Massive Wandelememte eingesetzt

Faserzementplatten in Holz-Optik sorgen für Schweden-Look mit Langzeit-Charme

Kirchheim (ABZ). – Es sollte ein Schwedenhaus werden. Einen Baupartner, der eine solide traditionelle Holzbauweise mit modernsten Produktionstechniken und maximaler Wirtschaftlichkeit kombiniert, fanden die Bauherren in einen ortansässigen Holzbauunternehmen, das sich auf die Massivholzbauweise spezialisiert hat. Denn für die Bauherren, die bereits seit vielen Jahren in einem Holzhaus wohnen, stand fest, dass auch ihr neues Haus mit Holz gebaut werden soll. "Ein Holzhaus bedeutet für seine Bewohner Gesundheit und Behaglichkeit", davon sind die Bauherren überzeugt. Schon beim Betreten des Gebäudes werde die positive Atmosphäre, die Holz ausstrahle, spürbar: "Holz lässt ein Haus atmen und sorgt für ein gesundes Raumklima."
Fermacell Fassaden
Sieht aus wie Holz, ist aber Faserzement. Mit HardiePlank-Fassadenbekleidungen erhielt das Einfamilienhaus den gewünschten Look eines Schwedenhauses. Im Gegensatz zu Holz sind die Faserzementplatten dauerhaft witterungsbeständig und müssen nicht nachgestrichen werden.

Das Haus, dessen Raumkonzept in individueller Planung gemeinsam mit den Spezialisten der Holzheu Holzbau GmbH aus Kirchheim im schwäbischen Landkreis Unterallgäu entwickelt wurde, bie-tet der vierköpfigen Familie mit 180 m² Wohnfläche viel Platz. Der auf einem zwar schönen, wegen seiner Hanglage aber schwierig zu bebauenden Grundstück entstandene Bau basiert auf einem rechteckigen Grundriss von 11,3 m x 12,4 m. Im Keller aus Beton sind ein großer Fitness- sowie ein Arbeitsraum untergebracht. Für die oberen Etagen haben sich die Bauherren für die klassische Aufteilung "unten wohnen – oben schlafen" entschieden. Die Montage auf der Baustelle geht schnell. Je nach Größe des Hauses ist der Rohbau in der Regel in zwei bis drei Tagen regendicht.

Nicht nur die Produktion erfolgt nach Unternehmensangaben chemiefrei, auch im Wandaufbau wird auf künstliche Baustoffe wie Spanplatten, Polystyrolplatten und PE-Folien verzichtet. Dazu passt die raumseitige Beplankung aller Außen- und Innenwände mit fermacell-Gipsfaser-Platten d = 12,5 mm. Sie werden in einem umweltfreundlichen Verfahren ausschließlich auf der Basis von natürlichen Materialien (recycelte Papierfasern, Gips und Wasser, Anmerkung die Redaktion) ohne Leimzusätze hergestellt. Daher enthalten sie laut Herstellerangaben keine gesundheitsgefährdenden Stoffe wie zum Beispiel Formaldehyd und sind nachgewiesenermaßen praktisch emissionsfrei. Zertifizierungen des Institut für Baubiologie sowie des Kölner eco-Instituts bestätigen dies. Mit Material- und Verarbeitungseigenschaften, die dem Holz sehr ähnlich sind, bilden fermacell-Gipsfaser-Platten zudem eine gute Ergänzung in Holzkonstruktionen. Dabei sind sie hoch belastbar und sehr stabil.

Zudem sind fermacell-Gipsfaser-Platten lastenstabil. Leichte oder mittelschwere Gegenstände lassen sich in vielen Fällen mit Hohlraum-, Hintergreifdübeln oder vergleichbaren Befestigungsmitteln direkt an den Platten befestigen. Je nach Befestigungsmittel sind Konsollasten bis 60 kg direkt in der Platte möglich.

Hinzu kommen die bauphysikalischen Qualitäten. Bei Feuer bieten fermacell-Gipsfaser-Platten Sicherheit. Sie sind nach ETA-03/0050 zugelassen und entsprechen der Klasse A2-s1 d0 nach EN 13501-1 (nicht brennbar). Holzkonstruktionen, die auf beiden Seiten einlagig mit fermacell-Gipsfaser-Platten beplankt sind, erreichen die Feuerwiderstandsklasse F 60. Darüber hinaus punkten sie mit gutem Schallschutz: Normgerecht geprüfte fermacell-Holzständerwände erzielten bereits mit einlagiger Beplankung Schalldämmwerte bis Rw' 57 dB, zweilagig beplankt bis Rw' 68 dB.

Nach außen wird die Vollholzwand mit flexibler Holzweichfaser d = 160 mm so-wie wasserabweisender Holzweichfaser d = 80 mm gedämmt. Um den gewünschten Schwedenhaus-Charakter zu erreichen, sollten Giebelflächen und Fassaden des Einfamilienhauses ursprünglich eine Außenbekleidung als Stülpschalung aus Holz erhalten. Firmenchef Markus Holzheu, der das Unternehmen bereits in der vierten Generation führt, riet den Bauherren jedoch davon ab. Seine Befürchtung: Die Holzfassade sei auf der Wetterseite im Westen der Witterung ungeschützt ausgesetzt. Entsprechend werde sie bereits in kurzer Zeit stark verwittert sein, so dass sie renoviert werden müsse.

