erreicht. Diese entsprechen in der Realität einer zweimaligen Reinigung pro Tag innerhalb von fünf Jahren. Das Polyurethan–Zement–Hybridsystem MC-DUR PowerCoat widersteht hierbei dauerhaft der zyklischen Beanspruchung durch wässrige Flüssigkeiten mit Temperaturen von 98 °C, teilt MC-Bauchemie mit.
ABZ-Stellenmarkt
