Mehrgeschossiger Wohnungsbau entsteht mit Betonfertigteilen
Fassade mit integrierter Dämmung umgesetzt
Der Entwurf für das Neubauprojekt stammt vom Münchner Architekturbüro Blauwerk Architekten. Wie anderswo herrscht auch in Nürnberg großer Druck in Bezug auf den Wohnungsmarkt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, realisiert die wbg Nürnberg nun zwei neue Wohnbauten mit einem Investitionsvolumen von knapp 10 Millionen Euro.
Der Zuschnitt der einzelnen Wohnungen berücksichtigt alle Vorgaben an den geförderten Wohnungsbau und das barrierefreie Bauen, erläutern die Verantwortlichen.
Darüber hinaus wollten die Organisatoren mit dem Modellvorhaben auch den kosteneffizienten Wohnungsbau fördern. Diesen Anforderungen wurden die Planer unter anderem mit einer dreischaligen Außenhülle gerecht. Die Betonfertigteilkonstruktion vereint eine tragende Innenschicht, die Wärmedämmung und eine ansprechende Fassadengestaltung in einem Produkt, so der Hersteller.
Eingesetzt wurden geschosshohe SySpro-Thermowände mit werkseitig eingebauter Dämmung. Dabei halten Gitterträger die beiden Betonschalen. Auf der Baustelle haben die Mitarbeiter die nach Plan vorgefertigten Elemente mit Beton vergossen. Die Größe der einzelnen Elemente sei lediglich durch den Transport limitiert worden. Die Maße können genau auf das jeweilige Bauvorhaben abgestimmt werden, sodass auch Fenster- oder Türausschnitte angepasst werden können.
Diese Vorfertigung ermöglicht eine weitgehend wetterunabhängige und zügige Bauweise, erläutert der Hersteller. Zeit- und kostenintensive Arbeitsschritte anderer Gewerke, etwa das Anbringen der Dämmung, entfallen.
ABZ-Stellenmarkt
Wenn man sich, wie in Nürnberg, für eine sichtbar belassene Betonfassade entscheidet, entfällt auch die Fassadenbekleidung. Hier wurden die Betonoberflächen nach außen sandgestrahlt und die einzelnen Betonelemente farblich differenziert lasiert. Nach innen sind die Oberflächen der Betonschalen schalungsglatt. Ähnlich der Ausführungsqualität von Elementdecken und -wänden besitzt eine solche Thermowand eine Oberfläche, die nach Spachtelung streich- und tapezierfähig ist.
Etwa die Hälfte der 36 Wohnungen soll für Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung stehen. Dies schreiben die Richtlinien der Einkommensorientierten Förderung fest. Auf 2300 m² können unterschiedlich große Wohnungen realisiert werden. Die drei- und vierspännige Grundrissorganisation ermöglicht dies. In einem der Häuser soll ein Sigena-Stützpunkt entstehen, der als Nachbarschaftstreff zur Verfügung steht.
Zudem seien zwei Gewerbeeinheiten geplant, die das Quartier mit neuem Leben füllen sollen. Die Fertigstellung des Neubaus in der Neusalzer Straße ist nach Angaben der Verantwortlichen für das erste Quartal 2021 geplant.
