MesseNürnberg hält an Termin für GaLaBau fest

"Wir beschäftigen uns präventiv mit verschiedenen möglichen Szenarien"

Corona Aktuell GaLaBau
Dr. Roland Fleck ist Geschäftsführer der NürnbergMesse Group. Foto: NürnbergMesse/Jan Scheutzow

Trotz Corona-Krise will die Nürnberg Messe (Stand 29. April) weiterhin am Termin für die GaLaBau vom 16. bis 19. September festhalten. Der Geschäftsführer der NürnbergMesse Group Dr. Roland Fleck erläutert, welche Sicherheitsvorkehrungen dazu getroffen werden und wie sich die Pandemie auf das Geschäftsjahr der Messegesellschaft auswirken wird.

ABZ: Wird die GaLaBau wie geplant stattfinden können?

Fleck: Aus heutiger Sicht ja, wir planen auch weiterhin mit der Durchführung der GaLaBau vom 16. - 19. September 2020. Für uns als NürnbergMesse haben Sicherheit und Gesundheit aller Messebesucher, Aussteller sowie weiterer Gäste absolute Priorität. Daher beobachten und analysieren wir laufend alle Entwicklungen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus (COVID-19) stehen. Wir sind nach wie vor im kontinuierlichen Austausch mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ebenso wie mit den zuständigen lokalen Behörden wie Gesundheitsamt und Polizeipräsidium. Die jüngsten dynamischen Entwicklungen zeigen, wie schnell sich die Gesamtsituation ändern kann. Wir beschäftigen uns präventiv mit verschiedenen möglichen Szenarien. Stets aktuelle Informationen zum Status der Messe sowie FAQs finden Sie unter: www.galabau-messe.com/de/partnershipbeyondbusiness

ABZ: Welche Sicherheitsvorkehrungen werden hierfür getroffen?

Fleck: Die Standards der unmittelbaren medizinischen Versorgung sind im Messezentrum Nürnberg sehr hoch. Die NürnbergMesse verfügt permanent über ein eingespieltes und bewährtes Notfallmanagement. Bei Veranstaltungen beherbergt unsere Security Control Unit (SCU) neben Polizei und Feuerwehr auch das Deutsche Rote Kreuz sowie die Sicherheits- und Ordnungsdienste. Für medizinische Notfälle stehen mehrere Behandlungsräume sowie Geräte zur Notfallversorgung zur Verfügung. Dolmetscher unterstützen zudem vor Ort bei Verständigungsproblemen. Bei großen Messen stehen mehrere Ärzte und Sanitätskräfte zur Verfügung, die im Umgang mit Infektionskrankheiten geschult sind. Darüber hinaus wurden bereits die Reinigungsmaßnahmen im Messezentrum Nürnberg für stark frequentierte Bereiche wie Eingänge, Türgriffe, Rolltreppenläufe etc. gegenüber dem schon hohen Standard erhöht. Weiterhin wurden zusätzliche Desinfektionsmittelspender auf dem Gelände positioniert. Mitarbeiter der Rettungskräfte sind in den Hallen sichtbar unterwegs und stehen Kunden und Besuchern neben den eingesetzten Hostessen und dem Sicherheits- und Servicepersonal mit Rat und Tat zur Verfügung. Die NürnbergMesse steht in ständigem und engem Austausch mit den Gesundheitsbehörden. Empfehlungen und Anweisungen der Behörden werden entsprechend umgesetzt.

ABZ: Wie sind die Umsetzungskriterien für Großveranstaltungen in Bayern?

Fleck: Die Bayerische Staatsregierung hat Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bis mindestens zum 31. August 2020 untersagt. Wir stehen mit den Behörden und der bayerischen Staatsregierung in intensivem Austausch. Im Zuge dessen prüfen wir auch laufend die konkreten Rahmenbedingungen für kommende Veranstaltungen und entwickeln darauf abgestimmte Durchführungskonzepte. Es ist unser dringendes Anliegen, für die Messewirtschaft klare Spielregeln zu definieren, unter denen ab Herbst wieder professionell Fachmessen in Bayern und in der Welt stattfinden können. Denn für die Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen liefern Messen die dringend benötigten Impulse für die Wirtschaft!

