Michels Baumaschinen und Fahrzeugtechnik

Fachhändler ist seit 70 Jahren auf dem Markt

Geldern (ABZ). – Im September 2020 schaute die Firma Michels GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Geldern am Niederrhein auf sieben Jahrzehnte erfolgreichen Bestehens zurück. Die Gründung geht zurück auf das Jahr 1950 als Firmengründer Egon Michels (1927–2011) für den Landmaschinenhersteller Atlas zunächst die Tätigkeit eines Handelsreisenden übernahm, aus der später dann das erste "Atlas-Verkaufsbüro" in Deutschland wurde.
Michels Baumaschinenhandel und -vermietung
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wurde das Angebot an Produkten und Dienstleistungen bei Michels immer wieder verändert und ausgebaut. Foto: Michels

Damals waren es vor allem die sogenannten "Bauernlader", die als Ladehilfen auf Ackerschleppern montiert wurden und bei den Landwirten wertvolle Dienste bei der Bewältigung vielfältiger Transport- und Hebeaufgaben leisteten. Erst ab dem Jahr 1955 begann Atlas dann mit der Produktion des weltweit ersten vollhydraulischen Baggers; bis dahin waren ausschließlich Bagger im Einsatz, die mit Seiltechnik arbeiteten.

Anfangs arbeitete der Firmengründer von seinem privaten Wohnsitz aus: Büro im Wohnbereich, Ersatzteillager im Vorratskeller. Bis Ende der 1950er-Jahre wurde in verschiedenen gemieteten Räumen in Geldern gearbeitet, bevor 1968 der erste eigene Betrieb in der Heimatstadt bezogen wurde. Schnell ging die Entwicklung weiter: 1972 die erste Niederlassung in Essen, 1979 in Bergheim, 1986 in Langenfeld und 1994 sogar in Jena in Thüringen. Auch wenn die beiden letzten Betriebe inzwischen nicht mehr zum Unternehmen gehören, die Entwicklung ging immer weiter. Heute befindet sich die Hauptverwaltung in Geldern auf einem 22.000 m² großes Areal, wo 5000 m² Hallenfläche die nötigen Flächen für die Reparatur- und Montageaufgaben bieten.

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wurde das Angebot an Produkten und Dienstleistungen bei Michels immer wieder verändert und ausgebaut. Diese Weiterentwicklung war und ist immer ausgerichtet an dem Bedarf der Anwender. Die Frage also "was brauchen unsere Kunden", sei es auf der Baustelle oder beim Transportieren oder Bewegen von Gütern, beeinflusst seit Anbeginn die strategischen Entscheidungen des Unternehmens. Mitte der 1980er-Jahre wagte man sogar einen Ausflug in die Bergbautechnik. Dass es zu Kontakten mit der Ruhrkohle irgendwann kommen musste, liegt aufgrund der geographischen Lage des Unternehmens am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet auf der Hand. Damals wurden zusammen mit mehreren Bergwerken Fahrzeuge entwickelt, die nicht – wie bis dahin üblich – schienengebunden untertage fuhren, sondern auf Rädern.

Es wurden Mannschaftstransporter für bis zu 16 Personen, ein Geländewagen für vier Personen sowie eine Art Lkw mit Ladekran entwickelt. Alles musste unter den strengen Bedingungen des Kohlebergbaus geschehen, was unter anderem bedeutete, nur explosionsgeschützte Motoren und Antriebe zu verwenden. Eine spannende Zeit, in der alle Beteiligten mit Hochdruck an der bestmöglichen Lösung gearbeitet und daraus viel gelernt haben. Diese Zeit der Innovationen und des Ausbruchs im Bergbau ging dann mit der Niedergang der Steinkohle und anderer fossiler Brennstoffe im Zuge des gestiegenen Umweltbewusstseins und der Entwicklung des Kohlepreises am Weltmarkt zu Ende.

Seither konzentriert sich die Firma Michels wieder ganz auf das Kerngeschäft: Baumaschinen und Fahrzeugtechnik. Heute werden Bagger auf Reifen- oder Raupenfahrwerk von klein bis groß (0,8 bis 50 t) und Radlader mit einem Schaufelvolumen von 0,3 bis 5 m³ angeboten. Kleinere Dumper, Verdichtungsmaschinen, Betonschneidtechnik, hydraulische Abbruchwerkzeuge und vieles andere mehr ergänzen das Angebot.

