Mehrfamilienhaus

Neubau fügt sich selbstbewusst in historische Bebauung ein

Baustoffe
Für Müller.Schmitt.Architekten sind Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) nicht mehr zeitgemäß. Sie verwenden für ihre Außenwandkonstruktionen ausschließlich Ziegelmauerwerk. Foto: Deutsche Poroton/Ulrich Schepp

Limburg an der Lahn (ABZ). – Mit einem architektonisch anspruchsvollen Neubau, der sich harmonisch in den denkmalgeschützten Altbaubestand der Domstadt einfügt, schlossen MSA Müller.Schmitt.Architekten eine Baulücke in der Limburger Innenstadt. Bei dem in Massivbauweise erstellten Mehrfamilienhaus entschieden sich die Architekten bewusst für Poroton-Ziegel.

Attraktive Arbeitsplätze, eine pittoreske Altstadt sowie die optimale Lage zwischen den Ballungsgebieten Rhein/Main sowie Rhein/Ruhr machen Limburg an der Lahn zu einer Stadt mit hoher Lebensqualität. Doch der stetig wachsenden Bevölkerung steht kein ausreichendes Angebot an Wohnraum gegenüber: Laut einer Prognose des Statistischen Landesamtes fehlen in der 35.000 Einwohner zählenden Stadt mehr als 300 Wohnungen. Am Rande der Altstadt bot sich in der Ste.-Foy-Straße die Chance, eine Nachkriegs-Baulücke durch einen Neubau zu schließen. In vergleichsweise kurzer Bauzeit von 15 Monaten sind in dem fünfgeschossigen Gebäude sieben exklusive Eigentumswohnungen zwischen 87 und 168 m² entstanden. "In Limburg fehlt es besonders an hochwertig gestaltetem, architektonisch anspruchsvollem Wohnraum. Um unsere Ideen von guter Architektur ohne Abstriche umsetzen zu können, sind wir in diesem Projekt auch Bauherr", erläutert Sebastian Schmitt seine Doppelrolle als Architekt und Investor.

Der Neubau befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei unter Denkmalschutz (Einzeldenkmal) stehenden Gebäuden. So grenzt er direkt an ein 1908 errichtetes Wohn- und Geschäftshaus, das sich durch Erker, Ziergiebel und einen markanten Eckturm auszeichnet. Wenige Meter entfernt steht die historische Turnhalle aus dem Jahr 1903. Der Solitärbau mit Fachwerkgiebel bildet eine wichtige städtebauliche Dominante im nördlichen Teil der Straße. Der Entwurf für den Neubau wurde in enger Zusammenarbeit mit dem hessischen Denkmalamt abgestimmt und dabei so optimiert, dass er künftig selbst einzeldenkmalfähig ist. Laut Definition trifft dies auf Gebäude zu, die aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen, städtebaulichen, volkskundlichen oder technischen Bedeutung von großem öffentlichem Interesse sind. "Als Architekturbüro, das auf Neubau und Altbausanierungen spezialisiert ist, sind wir in beiden Welten zuhause. Das Gebäude ist modern, ohne dabei nur oberflächlich modisch zu sein. Wir wollten einen Neubau schaffen, der sich selbstbewusst in die benachbarte historische Bebauung einfügt, ohne dominieren zu wollen", erläutert Architekt Schmitt die Entwurfsidee.

Großen Wert legten die Architekten auf die Verbindung von architektonischer Qualität und hoher Wertbeständigkeit. Ein Anspruch, der sich auch in der Wahl des Baustoffs widerspiegelt. Die Außenwände wurden ab dem ersten Obergeschoss mit Mineralwolle verfüllten Poroton-Ziegeln (S9-MW) errichtet, für die Wohnungstrennwände kamen Planfüllziegel zum Einsatz und alle tragenden und nichttragenden Innenwände wurden ebenfalls in Ziegel ausgeführt. Durch ihre monolithische Bauweise ohne Zusatzdämmung sind Ziegelhäuser deutlich wartungsärmer und weisen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet 24 % geringere Wartungskosten auf – ein Aspekt, der bei Eigentumswohnungen eine wesentliche Rolle spielt.

Wie viele seiner Kollegen hält Architekt Schmitt zusätzliche Außendämmung im Neubau für nicht zeitgemäß. Denn mit hochwärmedämmenden porosierten Ziegeln in Kombination mit wärmebrückenminimierenden Systemergänzungen lässt sich zum Beispiel Passivhausniveau gemäß Energieeinsparverordnung erreichen. Mit einem Jahresprimärenergiebedarf von nur 37 kWh/m² liegt der Neubau in der Ste.-Foy-Straße im Bereich Effizienzhausstandard 40 plus. Die Kombination aus Luft-Wärme-Pumpe, dezentraler Lüftungstechnik und individuell regelbarer Fußbodenheizung sorgt für Komfort und vergleichsweise niedrige Heizkosten. Ein Aufzug für die barrierefreie Erreichbarkeit der Wohnungen gehört ebenso zur Ausstattung wie eine Türsprechanlage mit Videoüberwachung. Die 3-fach verglasten bodentiefen Fenster sind mit elektrisch bedienbaren Raffstores ausgestattet. Komplettiert wird der hohe Wohnkomfort durch 14 Parkplätze in einem begrünten Carport, die für Elektro-Ladesäulen vorgerüstet sind.

Die Ausstattung der sieben Wohnungen spiegelt den hohen Gestaltungsanspruch der Architekten wider. Sorgfältig ausgesuchte und geschmackvoll kombinierte Materialien verleihen den barrierefrei konzipierten Wohnungen einen zeitlos modernen Stil. Wohn-Essbereiche mit offener Küche, Schlafzimmer mit Ankleide und hochwertige Bäder mit bodengleichen Glasduschen vermitteln ein großzügiges Wohngefühl. Alle Wohnungen verfügen über Loggien und Balkone mit Süd-Westausrichtung. Das mit freistehender Badewanne, Panorama-Eckverglasung sowie zwei Dachterrassen nach Süden und Westen besonders luxuriös ausgestattete Penthouse bietet einen einzigartigen Blick über Limburg.

Dass die meisten Wohnungen noch vor Baubeginn verkauft waren, verwundert nicht. Die 94 m² große Gewerbeeinheit im Erdgeschoss haben Architekt und Projektentwickler für sich reserviert – um hier ihren Traum vom gemeinsamen Büro zu verwirklichen.

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