Durch EU-Berichtspflichten
Maschinenbauer warnen von Bürokratiewelle
Frankfurt am Main (dpa). - Die deutschen Maschinenbauer kritisieren die geplanten EU-Berichtspflichten für Unternehmen zur Nachhaltigkeit als realitätsfremd.
Die vorgesehene Richtlinie (CSRD) werde viele mittelständische Betriebe überfordern, die erstmals unter die Berichtspflicht fallen, und am Ende höchstens zu einer Bonanza für Berater führen, warnte der Branchenverband VDMA am Sonntag.
„Der Maschinen- und Anlagenbau hat großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit”, sagte Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Es drohe aber eine „eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen.”
Ziel der Richtlinie ist es nach Angaben der EU-Kommission, Informationen von Unternehmen über die Nachhaltigkeit ihrer Aktivitäten vergleichbarer zu machen. Die Firmen, die unter die Richtlinie fallen, sollen auf der Grundlage gemeinsamer Standards über ihre Auswirkungen auf die Umwelt, Menschenrechte und Sozialstandards berichten.
Der VDMA bemängelt unter anderem, dass die Berichtspflichten die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen umfassen sollen. Diese könne bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen. „Das führt in den Unternehmen zu einem hohen, für mittelständische Firmen nicht leistbaren Aufwand, der die Vorteile eines solchen allumfassenden Ansatzes nicht rechtfertigt” sagte Brodtmann.