Messegelände mit Baustelle

NordBau 2013 – „Operation am offenen Herzen“

NordBau Neumünster
Vier Wochen vor Messebeginn war das neue Foyer noch Baustelle. Fotos: Oschütz

Wie eine Baumesse trotz Baustelle funktioniert, wird in den kommenden Tagen (12. bis 17.09. 2013) auf der NordBau in Neumünster zu sehen sein. Über die notwendigen Sanierungsarbeiten und das aktuelle Messegeschehen sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ), mit dem Holstenhallen-Geschäftsführer Dirk Iwersen.

ABZ: Ein ungewöhnlicher Anblick für den NordBau-Kenner ergab sich im Vorfeld Europas größter Kompaktmesse des Bauens: Messeaufbau und Sanierungsarbeiten liefen fast gleichzeitig. Wird es Einschränkungen für Aussteller und Besucher geben?

Iwersen: Auf keinen Fall. Der Umbau erfolgt fast unbemerkt auch während der Messetage. Das gilt ebenfalls in den kommenden Wochen für weitere Veranstaltungen in den Holstenhallen. Wenn sie so wollen, gleichen die Bauaktivitäten manchmal einer "Operation am offenen Herzen". Aussteller und Besucher der 58. NordBau bekommen bereits erste Ergebnisse eines architektonischen Ensembles aus teilweise denkmalgeschützten Gebäudeelementen und modernen Baustoffen zu sehen. Hier werden Themen umgesetzt, die seit Jahren alle Bereiche der Leistungsschau des Bauens in Neumünster bestimmen.

ABZ: Welche Aktivitäten umfasst die Sanierung und welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung?

Iwersen: Umgestaltet wird unter anderem die um 1938 entstandene Halle 1, deren denkmalgeschützte Fassade erhalten bleibt. Sie bekommt ein neues Dach. Fensterelemente in den Dachbögen sollen garantieren, dass Tageslicht und frische Luft ungehindert in die Halle "fluten" können. Dadurch wird vor allem bei der Nordbau die Präsentation der Messe-Exponate noch attraktiver. Im Inneren der Halle sorgen eine neue Heizung und Belüftung sowie eine moderne Dachdämmung für ein angenehmes Klima zu jeder Jahreszeit. Davon können sich die Aussteller und Gäste während der NordBau bereits überzeugen. Moderner Hallenboden und nicht zuletzt neue Tribünen gehören ebenfalls zur zeitgemäßen Ausstattung der Mehrzweckhalle 1. Teilweise fertig ist bereits das 1100 m² überbaute neue Foyer. Es überdacht den Bereich zwischen Halle 1 und den Hallen 3 und 4. Alles in allem werden auf dem Gelände der Holstenhallen 21 Millionen Euro verbaut. 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

ABZ: Reichen die Mittel und die geplante Bauzeit aus?

Iwersen: Davon bin ich überzeugt. Wir liegen gegenwärtig voll im Plan. Die einzelnen Gewerke arbeiten vorbildlich zusammen und garantieren qualitätsgerechtes Arbeiten. Ich lege als Geschäftsführer und Bauverantwortlicher allen Ehrgeiz hinein, dass weder größere Nacharbeiten noch Zeitverlust den Bau teurer machen. Bundesweit gibt es ja dafür zahlreiche unrühmliche Beispiele ...

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NordBau Neumünster
Holstenhallen-Geschäftsführer Dirk Iwersen: „Miteinander kommunizieren, Kontakte knüpfen und Geschäfte anbahnen auf ruhige norddeutsche Art – das ist auch in diesem Jahr das Credo auf der NordBau.“

ABZ: Herr Iwersen, es ist ja kaum zu glauben, dass weder Ausstellungsfläche noch Infrastruktur der NordBau unter den Baumaßnahmen leiden müssen ...

Iwersen: Wie in den Vorjahren stehen den Ausstellern und Besuchern trotz Baumaßnahmen ohne Einschränkungen dieselben Flächengrößen im Freigelände (69.000 m²) und in den Hallen (20.000 m²) zur Verfügung. Wir als Veranstalter erwarten wiederum zwischen 60.000 und 70.000 Besucher in den kommenden Tagen. Die Grundlagen für einen erfolgreichen Messeauftritt 2013 sind damit gegeben.

ABZ: Bleibt die typische NordBau-Stimmung trotz Umbauarbeiten erhalten?

