Lias-Ton

Keramischer Mantel weist Wasser ab

Liaplan Baustoffe
Der Liaplan-Stein im Vergleich zu anderen Wandbaustoffen. Abb.: Liaplan

Briest (ABZ). – Seit nunmehr 25 Jahren werden in Briest bei Brandenburg an der Havel aus Blähton die Liaplan-Wandbausteine hergestellt. Die besonderen Eigenschaften der Zuschlagstoffe ermöglichen es, hochwärmedämmende Mauerwerkssteine herzustellen, die zugleich wasserabweisend sind. Dies macht sie besonders interessant für den präventiven Hochwasserschutz, denn in diesen Fällen ist Abdichten oft der falsche Weg. Als Rohmaterial wird Lias-Ton verwendet, eine besonders hochwertige Erde, in der durch Sedimentablagerung viele organische Bestandteile eingeschlossen sind. Der sehr fein gemahlene Ton wird im Liapor-Werk zu kleinen Kügelchen granuliert und anschließend auf 1200 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur verbrennen die gleichmäßig verteilten organischen Stoffe im Ton und die Kugeln blähen sich auf. (Aus 1 m³ Liaston lassen sich über 4 m³ Liapor-Blähton gewinnen.) Die so entstandenen Lufteinschlüsse bilden die Basis für die hohe Wärmedämmwirkung des Materials. Außerdem erhalten die Kugeln beim Brand einen keramischen Mantel, der ihnen eine hohe Druckfestigkeit verleiht und dafür sorgt, dass sie kein Wasser aufnehmen. Die Liapor-Blähtonkugeln werden mit einem Zementleim vermischt und zu Liaplan-Wandbausteinen geformt. Dabei berühren sich die Kugeln nur an ihren Kontaktpunkten und es entsteht eine haufwerksporige Materialstruktur. Die Hohlräume zwischen den gebrannten Tonkugeln sind so groß, dass keine Kapillarität stattfinden kann. Lediglich die verbindende Zementschlämme nimmt Wasser auf. Ein für sieben Tage im Wasserbad getauchter Stein mit einem Trockengewicht von 13,7 kg nimmt ca. 1,97 kg Wasser auf. Nach nur 8 Std. Trocknungszeit hat er bereits 26,4 % (Masse-%) des eingedrungenen Wassers abgegeben, weil ein Großteil direkt heraus läuft. Bereits nach einem Monat können nur noch17,8 % der Anfangsfeuchtigkeit nachgewiesen werden.Die Haufwerksporigkeit bildet durch die vielen Lufteinschlüsse auch die Grundlage für ein angenehmes Raumklima. In der Luft gebundene Feuchtigkeit kann durch das dampfdiffusionsoffene Mauerwerk (µ = 5–10) aufgenommen und nach außen abtransportiert werden. Auch während der Bauphase eingedrungenes Wasser trocknet auf Grund der Beschaffenheit der Steine sehr schnell ab, so dass die volle Wärmedämmfähigkeit des Materials bereits nach kurzer Nutzungsphase erreicht wird. Dies und die ohnehin sehr guten U-Werte garantieren einen dauerhaft niedrigen Energieverbrauch und damit geringe Unterhaltskosten für die Gebäude. Auch im Sommer überzeugen die Liaplan-Wandbausteine durch ihr hohes Wärmespeichervermögen. Die massiven Außenwände wirken regulierend zwischen heißen Tagtemperaturen und kühleren Nächten und bieten besten sommerlichen Wärmeschutz. Erst nach mehreren Stunden (6 bis 8 Std.) gibt der Stein die gespeicherte Wärme an die kühler werdenden Innenräume langsam ab und sorgt so für ein gleichbleibendes Klima im Gebäude.

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Das Diagram informiert über das Trocknungsverhalten des Steins.

Die Liaplan-Nord GmbH (Liaplan) bietet ihre Wandbausteine in vielen verschiedenen Varianten an. Hochfeste und schwere Steine werden zur Errichtung von Innenwänden verwendet, da sie besten Schallschutz bieten und die Lasten optimal abtragen. Leichte und hochwärmedämmende Liaplan-Ultra-Steine kommen im Außenwandbereich zur Anwendung. Sie erfüllen mit Wärmewiderstandszahlen bis zu ? = 0,08 W/mK spielend alle Anforderungen der aktuellen Gesetzgebung (EnEV 2016). Trotz ihrer geringen Rohdichte weisen sie hohe Festigkeiten und ausgezeichnete Schalldämmwerte auf. Auf Basis der guten Dampfdiffusionswerte eigenen sie sich auch als Innendämmsteine im Bereich der Sanierung. Ergänzend stellt Liaplan aus gleichem Material wärmedämmende Bodenplatten her, die unter dem Estrich zu verlegen sind. Im Bereich von Leitungen und an Rändern können die Hohlräume zwischen den Dämmplatten durch eine zementgebundene Blähtonschüttung aufgefüllt werden.Wie bereits erwähnt, kann bei länger anhaltender Wassereinwirkung, wie z. B. einem Hochwasserereignis, nicht verhindert werden, dass Wasser in das Gebäude eindringt. Durch den anhaltenden Druck gelangt das Wasser in alle Materialien. Um die Schäden bei solchen Ereignissen gering zu halten, sollten alle verwendeten Materialien möglichst wenig Wasser speichern können und zudem in der Lage sein, aufgenommene Feuchtigkeit schnell wieder abzugeben. Das gilt für Wände und Putze gleichermaßen wie für Türen, Fenster, Bodenbeläge sowie die Fußbodendämmung. Daher ist der Einsatz von dampfdiffusionsoffenen Blähton-Materialien und Kalkputzen zu empfehlen. Fenster und Türen sollten keine Hohlräume aufweisen und bestenfalls aus Vollholz gefertigt werden. Zementestriche sind Anhydritestrichen vorzuziehen, da letzte unter Wassereinwirkung nicht schadfrei bleiben und als Bodenbelag kommt vorzugesweise Feinsteinzeug oder Naturstein in Frage. Hohlräume sind an allen Stellen zu vermeiden.

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