Mayer Schaltechnik

Systemunabhängiges Schalungskonzept reduziert Fehlzeiten

von: Robert Bachmann
Mayer Schaltechnik Unternehmen
Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis erklärte Bernhard Mayer die Vorteile der neuen systemunabhängigen MST Wandschalungsfamilie – hier das Prinzip der einseitigen Verankerung mit Standardelementen. Fotos: Bachmann

BERGRHEINFELD. - Wo vor allem die Miete das Geschäft bestimmt, sind echte Innovationen in der Regel rar. So auch in der Schalungsbranche, die sich noch immer nur langsam vom niedrigen Preisniveau der vergangenen Jahre erholt. Mit einem neuen Wandschalungskonzept trotzt die Mayer Schaltechnik GmbH (MST) dem Verwaltungstrend und bringt wieder Bewegung in den Markt.Nach wie vor kämpft die Betonbranche mit dem Widerspruch des noch immer hohen Preisdrucks auf der einen Seite und der gleichsam steigenden Qualitätsanforderungen auf der anderen Seite. Im Bereich der Schalungstechnik habe sich dies in den vergangenen Jahrzehnten durch eine stark gesunkene Investitionsbereitschaft hinsichtlich neuer Technologien bemerkbar gemacht, erklärte Bernhard Mayer, Geschäftsführer der Mayer Schaltechnik GmbH, auf einem Pressetermin zur Vorstellung des neuen MST Wandschalungskonzepts.

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Kurz vor der Markteinführung befinden sich einzelne Prototypen des neuen Wandschalungssystems bei Kunden aus dem Beirat des Schalungsherstellers bereits im Testeinsatz.

Auch am Stammsitz in Bergrheinfeld läuft ein Großteil des Geschäfts über die Vermietung. Mit rund 7,5 Mio. Euro Umsatz, die Mayer Schaltechnik mit seinen 43 Mitarbeitern 2013 erwirtschaftete, gehört das Unternehmen dabei nicht zu den größten Anbietern im Wettbewerb. Nicht die besten Voraussetzungen also, um euphorisch in die Entwicklung gänzlich neuer Produkte zu gehen. Immerhin, so der Geschäftsführer, befinde man sich mit den reinen Entwicklungskosten einer regulären Trägerschalung schnell bei über einer halben Million Euro. Vorstöße dieser Art müssen entsprechend gründlich überlegt sein, so Mayer. Gehandelt werde nur dort, wo der Markt eine konkrete Notwendigkeit anzeige, die nicht bzw. nicht ausreichend durch die Konkurrenz bedient werde.Genau dies sei aktuell der Fall, so der Geschäftsführer. Im Bereich schwerer Rahmenschalungen sei Deutschland der absolute Technologieführer. Gleichsam habe sich auf diesem Gebiet in den vergangenen 25 Jahren relativ wenig getan. Von einigen Detailverbesserungen abgesehen seien die auf dem Markt etablierten Systeme noch nahezu auf dem selben Stand wie vor einem Vierteljahrhundert. Dabei diktiere gerade eben jener Preisdruck, der für die Innovationsarmut ursächlich sei, den Bedarf für neue, effizienzsteigernde Produkte."Bei uns entwickelt der Kunde mit", sagt Bernhard Mayer. Denn: Was auf der Baustelle benötigt wird, erfahre man am besten auf der Baustelle selbst. Und genau hier, in der engen Zusammenarbeit mit dem Kunden, sieht die Mayer Schaltechnik ihre Kernkompetenz. Umgesetzt wird dieser Anspruch vor allem im sogenannten Kundenbeirat den das Unternehmen 2008 ins Leben rief. Vom Mittelständler bis zum Großunternehmen kommen hier Kunden und Partnerunternehmen des Schalungsherstellers regelmäßig zusammen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen.In dieser Kreativwerkstatt entstand schließlich auch die Idee für ein neues Wandschalungskonzept, welches verschiedene bewährte und neue Elemente aus dem MST-Sortiment in einer vollständig kompatiblen Komplettlösung verbindet.

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Der aluMax Elementrost für leichte Schalaufgaben. Foto: Mayer Schaltechnik

Das Konzept vereint drei Schalungssysteme: die leichte Handschalung aluMax, die kranunabhängige Rahmenschalung ultraMax A und – ab 2015 neu – die schwere Rahmenschalung ultraMax S, optimiert für großflächige, kranabhängige Schalaufgaben. Neu ist dabei, dass erstmalig alle Bauteile systemübergreifend miteinander kompatibel sind, d. h. Ankermaterial, Ecken, Verbindungsteile und Zubehör sind identisch und können systemunabhängig eingesetzt werden.

