Maschinenbau-Konjunktur Deutschland
Auftragsboom in der Industrie
"Die Corona-Scharte ist längst ausgewetzt." Jörg Zeuner, Chefökonom des Fondsanbieters Union Investment, sieht neben der auch im Inland anziehenden Nachfrage vor allem die Erholung der Weltkonjunktur als Grund, "von der Deutschland als eines der wenigen Länder mit nennenswerter Industriebasis besonders stark profitiert." Nach Einschätzung von Carsten Brzeski, Chefökonom der Bank ING, ist der starke Auftragseingang ein gutes Zeichen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im zweiten Quartal. Zu Jahresbeginn hatte der zweite Corona-Lockdown Europas größte Volkswirtschaft ausgebremst. Im Frühjahr wird allgemein mit einer kräftigen Erholung der deutschen Wirtschaft gerechnet. Bei den Maschinenbauern stehen die Zeichen auf "Aufholprozess", wie VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann sagte. Im ersten Quartal stiegen die Bestellungen preisbereinigt um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei legten die Auslandsaufträge deutlich um 15 Prozent zu, die Order aus dem Inland blieben unverändert. Ein besonders kräftiges Auftragsplus von insgesamt 29 Prozent verbuchte die deutsche Schlüsselindustrie im März gegenüber dem Vormonat. Im Corona-Jahr 2020 hatten die mittelständisch geprägten Maschinenbauer den heftigsten Auftragsrückgang seit der Finanzkrise verzeichnet.