Meisterbrief in Gefahr

Handwerk sieht in EU-Plänen neuen Vorstoß

Stuttgart (dpa). – Die Handwerker fürchten weiterhin um den deutschen Meisterbrief. Sorge bereiten dem Baden-Württembergischen Handwerkstag die Pläne der EU, den Zugang zu bestimmten Berufen zu überprüfen. "Es gibt bereits klare Vorgaben seitens der reglementierten Berufe", sagte Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel der Deutschen Presse-Agentur. Vor drei Jahren hatte die EU nach monatelangen Diskussionen eigentlich den Plan aufgegeben, am deutschen Meisterbrief zu rütteln. Nun fürchten die Handwerker erneut um die für Deutschland eigene Zulassung zu bestimmten Handwerksberufen wie etwa Maurer, Bäcker, aber auch Friseur oder Elektrotechniker, Steinmetz und Dachdecker. Denn in ihrem Anfang Januar vorgestellten EU-Binnenmarktpaket schlägt die EU-Kommission Kriterien vor, um die Verhältnismäßigkeit für den reglementierten Zugang zu bestimmten Berufen zu überprüfen. Der Vertreter der EU-Kommission in Deutschland, Richard Kühnel, betonte Anfang Januar zwar: "Und die Kommission hat auch keinerlei Absicht, den deutschen Meisterbrief in Frage zu stellen."

Doch den Handwerkern geht der Vorstoß zu weit. Das Raster zur Überprüfung gelte auch, wenn Veränderungen bei den Berufen anstünden. "Das ist im Handwerk insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Digitalisierung in diesem Jahr bei 15 Berufsbildern der Fall", sagte Vogel. Die Handwerker stellen das Vorgehen der Kommission infrage. Die EU-Kommission dürfe überhaupt nicht mehr Kriterien aufstellen als ohnehin schon vorhanden. Das gehe aus einem Urteil des EuGH hervor, sagte Vogel.

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