Mehrkosten befürchtet
Neue Elbbrücke steht vor dem Aus
LÜNEBURG (dpa). - Der seit mehr als 20 Jahren geplante Bau einer neuen Elbbrücke im Landkreis Lüneburg steht vor dem Aus. Wegen der zu erwartenden Kosten haben der Wirtschafts- sowie der Betriebs- und Straßenbauausschuss des Kreistages kürzlich in Lüneburg beschlossen, die Planungen einzustellen. Die rot-grüne Mehrheit votierte dagegen, ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren zu betreiben, wie eine Kreissprecherin mitteilte.
Auch der Vorschlag der oppositionellen CDU-Fraktion, den Bau einer günstigeren Schrägseilbrücke zu prüfen, hat laut Sprecherin keine Mehrheit gefunden. "Die in den letzten Jahren eingetretene Kostensteigerung für den Bau der Brücke kann der Landkreis Lüneburg nicht mehr abfangen und ist deshalb nicht in der Lage, die Brücke zu bauen", sagte Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
Die Brücke sollte die seit 1993 zum Landkreis Lüneburg gehörende Gemeinde Amt Neuhaus – bis dahin ein Teil Mecklenburg-Vorpommerns – am nordöstlichen Elbufer mit dem Südwesten verbinden. Lange wurden die Kosten für den Bau zwischen Darchau im Nordosten und Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg auf 45 Mio. Euro geschätzt. Doch ein vom Landkreis Lüneburg beauftragtes Ingenieurbüro bezifferte Anfang des Jahres die zu erwartenden Kosten auf rund 58 Mio. Euro. Die rot-grüne Landesregierung werde ihre Zuschüsse trotz befürchteter Mehrkosten nicht aufstocken, erklärte daraufhin ein Sprecher im April. Damit hätte der Landkreis einen Eigenanteil von bis zu 29 Mio. Euro finanzieren müssen. Zusätzliche mögliche Aufwendungen für den Unterhalt bereiteten Nahrstedt schon länger Kopfzerbrechen.
"Die Brücke steht für die Vollendung der Einheit", sagte Grit Richter, Bürgermeisterin der Gemeinde Amt Neuhaus. "Es geht um die feste Verbindung zum Landkreis Lüneburg, zu dem wir seit der Rückgliederung gehören", betonte die parteilose Politikerin.
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