ABZ: Wie ist der Anmeldestand? Wie viel Prozent der Aussteller haben abgesagt?

Fleck: Die aktuellen Geschehnisse stellen uns alle vor nie dagewesene Herausforderungen. Natürlich herrscht aufgrund behördlicher Vorgaben derzeit in vielen Unternehmen weltweit eine eingeschränkte Betriebstätigkeit und wirtschaftliche Ungewissheit. Aus diesen Gründen mussten einige wenige Aussteller bereits ihre Teilnahme stornieren oder ihre Standfläche verkleinern. Wie allgemein in der Gesellschaft gibt es jedoch sehr unterschiedliche Stimmungsbilder und weiterhin viele Aussteller, die fest mit der GaLaBau planen. Der aktuelle Stand ist stets in unserer Aussteller- und Produktdatenbank auf www.galabau-messe.com einsehbar. Wir stehen in engem Kontakt zu unseren gelisteten Ausstellern und sind darum bemüht, im Bedarfsfall individuelle und faire Lösungen anzubieten und uns flexibel zu zeigen. Für diesen partnerschaftlichen Austausch und das gegenseitige Verständnis danken wir unseren Kunden sehr herzlich und versichern: Wir sind auch weiterhin für Sie da, denn nur gemeinsam bewältigen wir diese besondere Situation!

ABZ: Wie ist die Stimmung bei den Ausstellern?

Fleck: Ein großer Teil hält die Durchführung der GaLaBau für richtig und wichtig und hat keine Zweifel daran, in diesem Jahr wie gewohnt daran teilzunehmen. Dieses Vertrauen und der Rückhalt unserer langjährigen Kunden stärken uns sehr – dafür bedanken wir uns ausdrücklich. Verständlicherweise gibt es aber auch andere Sichtweisen, die oft auf die wirtschaftliche Ungewissheit durch diese Krise zurückzuführen sind. Wir stehen in engem Dialog mit unseren Ausstellern, denn partnerschaftlich und transparent zu agieren ist uns in diesen Tagen wichtiger denn je. Wir fangen die unterschiedlichen Stimmungsbilder ein und haben immer ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen.

ABZ: Wie wirkt sich dieses "verlorene Jahr" insgesamt auf Ihr Geschäft aus?

Fleck:

Welche Auswirkungen das Coronavirus auf unser Geschäftsjahr 2020 letztlich haben wird, ist davon abhängig, erstens ab wann wir wieder internationale Fachmessen im Messezentrum Nürnberg und an den Standorten unserer Tochtergesellschaften rund um den Globus durchführen können und zweitens in welchem Umfang unsere Kunden dieses Angebot dann auch wieder annehmen. Das im Rahmen der Jahrespressekonferenz genannte Umsatzziel in Höhe von rund 350 Millionen Euro für 2020 ist aber definitiv nicht zu erreichen. Grund hierfür sind unsere zahlreichen verschobenen beziehungsweise abgesagten Veranstaltungen (Gesamtübersicht: www.nuernbergmesse.de/de/coronavirus). Um die Liquidität des Unternehmens zu sichern, werden wir in allen Bereichen des Unternehmens Kosten einsparen und geplante Investitionen verschieben. Auch wenden wir seit diesem Monat erstmals in der Unternehmensgeschichte das Instrument „Kurzarbeit“ an und stocken dabei das Netto-Gehalt unserer davon betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 80 Prozent auf.

ABZ: Gibt es Überlegungen oder auch schon Konzepte, langfristig Änderungen vorzunehmen? Planen Sie alternative Angebote, zum Beispiel im digitalen Bereich?

Fleck: Bei der Digitalisierung von Messen und Kongressen geht es nicht um ein „Entweder-oder“! Vielmehr geht es, um eine intelligente Verknüpfung von physischem Erlebnis und digitaler Erweiterung. In dieser Hinsicht begreift die NürnbergMesse die Krise als Chance: Wichtige, bereits vor Corona eingeleitete Schritte werden nun noch entschlossener begangen. So nutzten Aussteller und Besucher bereits vor den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen die digitalen Plattformen der NürnbergMesse zum Wissensaustausch und Netzwerken. Es bleibt allerdings dabei: Digitale Angebote werden auf Dauer reale Messen nicht ersetzen, sondern ergänzen!

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