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Schnittkanten müssen vor der Installation mit ColourPlus-Kantenversiegelung nachbehandelt werden. Fotos: James Hardie Europe

"Es wurde uns gesagt", zitiert die Bauherrin, "Holz arbeite. Es könne vorkommen, dass die Bretter sich verziehen oder rissig werden. Das will man bei einer Fassade, die das Haus nach außen hin repräsentiert, natürlich nicht." Markus Holzheu wies die Bauherren außerdem darauf hin, dass bei einer Holzfassade regelmäßiges Streichen in relativ kurzen Zeitabständen unabdingbar ist. "Das allerdings", hat die Bauherrin sofort erkannt, "wäre mit einem enorm hohen Aufwand verbunden gewesen, denn das Haus ist auf der dem Hang abgewandten Seite drei Etagen hoch. Ein Gerüst oder mindestens eine Arbeitsbühne wären unbedingt erforderlich gewesen."

Um den Bauherren trotzdem den Traum eines Schwedenhauses zu erfüllen, schlug der gelernte Zimmerer und Bauingenieur Markus Holzheu als Alternative zur Holzfassade eine Beplankung mit HardiePlank-Fassadenbekleidungen aus Faserzement vor. Diese sehen Holz täuschend ähnlich und sind auch ebenso leicht, bieten jedoch eine Fülle von Vorteilen, die für eine hohe Überlegenheit gegenüber Fassadensystemen aus Holz sorgt, teilt das Unternehmen mit. Hergestellt werden HardiePlank-Fassadenbekleidungen in einem nachhaltigen Produktionsprozess und mit geringem Energiebedarf auf Basis von hochwertigem Portland-Zement, Sand und Zellulosefasern.

Auch bei jahrelangem Einsatz unter extremsten Klimabedingungen schrumpfen die Platten weder noch quellen sie oder werden rissig. Dafür sorgt die sogenannte HardieZon-Technologie. Dahinter verbirgt sich eine klimaspezifische Faserzementtechnologie, die auf der Kombination von individuellen klimatischen Variablen basiert, mit denen die langfristige Leistung der Außenbekleidungen auf die verschiedenen Klimazonen der Welt angepasst werden kann. So sind die Platten für den deutschen und europäischen Markt mit der HZ5-Technologie ausgestattet, die speziell auf das europäische Klima mit seinen Frost-Tau-Zyklen, extremen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen sowie dem Regen-/Sonne-Wechsel im Sommer abgestimmt wurden.

Die Platten kommen fertig beschichtet zur Baustelle. Die Bauherren entschieden sich für einen klassisch zeitlosen Look ihres Einfamilienhauses und wählten aus der Farbpalette, die in fünf Farbthemen strukturiert ist, die Farbe Nebelgrau aus. Der Farbauftrag erfolgt werkseitig mit einem speziell von James Hardie entwickelten Verfahren, der sogenannten ColourPlus-Technologie.

HardiePlank-Fassadenbekleidungen dürfen gemäß der DIN EN 12467, die den Einsatzbereich von Zementfaser-Platten regelt, in den Anwendungsbereichen der Kategorie A Klasse 2 der DIN EN 12467 eingesetzt werden (höchste Belastungen) und verfügen über eine entsprechende CE-Kennzeichnung.

Die Platten sind dünner (Dicke 8 mm, Länge 3600 mm, Breite 180 mm) und leichter (7,4 kg per Brett), gleichzeitig jedoch fester als die meisten alternativen Baumaterialien. Dies macht die Verarbeitung einfach, so das Unternehmen.

Im vorliegenden Fall erfolgte die Montage der HardiePlank-Fassadenbekleidungen in Stülpschalung auf der Unterkonstruktion aus Holz mit einer Mindestdicke von 40 mm und einem Abstand von rund 625 mm. Dabei muss ein Belüftungsabstand von mindestens 20 mm zwischen der Fassade und dem tragendem Untergrund berücksichtigt werden.

Die Platten werden von unten nach oben verarbeitet. Demgemäß brachten die Handwerker zunächst das kombinierte Starter- Lüftungsprofil am Fuße der Konstruktion als Grundlage für die erste Reihe an. Die zweite sowie alle folgenden Reihen der HardiePlank-Fassadenbekleidung wurden anschließend mit 30 mm Überlappung zur darunterliegenden Reihe im Fugenversatz montiert. Stöße hinterlegten die Verarbeiter jeweils mit EPDM-Band.

Bewährt hat sich bei der Montage die GeckoGauge-Justierhilfe, die sowohl die Verarbeitungsgeschwindigkeit als auch die präzise Installation unterstützt. Sie ist für eine Materialstärke von 8 mm voreingestellt auf die Standardlaibung von 150 mm bei einer Breite der Fassadenplatten von 180 mm. Daher wird praktisch keine Zeit zum Anzeichnen benötigt. Die einzelnen Elemente wurden von den Handwerkern einfach auf der Unterkonstruktion festgeschraubt. Der Zuschnitt erfolgte mit einer Kreissäge. Sämtliche Schnittkanten wurden vor der Installation mit ColourPlus-Kantenversiegelung nachbehandelt. Für die Ausführung der Innen- und Außenecken wurden HardieTrimT-NT3-Zierleisten aus Faserzement verwendet.

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