Maschinenbauaufträge
Mit Inland-Bestellungen zurückgehalten
Frankfurt/Main (dpa). - Die Geschäfte der deutschen Maschinenbauer haben nach einem kräftigen Jahresauftakt an Schwung verloren. Die Bestellungen stagnierten im Februar auf dem Niveau des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Im Inland verringerte sich der Auftragseingang um 6 %, aus dem Ausland kamen hingegen 3 % mehr Aufträge – getrieben vor allem von der Nachfrage aus den Euro-Ländern. "Ein Stocken nach einem außergewöhnlich hohen Zuwachs im Vormonat ist nichts Außergewöhnliches in unserer Industrie", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im Januar hatte die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie noch ein Auftragsplus von insgesamt 9 % verzeichnet. Gute Nachrichten für die Branche mit ihren mehr als 1 Mio. Beschäftigten gab es aus dem Ausland. "Dort verstetigt sich die Aufwärtsbewegung", sagte Wischers. Die Exporte legten im Januar nach vorläufigen Zahlen um 8 % zu. Dabei profitierten Deutschlands Maschinenbauer auch von wieder steigenden Rohstoffpreisen. Wichtige Kunden in Förderländern hatten sich in der Vergangenheit wegen des Preisverfalls mit Investitionen in Maschinen, die sie etwa zur Förderung der Rohstoffe benötigen, zurückgehalten. Zwar verbesserte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft nach Angaben des Ifo-Instituts zuletzt. Doch bis sich die Belebung von Frühindikatoren im Auftragseingang und anschließend in der Produktion niederschlage, dauere es erfahrungsgemäß einige Monate, sagte Wiechers. "Hier ist sicherlich auch Geduld angesagt." Angesichts politischer Unsicherheiten nach der Brexit-Entscheidung der Briten und protektionistischer Töne der US-Regierung unter Präsident Donald Trump erwartet die Branche in diesem Jahr keine großen Zuwächse. Der VDMA ging zuletzt von einem leichten Produktionszuwachs von real 1 % aus. Der Umsatz soll von geschätzt 220 Mrd. Euro auf 224 Mrd. Euro steigen.