Bauaussichten 2023

Mit Agilität in die Zukunft

Von Frank Müller, Geschäftsführer Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH
Doka Bauaussichten
Foto: Doka

Sicher, Ökonomen erwarten für 2023 einen konjunkturellen Knick in der Bauindustrie. Das hat mehrere Gründe, etwa da aufgrund der Russland-Ukraine-Krise die Preise zusätzlich explodiert und die Baustoffe noch knapper geworden sind, die Energieversorgung unsicher scheint und die Bauzinsen steigen. Gleichzeitig verzeichnen wir aber weiterhin einen kontinuierlich hohen Auftragsbestand und zuletzt sogar wieder -zuwachs. Wegen des "Investitionsstaus" in den letzten Jahren besteht weiterhin hoher Baubedarf.

2023 und die Folgejahre werden unternehmerisch die Spreu vom Weizen trennen. Denn gerade weil die Zukunft immer weniger planbar, vorhersehbar und zunehmend "sprunghaft" wird, gehen aus meiner Sicht diejenigen Unternehmen gestärkt aus den Krisen hervor, die sich diesen Umständen am besten anpassen können. Zwei Faktoren sind hier für mich entscheidend: Agilität – wie gut kann ein Unternehmen seine Kultur, sein Mindset, sein Geschäftsmodell entsprechend der Umstände adaptieren. Und gesunde Beziehungen sowohl nach innen als auch nach außen. Das heißt ich brauche zum einen ein begeistertes, loyales Team hinter mir, das neue Wege mutig mitgeht und diese auch aktiv mitgestaltet, und zum anderen Kundenbeziehungen, die so vertrauensvoll sind, dass sie auch stetige Herausforderungen gemeinsam und partnerschaftlich lösen und am Ende dadurch sogar gefestigt werden. All diese Kriterien sehe ich bei Doka erfüllt und kann deshalb zuversichtlich auf 2023 blicken.

Wir und unser Mutterunternehmen, die Umdasch Group, gehen sogar noch einen Schritt weiter und stellen das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unserer unternehmerischen Tätigkeit. Technologien, die sich dem widmen, werden unser Produkt- und Leistungsportfolio entlang des Bau-Lebenszyklus zukünftig ergänzen. Wir betrachten Nachhaltigkeit nicht als Projekt, nicht als Bereichsverantwortung und auch nicht als isoliertes ökosoziales Paradies innerhalb westlich geprägter Komfortzonen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, überall dort tätig zu werden, wo die Möglichkeiten neuer Technologien und Methoden auf die Notwendigkeiten einer längst über ihre Belastungsgrenzen strapazierten Umwelt und Gesellschaft integrative Antworten finden.

Das Credo lautet, Geld nachhaltig zu verdienen, anstatt es nur nachhaltig auszugeben. Und die Baubranche ist hier in besonderer Pflicht, als einer der größten Verursacher der weltweiten CO2-Emissionen.

Umso spannender, wie das wiederum nochmal die Forschung befeuert hat, beispielsweise bei der Entwicklung von klimafreundlicherem Beton. So etwas fördert und fordert auch unsere eigene Forschung, etwa bei der Entwicklung von Schalung, die auf diese neuen Betonzusammenstellungen eingestellt ist. Deshalb möchte ich allen Mut machen, die momentane Situation als Chance zu verstehen, denn Krisen verleihen Veränderungsprozessen Schwung, weil sie gnadenlos schon längst überfällige Veränderungsnotwendigkeiten offenbaren.

Es geht auch nicht darum, ob noch gebaut wird – es muss gebaut werden, Stichwort bezahlbarer Wohnraum, Sanierung und Ausbau Infrastruktur etc. Sondern es geht darum, wie wir in Zukunft bauen. Bei all der Innovationskraft, die ich sowohl bei uns als auch bei vielen Kunden, Partnern und Marktbegleitern sehe, zuletzt etwa auf der bauma im Oktober, bin ich mir sicher, dass 2023 anders, herausfordernder, aber auch spannend wird und uns noch mehr zusammenschweißt.

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Verbände und Experten

Ausblick – Baujahr 2023

Nachdem das Jahr 2021 die Branche mit der Pandemie und Lieferkettenproblemen bereits vor Herausforderungen gestellt hatte, bedeutete der Beginne des Ukraine- Kriegs im Februar 2022 eine Zäsur, die bis heute fortwirkt. Energieknappheit, Preisexplosionen, Klimaschutzvorgeben und ein Rückgang der Nachfrage im Wohnungsbau stellten neue Aufgaben und verunsicherten Unternehmen und Manager.

Der erfolgreiche Verlauf und der bauma 2022 zum Jahresabschluss konnte dagegen den positiven Akzent setzen, auf den viele gehofft hatten und der sich zuvor angedeutet hatte – Baumaschinenhersteller berichteten durch die Bank von übervollen Auftragsbüchern. In den nun folgenden Bauaussichten 2023 spiegelt sich die Ambivalenz der aktuellen Entwicklungen wider: Verbände und Experten sind sich einig, dass die Entwicklung der Bauwirtschaft in diesem Jahr eine Delle verzeichnen wird, Hersteller sehen die Herausforderungen des Marktes und nehmen sie tatkräftig an. Trotz aller Widrigkeiten, zu denen auch der permanente Fachkräftemangel zählt, überwiegt eine positive Grundhaltung und die Gewissheit, dass die Baubranche die vor ihr liegenden Aufgaben als wichtigste Stütze der Wirtschaft schon stemmen wird.

Das Signal, das alle Teilnehmenden der Bauaussichten 2023 in den Markt senden, wird dominiert von Stärke und Kontinuität. Dieser gemeinsame Nenner wirkt wie ein Schulterschluss, der die Branche auszeichnet und der anderen als Vorbild dienen kann.

Alle Bauaussichten 2023

 

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