Der zweite wichtige Bereich des Unternehmens ist der Fahrzeugbau. Angefangen mit den eingangs beschriebenen Bauernladern entwickelte sich das Unternehmen auch in diesem Segment stetig weiter. Heute werden Lkw-Ladekrane in allen Größenordnungen auf die Lkw-Fahrgestelle der Kunden montiert. Dabei erfolgt die Konzeptionierung eines Fahrzeugs von Anfang an, das heißt bereits im Stadium des Angebotes, in engster Abstimmung mit dem Kunden. Gleiches gilt für den Verkauf und die Montage von Abroll- und Absetzkippern, deren Einsatzspektrum sich von der bloßen Anwendung in der Entsorgungswirtschaft auf viele andere Bereiche des Transportgewerbes ausgedehnt hat. Neben der reinen Montage werden bei Michels in manueller Weise auch Pritschen und Kipper sowie Sonderaufbauten gefertigt, abgestimmt auf die Wünsche des Kunden. Die hauseigene große Lackiererei gibt den Aufbauten dann den letzten Schliff. Die Qualität der Lackierung mit wasserlöslichen Lacken erreicht stets Pkw-Niveau. Abgerundet wird diese Dienstleistung durch das Beschriften der Fahrzeuge nach Kundenwunsch, die Fahrtschreibereichung, die abschließende TÜV-Abnahme sowie die Einweisung des Fahrers in die Anwendungsmöglichkeiten des Gerätes. Das alles geschieht unter dem Siegel des ZDH ZERT, was bedeutet, dass man nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert ist. Aufgrund der hohen Aufbauqualität zählt Michels bei Mercedes Benz zu den zertifizierten Aufbauherstellern.

Der Dienstleistungsbereich wäre nicht komplett ohne die Vermietung von Baumaschinen. Hier findet sich das komplette Baumaschinen-Verkaufsprogramm auch im Angebot der Mietabteilung wieder: ob kurzfristig für ein paar Tage oder langfristig für mehrere Monate, das entscheidet der Kunde. Flexibilität ist in diesem Bereich das besondere Kennzeichen der Firma Michels, auch und insbesondere was die käufliche Übernahme einer Mietmaschine betrifft.

Kein Verkauf ohne Service. Daher wird auch dem Servicegedanken in allen Punkten Rechnung getragen. In den drei Betrieben arbeiten Fachleute in den modernen Werkstätten oder fahren mit den voll ausgestatteten Kundendienstwagen direkt zum Kunden. Aktuell werden rund 18.000 verschiedene Artikelpositionen vorgehalten. Ein modernes Warenwirtschaftssystem ermöglicht die bedarfsgerechte Bevorratung durch Überwachung der Bestände und Bestellvorschläge per System.

Aktuell werden 118 Mitarbeiter beschäftigt, davon befinden sich zehn junge Menschen in der Ausbildung zu Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement oder zu Industriemechanikern. Alle drei Standorte – Geldern als Hauptsitz und die Niederlassungen in Essen und Bergheim bei Köln – sind miteinander vernetzt und arbeiten nach den neuesten digitalen Standards. Heute wird das mittelständische Unternehmen geleitet von den Inhaber-Brüdern Rolf und Joachim Michels, die beide auch inzwischen 29 beziehungsweise 35 Jahre im Unternehmen tätig sind.

Durch die Präsenz in den sozialen Medien und durch eine immer aktuelle eigene Internetseite erscheint die traditionelle, alteingesessene Unternehmung stets in einem modernen Licht, das dadurch gerade auch junge Menschen, ob als Geschäftspartner/-innen oder als potentielle Bewerber/-innen, anspricht. Denn "das ist die größte Herausforderung unserer Zeit: geeignete Mitarbeiter zu finden, sie fortzuentwickeln und an das Unternehmen zu binden", so die Geschäftsleitung.

Nachdem Michels vor drei Jahren eine groß angelegte Hausausstellung in Geldern veranstaltet hatte, sollte das 70. Firmenjubiläum im vergangenen Jahr mit den Mitarbeitenden und deren Angehörigen gefeiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Feier verschoben. Nun soll im Jahr 2022 voraussichtlich die Feier zu 70 + zwei Jahren nachgeholt werden. Dies wird auch unter dem Aspekt gesehen, dass die Geschäftsentwicklung zwar nicht ohne Auswirkungen der Corona-Lage geblieben ist, die Fiema aber dennoch gut durch die Pandemie gekommen ist. Auf jeden Fall schaut Michels vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

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