Mecklenburg-Vorpommern

Bauwirtschaft will mehr öffentliche Aufträge

Hasenwinkel (dpa). – Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist nach eigenen Angaben in der Lage, dringend nötige Sanierungsarbeiten an Straßen, Brücken und Schulen rascher auszuführen als bisher. Doch würden sinkende Investitionsquoten und schleppende Bearbeitung der Bauvorhaben in den Behörden das Tempo bremsen. "In der Branche macht sich zudem der Eindruck breit, dass im Finanzministerium Aufträge auf Wiedervorlage gelegt werden, weil man auf sinkende Baupreise hofft", sagte Sven Müller von der Vereinigung der Unternehmensverbände (VU), die auf Schloss Hasenwinkel (Nordwestmecklenburg) ihre Jahresversammlung abhielt. Etwa 20 der 35 Mitgliedsverbände seien dabei vertreten gewesen, viele aus der Bauwirtschaft. Erst kürzlich hatte der Bauverband mit Blick auf die Zahlen der ersten neun Monate auf die im Ländervergleich eher verhaltene Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern verwiesen. Das Umsatzplus hinke mit 1,7 % dem deutschlandweiten Anstieg weit hinterher. Die Auftragszuwächse blieben gegenüber dem Vorjahreszeitraum unter 1 %. Der öffentliche Bau stockte seine Aufträge in den ersten neun Monaten allerdings um 3,7% auf. Angesichts des offenkundigen Nachholbedarfs sieht der Bauverband aber deutlich größeres Potenzial.

In der Diskussion mit Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD), der an der Tagung teilnahm, hätten die Verbände mit Nachdruck mehr Investitionen und kürzere Bearbeitungsfristen verlangt, sagte Müller. Bei der Ausbildung von qualifiziertem Personal für die Baubehörden sei Hilfe angeboten worden. So könnten etwa Baupraktiker und die Ingenieurkammern stärker einbezogen werden. Das Thema Digitalisierung habe in der Debatte mit Minister Christian Pegel nur eine untergeordnete Rolle gespielt, sagte Sven Müller. Den Unternehmen sei es jedoch wichtig, dass beim Anschluss an das schnelle Internet Transparenz gewahrt wird und vergleichbare Kriterien bei der Bemessung der Anschlussbeiträge gelten. Der Eindruck herrsche vor, dass in den einzelnen Landkreisen nicht nur mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, sondern auch mit unterschiedlichen Forderungen agiert werde.

Die Wirtschaft im Nordosten dringt seit langem auf einen zügigen Ausbau des Beitbrandnetzes als Voraussetzung für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere auch kleinerer Firmen in den ländlichen Regionen des Bundeslandes. Die Landesregierung hatte im Mai eine Digitale Agenda beschlossen. Daran hatte der Unternehmerdachverband die Hoffnung geknüpft, dass damit ein "dynamischer Gruppenprozess" mit einem koordinierten Handeln aller Ministerien in Gang gesetzt wird. Nach Einschätzung von Sven Müller ist von einer Umsetzung der Maßnahmen "öffentlich bisher nicht viel wahrnehmbar".

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