Auf diese Weise sollen mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen sollen damit vor allem Fehlzeiten reduziert werden, die bei der Suche bzw. dem Sortieren von Zubehör entstehen, nachdem dieses auf der Baustelle vermischt wurden. Zum anderen soll die Kombination von leichten und schweren Elementen unwirtschaftliche Kraneinsätze auf ein Minimum begrenzen. Auch das vieldiskutierte Problem von Fehllieferungen könne auf diesem Wege abgemindert werden.

Ihren Anfang nahm die Entwicklung des neuen Konzepts bereits 2008, so Bernhard Beiergrößlein, Produktmanager bei Mayer Schaltechnik. Bereits hier, zu einer Zeit, in der an groß angelegte Investitionen kaum zu denken war, habe man sich in Bergrheinfeld Gedanken um ein schlüssiges Gesamtkonzept gemacht. Das erste Mitglied der neuen Wandschalungsfamilie folgte dann bereits 2010 mit der Entwicklung des aluMax Elemntrostes. 2011 folgte die Rahmenschalung ultraMax A, die nach Aussage von Mayer als Allzweckwaffe für mittelständige Baubetriebe entwickelt wurde. Im Frühjahr 2015 soll nun die schwere Rahmenschalung ultraMax S in den Markt eingeführt werden und das System ergänzen. Während ultraMax von Beginn an als Teil einer Komplettlösung konzipiert wurde, wird aluMax nun sukzessive umgestellt. Bestandskunden werden Mayer zufolge jedoch nach wie vor mit dem gegebenen System beliefern.

Ein zentraler Anspruch, welcher der Entwicklung zugrunde lag, war, ein System zu schaffen, welches auf möglichst effiziente und einfache Weise den verschiedenen Schalungssituationen auf der Baustelle gerecht wird. ultraMax A und ultraMax S kommen mit Elementhöhen im 50 cm-Raster daher. Passend dazu werden sie in intelligenten Breiten im 1 m-, 1,5 m- und 2,5 m-Raster geliefert. Die Grundhöhe beträgt 3 m, wobei dem Raster entsprechend in 50 cm-Schritten aufgestockt werden kann, ohne dass eine zweite Grundhöhe notwendig ist. Jedes Element ist symmetrisch und verfügt über dieselbe Rahmendicke und -breite. Sämtliche Querriegel sind dabei als Funktionsstreben mit Funktionslöchern ausgebildet. Durch die identischen Abmessungen können sämtliche Arbeiten auf Basis eines einheitlichen Zubehörsatzes vorgenommen werden.

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Prototyp des Mutterelements für die einseitige Verankerung im System der neuen MST Wandschalungsfamilie.

Neben einer verbesserten Auslastung durch die hohe Flexibilität des Systems und erheblichen Logistikvorteilen führt Bernhard Mayer insbesondere eine drastische Reduzierung von Fehlzeiten als Verkaufsargument für das neue System ins Feld. Bis zu 50 % sollen diese vermindert werden können, was seiner Einschätzung zufolge etwa 10-15 % der Kosten für die komplette Schalungsaufgabe einsparen könne. Damit nicht genug, hat sich das Unternehmen auch um das Thema der einseitigen Verankerung Gedanken gemacht. Wenngleich es sich hierbei laut Mayer um ein vieldiskutiertes Problem handle, habe sich in diesem Zusammenhang noch kein geeignetes System etablieren können. Wo ein Schritt beim Schalen vereinfacht werde, werde in der Regel ein anderer mit den erhältlichen Produkten erschwert. Auf die nun bei Mayer Schaltechnik erhältliche Lösung sei man eher durch Zufall gestoßen, als man im Kundenbeirat über die Möglichkeit austauschbarer Wechselhülsen diskutierte. So entstand die Idee eines Systems zur einseitigen Verankerung welches – rein optional – mit den zur Verfügung stehenden Standardelementen funktioniert und lediglich den zusätzlichen Einsatz einer Mutter und einer Gewindehülse erfordert, nicht aber eines speziellen Ankers oder dergleichen.

Kurz vor der Markteinführung befinden sich einzelne Prototypen des neuen Wandschalungssystems bei Kunden aus dem Beirat des Schalungsherstellers bereits im Testeinsatz. Bislang mit durchweg positiver Resonanz, wie Mayer berichtete. Sollte es dennoch einmal negatives Feedback geben, so wird dies sicherlich umgehend in den weiteren Entwicklungsprozess einfließen.

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