Massiv monolithisch

Physiotherapie-Zentrum in nachhaltiger Ziegelbauweise erstellt

von: Hans-Gerd Heye
Leipfinger-Bader Mauerwerksbau
Für das Mauerwerk kam der "Unipor W09"-Planziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz. Seine bauphysikalischen Eigenschaften bezüglich Wärme- und Schallschutz überzeugten die Bauherren. Fotos: Architekturbüro Bayersdorfer

Eching-Weixerau. – Die Ziegelbauweise erweist sich nicht nur im Wohnungsbau als vorteilhaft. Auch bei der Errichtung eines neuen Physiotherapie-Zentrums im niederbayerischen Eching-Weixerau konnten Mauerziegel ihre Stärken ausspielen. Nach einem Vergleich verschiedener Bauweisen entschieden sich die Bauherren Ewa und Rafael Pilch für massives Mauerwerk. Dabei kam als Außenwandbaustoff der "Unipor W09"-Planziegel aus dem Hause Leipfinger-Bader (Vatersdorf) zum Einsatz. Mit einer Mauerwerksdicke von 42,5 cm erreicht die verputzte monolithische Wand einen Wärmedurchgangskoeffizient von nur 0,2 W/(m²K) – und erzielt so Energieeffizienzhausstandard KfW 55. Die Physiotherapie ist ein Wachstumsmarkt. Steigende Ansprüche der Patienten erfordern dabei immer umfangreichere Ausstattungen und erweiterte Leistungsangebote. Daher entschlossen sich Ewa und Rafael Pilch, die Betreiber des "Medicore"-Physiotherapie-Zentrums in der Ortsmitte von Eching (Niederbayern), für eine räumliche Veränderung. Im nahegelegenen Gewerbegebiet sollte ein neues, größeres und nach ihren therapeutischen Vorstellungen konzipiertes Gebäude entstehen. Die ortsansässige Architektin Sieglinde Bayersdorfer entwarf ein relativ kompaktes, zweistöckiges Gebäude mit einer Grundfläche von 13 x 34 m. Dabei setzen das 1 m hervortretende Obergeschoss und ein Pultdach optisch auffällige Akzente. "Die Gründe hierfür waren hauptsächlich technischer Art", erklärt Bayersdorfer. "Mit dem Pultdach wollte ich die Entwässerungsproblematik eines Flachdachs umgehen und den Einbau einer Dachbrüstung vermeiden. Die Dachneigung gewährleistet zudem einen höheren Sonnenenergieeintrag für die geplante Photovoltaik-Anlage." Der Überstand des Obergeschosses schafft außerdem zusätzliche Nutzfläche und schützt zugleich die eintretenden Besucher vor Niederschlägen.

In enger Abstimmung mit den Bauherren sieht der Gebäudeentwurf vor allem ein helles Inneres vor. So fällt etwa im weiträumigen Trainingsbereich viel Tageslicht durch die großflächigen, bodentiefen Fenster. Die lichtdurchflutete Bauweise wird auch durch die im Trainingsraum integrierte, offene Treppe zur Empore sichtbar. Der Treppenaufgang an der Gebäuderückseite sowie ein rollstuhlgerechter Aufzug nahe des Eingangsbereichs kragen effektvoll aus der jeweiligen Außenwand heraus.

Für die Wahl der Bauart wurden mehrere Alternativen detailgenau erörtert. "Um die passende Lösung für ein Bauvorhaben zu finden, ist es sinnvoll, alle Optionen sorgfältig zu betrachten", erläutert die Architektin. Anfangs bevorzugten die Bauherren aufgrund der Flexibilität eine Holzständerbauweise mit vorgefertigten Elementen. Ein gewisses Maß an Gestaltungfreiheit sollte aber bestehen bleiben, solange die Planung einiger nicht tragender Innenwände noch nicht abgeschlossen war. Aufgrund dessen fiel die Wahl schließlich auf eine massive, monolithische Gebäudehülle aus Mauerziegeln: Die Vorteile – wie vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten, hoher Wärmeschutz und langfristige Wertstabilität – überzeugten das Ehepaar Pilch.

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Leipfinger-Bader Mauerwerksbau
Im stadtnahen Gewerbegebiet von Eching entstand ein neues, größeres und nach individuellen therapeutischen Vorstellungen konzipiertes Physiotherapie-Zentrum.

Mit dem nur rd. 10 km entfernten Ziegelwerk von Leipfinger-Bader in Vatersdorf, einem Mitglied der Unipor-Gruppe, befindet sich ein renommierter Ziegelhersteller quasi nebenan. Die passende Ziegel-Lösung wurde dort in einem ausgiebigen Beratungsgespräch mit Fachberater Architekt Oliver Hartel gefunden: Der "Unipor W09"-Planziegel bietet durch seine bauphysikalischen Qualitäten eine wirtschaftlich und energetisch überzeugende Außenwandlösung. Aufgrund der wärmetechnisch optimierten Dreieckslochung erreicht der Mauerziegel einen Wärmeleitwert von 0,09 W/(mK). So erzielt das beidseitig verputzte Planziegelmauerwerk mit einer Dicke von 42,5 cm schon einen Wärmedurchgangskoeffizienten von nur 0,2 W/(m²K). Im Zusammenwirken mit anderen energiesparenden Einrichtungen, wie der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie einer Grundwasserwärmepumpe, wird Energieeffizienzhausstandard KfW 55 sichergestellt. "Auf diese Weise lässt sich wertvolle Heizenergie einsparen und der Betrieb des Gebäudes wirtschaftlich umsetzen", fasst Architektin Bayersdorfer zusammen. Besonders wichtig bei der Planung ihres neuen Gebäudes war den Bauherren der Wohlfühlfaktor im Physiotherapie-Zentrum. Hierzu trägt das massive Unipor-Mauerwerk u. a. durch seine hohe Wärmespeicherfähigkeit bei: Übermäßige Sonnenwärme wird tagsüber zwischengespeichert und erst während der kühleren Abend- und Nachtstunden an die Innenräume abgegeben. "Dadurch sind – im Verbund mit installierten Sonnenschutzeinrichtungen – selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung angenehme Raumtemperaturen gewährleistet", betont Bayersdorfer.