Iwersen: Natürlich. Sie sorgt sicherlich für mehr Gesprächsstoff. Denn: Miteinander kommunizieren, Kontakte knüpfen und Geschäfte anbahnen auf ruhige norddeutsche Art – das ist auch in diesem Jahr das Credo auf der NordBau. Darin sehe ich ein Qualitätsmerkmal, das nicht nur immer mehr Aussteller und Besucher aus Deutschland anlockt, sondern in Skandinavien, im Baltikum und weiteren Regionen das Interesse an der NordBau weckt. Besonders deutlich wird das am Beispiel Dänemarks, dem Partnerland der Messe. So wird unter anderem der dänische Botschafter in Deutschland, Per Poulsen-Hansen, bereits während der Eröffnungsveranstaltung auf die Entwicklung der gemeinsamen, künftigen nordeuropäischen Verkehrsinfrastruktur eingehen. Das ist besonders für Deutschland ein hochbrisantes Thema, vor allem bei der aktuellen Diskussion um Großbaustellen.

NordBau Neumünster
Die Computer-Grafik zeigt die fertige Eingangshalle. Grafik: NordBau
NordBau Neumünster
Fensterelemente in den Dachbögen sollen garantieren, dass Tageslicht und frische Luft ungehindert in die Halle „fluten“ können.

ABZ: Gibt es einen Schwerpunkt der Messe, der in diesem Jahr besondere Beachtung findet?

Iwersen: Das ist wie immer schwer zu sagen. Jeder Ausstellungsbereich hat seine Highlights, die erwähnenswert sind. Trotzdem erwarte ich für das diesjährige Topthema "Sicher bauen – sicher wohnen" großen Zuspruch der Besucher. Auf den Schutz der eigenen vier Wände vor Einbrechern spezialisierte Handwerker demonstrieren, dass Sicherheit von Hab und Gut zum modernen Wohnen gehören. Spezialisten des Landespolizeiamtes und Fachleute der Qualitätsgemeinschaft Sicherungstechnik Nord zeigen den Interessenten Möglichkeiten, wie man Einbrüche vermeiden kann. Ich sehe darin auch eine logische Fortsetzung des Topthemas "Wohngesundes Bauen", das im vergangenen Jahr den Takt angegeben hat. Bereits im Vorfeld der NordBau haben Gespräche ergeben, dass für beide Themen nicht nur bei Bauhandwerkern, Ingenieuren und Architekten großes Interesse besteht, sondern auch bei Wohnungsbauunternehmen, Kommunen und Hauseigentümern. Übrigens ist der Verband Haus & Grund mit seinen 64.000 Mitgliedern in Schleswig-Holstein Partner der Sonderschau "Sicher bauen – sicher wohnen".

ABZ: Welche Schwerpunkte setzen in diesem Jahr die Baumaschinenhändler und -hersteller?

Iwersen: Vorgespräche mit der Messeleitung ergaben, dass angesichts tiefgreifender Neuerungen bei den Baumaschinen gezeigt wird, welches Tempo die Hersteller bei Neu- und Weiterentwicklung der Technik zum Beispiel bei der Umsetzung der Energiewende vorlegen müssen. Beweis ist die neueste Technik, ausgerüstet mit der Motorengeneration IIIB. Aber auch die EU-Abgasrichtlinien der Stufe IV, die im kommenden Jahr gültig werden, bieten auf dem Freigelände der Holstenhallen genügend Gesprächsstoff unter Ausstellern und Publikum. An den Maschinen erfahren Bauunternehmer und Handwerker, wie sie durch Kraftstoffeinsparungen und Steigerung der Produktivität spürbar Kosten reduzieren können. Dabei spielt nicht nur die neueste Antriebstechnik – wie auf vielen Baumaschinenmessen in den vergangenen Monaten weltweit zu sehen war – eine bedeutende Rolle, sondern auch das umfangreiche Angebot von Dienstleistungen. Außerdem hat bei der Entwicklung neuer Technik die Einheit von Mensch und Maschine wachsende Bedeutung für einen erfolgreichen Bauprozess. Zu diesen Themen stehen den Besuchern der NordBau – wie in jedem Jahr wieder – Bediener und Techniker Rede und Antwort. Auch ein Beweis für die hohe Qualität unserer Fachmesse, wo man Zeit hat, miteinander zu reden.

ABZ: Nicht zuletzt wird das Veranstaltungsprogramm wieder den Reiz an der NordBau verstärken ...

Iwersen: Das kann man so sagen. Einige der Veranstaltungen sind bereits seit Wochen fast ausgebucht. Zum Angebot zählen: "Arbeitsschutz im Wandel", eine Fortbildungsveranstaltung der Berufsgenossenschaft Bau Hamburg, die Fachtagung "Einbruchschutz" in Kooperation von Sicherungstechnik Nord und Landespolizeiamt, das "Fachforum innovative Dämmstoffe" der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen sowie die Neumünster Brandschutz-Fachtagung des schleswig-holsteinischen Innenministeriums. Dies sind nur einige der begleitenden und stark besuchten Seminare zu dem Thema Sicherheit. Viele der begleitenden Tagungen werden von der Architekten- und Ingenieurkammer als offizielle Fortbildungsveranstaltung anerkannt – ein Angebot, das immer mehr Interesse findet.

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