Mecklenburg-Vorpommern

Umsatzrückgang trotz Bauboom

Schwerin (dpa). – Während die Bauwirtschaft bundesweit brummt, hat die Branche in Mecklenburg-Vorpommern für die ersten fünf Monate dieses Jahres einen Umsatzrückgang von 9,8 % gemeldet. Vor allem der Wohnungsbau, bisher eine tragende Säule der Baukonjunktur, trage mit einem Minus von 41,4 % maßgeblich zu dem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Jörn-Christoph Jansen, vor Kurzem in Schwerin. Ein Grund sei die mitunter langwierige Ausweisung neuer Wohngebiete, Nachbarn wehrten sich gegen geplante Verdichtungen. Auch bei der Erteilung von Baugenehmigungen klemme es. So dauere es in Rostock sechs Monate, bis ein Antrag im Wohnungsbau genehmigt sei. In den ersten fünf Monaten habe die Zahl der Baugenehmigungen in Mecklenburg-Vorpommern 3,8 % unter dem Vorjahreswert gelegen, während es im Bundesdurchschnitt 7,3 % mehr seien. Der Umsatz der Baubranche sei bundesweit in dieser Zeit um 7,5 % gewachsen. "Offenbar ist Mecklenburg-Vorpommern von der weiterhin positiven Baukonjunktur abgekoppelt", klagte Jansen. Dies verdeutlichten auch die Auftragsrückgänge mit minus 11,2 % – während bundesweit die Auftragsbücher 7,5 % voller seien als vor einem Jahr.

Im Gesamtjahr 2017 hatte ein damals noch boomender Wohnungsbau zu einem Umsatzwachstum der Branche in Mecklenburg-Vorpommern von 11 % auf 2,2 Mrd. Euro beigetragen. Auch die öffentliche Hand hatte kräftig investiert. Der Staat sei auch jetzt eine zuverlässig tragende Säule, sagte Jansen. Der öffentliche Bau habe als einziger Bereich mit plus 27,4 % beim Umsatz in den ersten fünf Monaten 2018 stabile Zuwachsraten verzeichnet. Der Wirtschaftsbau verharre hingegen auf Vorjahresniveau.

Der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, bezeichnete den Umsatzrückgang in der Bauwirtschaft beim Wohnungsbau als ein Alarmsignal. Auf der Strecke bleibe vor allem der Bau bezahlbarer Wohnungen, sagte er. "Die Gekniffenen sind die Menschen, die über weniger Einkommen verfügen." Jetzt müssten alle Beteiligten Wege finden, wie in den kommenden Monaten wieder mehr Wohnungen entstehen können. Neben dem Abbau bürokratischer Hemmnisse ist aus seiner Sicht auch die Bauwirtschaft gefordert. "Viele im VNW organisierte Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften würden gern Bauaufträge vergeben. Es ist für sie inzwischen jedoch schwierig, Unternehmen zu finden, die diese Aufträge umsetzen."

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