Maschinenpark erweitert

Vom Feinen zum Groben und umgekehrt

Caterpillar Abbruch
Der Abbruch Berliner Freiheit in Bonn. Dort hatte ein Cat Kettenbagger 336D UHD Longfront mit einer Reichweite von 21 m seinen Einsatz. Foto: Wahl

Remagen (ABZ). – Für gewöhnlich kommt erst der Abbruch, dann der Aushub und schließlich geht es weiter mit der Erschließung. Das Remagener Familienunternehmen Wahl nahm jedoch diesmal den umgekehrten Weg. "Wir kommen aus dem Feinen und machen nun das Grobe mit", so Florian Wahl, der als Geschäftsführer den kaufmännischen Bereich verantwortet. Damit erklärt er nicht nur die Entwicklung vom Tief- über den Erdbau bis hin zum Abbruch, sondern auch die oberste Maxime, der man sich von Beginn an unterordnete: Qualität. "Wenn es im Abbruch nicht immer bis auf den letzten Zentimeter genau zur Sache gehen mag, erfordert der Tiefbau akribisches Arbeiten. Darauf sind wir von Anfang an trainiert, weil dies unser und der Anspruch unserer Kunden ist. Daher haben wir die Messlatte sehr hoch angesetzt", macht sein Bruder Tobias Wahl deutlich, der als Geschäftsführer den technischen Part übernimmt. Inzwischen tritt der Betrieb als Firmengruppe auf und hat sich eine Umstrukturierung verordnet.

Aus der Tiefbau Wahl GmbH wurde 2016 die Wahl Gruppe. Der Tiefbau im Firmennamen wurde gestrichen – was nicht heißt, dass der Tiefbau nicht mehr dazugehört. "Im Gegenteil, denn wir wollten uns breiter aufstellen und Missverständnissen vorbeugen, da sich das Hauptgeschäft nicht alleine auf den Tiefbau beschränkt. Bauherren und Projektentwickler bekommen bei uns alles aus einer Hand", erläutert Tobias Wahl.

Zusammen mit seinem Bruder versteht er sich als Baudienstleister. Sie führen die Holding samt der verschiedenen Sparten: Tief- und Erdbau, Abbruch, Logistik inklusive der Ver- und Entsorgung sowie des Recyclings in Form von Aufbereitung. Dafür betreibt das Unternehmen eine eigene Bauschuttdeponie und Verwertungsanlage samt den entsprechenden Brech- und Siebanlagen. Sie produzieren Recycling-Baustoffe, die wiederum weitgehend für die eigenen Baustellen verwendet werden. Weil das Geschäft mit der Ver- und Entsorgung immer mehr und anspruchsvoller wird, soll dieser Bereich personell mit einem weiteren Geschäftsführer verstärkt werden, der sich um das Stoffstrommanagement kümmert. Darüber hinaus unterhält das Unternehmen ein 20.000 m² großes Lager voller Schüttgüter, die auch aus eigenen Sand- und Kiesgruben erzeugt werden.

Julian Wahl, dritter Sohn von Hans-Peter Wahl und bereits seit 2007 im Unternehmen tätig, hat nach seiner kaufmännischen Ausbildung und seiner Ausbildung zum Tief- und Straßenbauer im Oktober 2015 als Bauleiter die Koordination, Überwachung und Qualitätskontrolle der Bauprojekte übernommen. In Zukunft soll er in die Geschäftsführung einsteigen und den Tiefbau mitverantworten. "Wir wollen weiter wachsen. Daher ist es unausweichlich, Zuständigkeiten aufzubauen und strikt zu trennen, damit jeder von uns drei Geschwistern seinen Verantwortungsbereich hat", so Florian Wahl.

Damit hat die dritte Generation der Familie ihrer Leidenschaft fürs Bauen nachgegeben, die Hans-Peter Wahl an seine Kinder weitergegeben hat. Im Jahr 2000 hatte er die Geschäftsführung für die damaligen Johann Balthasar Wahl Sand- und Kiesgruben von seinem Vater übernommen. Zehn Jahre später wurde daraus die Tiefbau Wahl GmbH. Heute zählt die Belegschaft fast 100 Mitarbeiter. Die vergangenen Jahre wurde das Personal knapp um die Hälfte verdoppelt, was auf das stetige Wachstum zurückzuführen ist. "Unser Vater hat uns immer machen lassen und sich inzwischen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen", betonen Florian und Tobias Wahl.

Während viele Abbruchfirmen irgendwann den Aushub bis auf die Fundamente samt der Erschließung mit anbieten, kamen im Fall von Wahl Abbruch und Sanierungen erst später dazu, machen aber inzwischen einen Großteil des Geschäfts aus. Abzulesen an den jüngst realisierten Projekten, wie der Sanierung und dem Rückbau der ehemaligen Lederfabrik in Flamersheim, die aufgrund der hohen Schadstoffbelastung sehr aufwendig waren. Oder der Abbruch der Berliner Freiheit im Zentrum von Bonn, einem Bürogebäude. Dieses musste Platz machen für einen Neubau der Hotelkette Motel One. Dort hatte ein Cat Kettenbagger 336D UHD Langfront mit einer Reichweite von 21 m seinen Einsatz. Der Rückbau von sieben Etagen erfolgte mitten an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der ehemaligen Regierungshauptstadt. Das erforderte Fingerspitzengefühl, um das 5400 m² große Gebäude von oben nach unten abzutragen und wegen der Anwohner ein extra Schallschutzgutachten. Emissionen zu vermeiden, ob Erschütterungen, Geräusche oder CO2, führt bei der Wahl Gruppe zu kontinuierlichen Investitionen. Neue Technik ist für die heutigen Unternehmer Wahl eine Grundvoraussetzung für ihren Qualitätsanspruch. Diese muss auch der Maschinenpark erfüllen. Das zeigt die Firmengruppe durch ein gepflegtes Erscheinungsbild – die Firmenfarbe Weiß dominiert. So 2017 bei dem Paket an neuen Minibaggern 303.5E CR und 305.5E CR, aber auch ein Jahr zuvor bei den 15 Neumaschinen, die Christof Decker von der Zeppelin Niederlassung Koblenz liefern durfte. Hierzu zählen zehn neue Cat Radlader, wie die Modelle 906M und 908M, sowie die Cat Minibagger 308E CR, Stampffußwalze CP74B, Kettenbagger 330F LN und 336F LN XE mit Hybridtechnik, ausgerüstet mit 2D-Maschinensteuerung Grade Control und einer integrierten Waage. Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen nicht nur Neu-, sondern auch Gebrauchtmaschinen und deshalb sind sie für das Unternehmen ebenfalls interessant. "Damit konnte ich überzeugen", meint Christof Decker. Das mündete in der Vergangenheit in die Anschaffung eines gebrauchten Cat Longfrontbaggers 336D UHD, in die Kettenbagger 314D LCR und 329E sowie in die Radlader 906H, 907H und 950K plus einer Cat Raupe D6N. 2017 wurde der eingeschlagene Kurs fortgesetzt, indem in weitere Gebrauchte der Baureihe 329E LN, 324E LN und 314D LCR investiert wurde.

Der Aktionsradius reicht von Bergisch-Gladbach über Gummersbach und Bottrop bis nach Frankfurt. Im Abbruch muss die Firma bundesweit agieren. Was den Baumaschineneinsatz erleichtert, ist das Flottenmanagement, das Auskunft über Betriebsstunden, Stand- sowie Leerlaufzeiten gibt und intensiv genutzt wird.

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