Wesentlich für das Wohlbefinden in den neuen Räumen ist auch ein effektiver Schallschutz. Dank der Nähe zur B 11 ist das neue Physiotherapie-Zentrum verkehrstechnisch gut angebunden. Das hohe Verkehrsaufkommen von täglich rd. 14.000 Fahrzeugen im Raum Landshut bringt jedoch auch einen entsprechenden Lärmpegel mit sich. Daher wurden bei der Aufteilung die ruhebedürftigen Therapieräume auf der straßenabgewandten Nordseite des Gebäudes angeordnet. Der Trainingsbereich befindet sich hingegen auf der Südseite, die dem Verkehrslärm deutlich stärker ausgesetzt ist. Aufgrund der Geräuschkulisse der Fitnessgeräte werden hier nach DIN 4109 keine speziellen Schallschutz-Anforderungen an Außenbauteile gestellt. Auch ohne weiteres Zutun wirkt sich der Planziegel durch seine Massivität vorteilhaft auf die Lärmreduzierung im Innenraum aus: So dämmt er die von den Geräten verursachten Schallschwingungen. Außerdem leistet das massive Planziegelmauerwerk mit einem Schalldämm-Maß (Rw,bau,ref) von 42,9 dB in Kombination mit den eingebauten schalldämmenden Fenstern einen Beitrag zum Schutz vor Außenlärm. Zur weiteren Optimierung des Wärme- und Schallschutzes tragen zudem Unipor-Deckenrandelemente bei.

Die Kombination aus außenliegender Ziegelschale und zwei hocheffektiven Dämmschichten aus Neopor ermöglicht den Anschluss der Stahlbetondecke als optimierte Wärmebrücke nach Beiblatt 2 der DIN 4108. Zugleich verringert sie die vertikale Schallübertragung über die Außenwand. Aus wirtschaftlichen Gründen strebten die Bauherren eine möglichst kurze Bauzeit an. Dies erforderte zwangsläufig auch eine zügige Rohbauausführung. Hierfür erwies sich, neben der Verarbeitungsfreundlichkeit des planeben geschliffenen Mauerziegels das "Mauertec"-System als besonders hilfreich. Gemäß bauaufsichtlicher Zulassung (DIBt., Z 17.1 929) konnte der Baustoff schnell mit deckelndem Dünnbettmörtel im Mörtelschlittenverfahren verarbeitet werden. Die Ziegelwerke Leipfinger-Bader stellten dabei das nötige Equipment sowie den dazugehörigen Maxit-Mörtel direkt zur Verfügung.

Mit Hilfe des Mauertec-Systems reduzierten die Verarbeiter vom Bauunternehmen Konrad Hausbeck (Gottfrieding, Niederbayern) die Verlegezeit gegenüber herkömmlicher Mauerwerkserstellung um rd. 60 %. Da aufgrund der Verzahnung der Steinstirnseiten auch auf eine Stoßfugenvermörtelung verzichtet werden konnte, entstand mörtel- und zeitsparend ein Qualitätsmauerwerk mit sehr geringem Fugenanteil.

Das Unipor-Ziegelmauerwerk bot anschließend einen guten Untergrund für den aufgebrachten Leichtputz. Der weiße Farbton des Endanstrichs bildet einen ästhetischen Kontrast zu dem Schwarz des auskragenden Aufzuges sowie dem dunkelgrauen Sockelbereich. Als Farbtupfer lockern neben den Fenstern angebrachte blaue und gelbe Schrifttafeln mit Hinweisen auf zentrale Leistungsangebote das Fassadenbild lebendig auf. Das im September vergangenen Jahres fertiggestellte neue Physiotherapie-Zentrum bietet mit seinem Standort am Ortsrand neben der guten Verkehrsanbindung auch ausreichend Platz für 21 Besucher-Parkplätze. Zwei rollstuhlgerechte Pkw-Stellplätze direkt vor dem Eingang, drei Mitarbeiter-Parkplätze sowie drei separate Carport-Einstellplätze in einem Anbau komplettieren das Parkplatzangebot. "Mit den noch anstehenden Grünanpflanzungen wird die Gesamtanlage dann ein richtiges Schmuckstück sein", fasst die zufriedene Bauherrin zusammen. "Auch unsere Patienten haben sich schon voller Lob über den Neubau geäußert."



Der Autor ist Journalist und Diplom-Ingenieur.

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