LEED-zertifiziert

Skyline-Highlight in Frankfurt umgesetzt

Frankfurt am Main (ABZ). – Mit dem 155 m hohen Marienturm ist die Frankfurter Skyline seit Ende 2019 um ein markantes Highlight reicher. Das Bauprojekt erhielt die LEED-Platin-Zertifizierung – die höchste Stufe des internationalen Nachhaltigkeitszertifikats "Leadership in Energy and Environmental Design".
Hochbau
Der 38-Etagen-umfassende Marienturm wächst aus einem Sockel, der den Straßenlinien folgt. Die Landmarke fügt sich in die Skyline des Frankfurter Bankenviertels ein. Foto: Pecan Development

Ein Bestandteil des Energie- und Nachhaltigkeitskonzepts ist die stark wärmegedämmte Gebäudehülle, die bei hoher Energieeffizienz zu jeder Jahreszeit für gute raumklimatische Bedingungen sorgt. Die FKN Fassaden GmbH aus Neuenstein realisierte die rund 1058 m² Pfosten-Riegel-Fassade und 22 280 m² Elementfassade mit Aluminium-Profilsystemen des Lüdenscheider Systemhauses Hueck.

Planerisch zeichnet das Berliner Architekturbüro Thomas Müller Ivan Reimann Architekten für den Gesamtentwurf des Marienturms verantwortlich. "Die gleichmäßige Gliederung der Fassaden durch feine, schimmernde Aluminiumelemente sorgt für eine homogene, harmonische Außenansicht und unterstreicht die skulpturale Form des Turms", erklärt Architekt Thomas Müller.

Neben der ästhetischen Gesamtwirkung erfüllt die Doppel-Fassade auch die Kriterien der LEED-Zertifizierung. Franz Ebert, Vertriebsleiter beim ausführenden Metallbauunternehmen FKN erläutert: "Im Hinblick auf LEED waren nicht nur die Ansprüche an die Wärmedämmung hoch; gefordert war hier außerdem ein energieeffizientes Klima-Management mit effektivem Sonnenschutz und natürlicher Belüftung". Die vertikal gegliederte Fensterfassade aus Glas und eloxiertem Aluminium setzte FKN im Eingangsbereich mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion der Trigon-60-Serie von Hueck um. "In allen anderen Geschossen wurde die hochwärmegedämmte Element-Fassade als integrierte Konstruktion mit vorgelagerten Prallscheiben und aufgesetzten Aluminium-Profilen realisiert", sagt Ebert.

In Zusammenarbeit mit den Hueck-Ingenieuren wurden dafür spezielle, auf das Bauprojekt zugeschnittene Sonderprofile entwickelt, die auf der Fassadenserie Trigon 60 und der Fensterserie Lambda WS 075 von Hueck basieren. Eine außen angebrachte Prallscheibe schützt den vor den Fenster-Elementen liegenden, elektrisch betriebenen Sonnenschutz vor Wind und Verschmutzung. Dabei fungieren die Prallscheiben gleichzeitig als Absturzsicherung. "Über die bodentiefen Fensterflügel kann der Sonnenschutz in dem etwa 25 Zentimeter tiefen, belüfteten Zwischenraum von innen problemlos gereinigt werden", versichert Ebert.

Die für die LEED-Zertifizierung obligatorische, natürliche Lüftung wird durch schmale, jeweils 1,5 m hohe Lüftungsklappen gewährleistet, die von innen leicht zu bedienen sind. "Da die Frischluft-Klappen auch in großer Höhe direkt nach außen öffnen, waren hier hohe Stabilität und Dichtigkeit gefragt", weiß Ebert. Dabei ist die Funktion der durchdachten Parallelausstell-Konstruktion von Hueck durch ein aufgesetztes Aluminium-Profil von außen unsichtbar.

Mit den 38 Stockwerken stellte der Marienturm auch bei der Bewältigung der Windlasten einige Ansprüche an die Konstrukteure. "Eine der Herausforderungen lag in den dynamischen Lasten, die von den Dichtungen der Primärebene kompensiert werden müssen", berichtet Hubert Hermeling, Leitung Objektmanagement bei Hueck. Weiter erklärt er: "Umzusetzen waren dabei vertikale Bewegungen von 21 ± 15 Millimetern in den Hauptelementen und 38 +13/–33 Millimeter in den Sonderbereichen." Das hier eingesetzte, flexible Hueck-Dichtsystem gleiche nicht nur große vertikalen Bewegungen aus, sondern überzeuge auch durch die besonders einfache Montage. "Bei der Umsetzung der Sonderlösungen für diese anspruchsvolle Fassade haben wir mit den Hueck-Objektingenieuren partnerschaftlich und konstruktiv zusammengearbeitet. Sehr zufrieden war man bei uns auch mit der guten Qualität und den logistischen Abläufen", lobt Ebert.

Mit der LEED-Platin-Zertifizierung ehrt das U.S. Green Building Council den Marienturm mit der maximalen Auszeichnungsstufe für nachhaltige Gebäude. Einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Zertifizierungskriterien hat die intelligent geplante Gebäudehülle geliefert. Sie garantiere ideale raumklimatische Bedingungen zu jeder Jahreszeit, was wiederum die Energiekosten verringere. Des Weiteren kamen vorwiegend umweltfreundliche Materialien und emissionsarme Produkte zum Einsatz.Aufgrund der hohen Recyclingfähigkeit und bester Rückbaumöglichkeit ist Aluminium ein geschätzter Werkstoff in der LEED-Zertifizierung. auf diesen Baustoff setzte der Bauherr für einen Großteil der Fenster- und Fassadenelemente.

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