Leichter Anstieg der Baugenehmigungen
Wohnungsbau leidet weiter unter Rahmenbedingungen
Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen für den Januar 2025. Bei den Genehmigungen für den Neubau von Mehrfamilienhäusern, auf die zwei Drittel des Neubaus entfallen, ist laut Verband langsam eine Bodenbildung erreicht. Nach dem Tiefpunkt im September 2024 mit gerade mal 7018 genehmigten Wohnungen, wurden in diesem Januar 9767 Wohnungen genehmigt. Dies war ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent.
Auch die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser lag im Januar 2025 um 21,7 Prozent über dem Vorjahresmonat. Lediglich die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäusern nahm zu Jahresbeginn um 10,1 Prozent ab. "Der weitere Jahresverlauf für den Wohnungsbau steht derzeit allerdings unter keinem guten Stern.
Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sind im Zuge der Ankündigung des Sondervermögens für Verteidigung und Infrastruktur kurzfristig deutlich auf 2,9 Prozent gestiegen", sagte Müller. In der Folge hätten auch die Bauzinsen zugelegt. Der Wohnungsbau leide somit weiter unter den schlechten Rahmenbedingungen und der Zurückhaltung der Investoren – trotz des hohen Neubaubedarfs.
Der Wohnungsbau in Deutschland brauche dringend wieder Vertrauen durch eine verlässliche Neubauförderung der künftigen Bundesregierung und Flexibilität bei der Umsetzung, während die Klimaziele weiterhin im Auge behalten werden müssten.
"Darüber hinaus benötigen die Bauunternehmen Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, die Produktivität zu steigern. Denn damit schaffen wir mehr und bezahlbaren Wohnungsbau in dieser Größenordnung. Antworten aus unserer Branche dazu gibt es durchaus, etwa das serielle, modulare Bauen. Auch hier ist die Politik gefragt, die Voraussetzungen zu schaffen. Zum Beispiel mit der Harmonisierung der 16 Landesbauordnungen. Es gibt erste zaghafte Schritte. Da brauchen wir mehr Geschwindigkeit", schloss Müller.
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