Mit Aluminiumschindeln

Traditionsreiches Gestüt wird zur modernen Event-Location

Prefa Dachbaustoffe
Bei diesen großen Flächen war es auch ein Kostenfaktor, da Aluminium weit günstiger ist als Naturschiefer oder die Biberschwanz-Schindeln, die sonst bei den Gebäuden im Ort zum Einsatz kommen. Foto: Prefa/Croce & Wir

Marktl (ABZ). – Wo einst die Elite der Herrenreiter auf den schönsten Pferden einer legendären Vollblutzucht in Mecklenburg-Vorpommern ihrer PS-Leidenschaft huldigte, soll in Zukunft bei Events und Veranstaltungen kulturell Gas gegeben werden. Der denkmalgeschützte Marstall und die ehemalige Reithalle der berühmten Vollblutzucht der "Basedower Renner", die hier beheimatet waren, wurden von Prefa historisch kompatibel für viele zukünftige Generationen eingedeckt.

Im Jahr 1337 wurde die Adelsfamilie Hahn mit der erstmals 1247 urkundlich erwähnten Liegenschaft Basedow, nahe dem Malchiner See im idyllischen Mecklenburg-Vorpommern, belehnt. Später in den Reichsgrafenstand erhoben, prägten bis 1945 Generationen der Besitzer riesiger Ländereien mit bis zu 31.000 ha das Leben und die Kultur des Ortes und hinterließen zahlreiche architektonische Zeugnisse unterschiedlicher Baustile, die Basedow heute zu einem Anziehungspunkt für rund 30.000 historisch interessierte Besucher/innen im Jahr machen.

Vielfältige Stilelemente prägen Basedow. Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten die Besitzer des weitläufigen Guts ein eindrucksvolles Schloss im Renaissancestil. Im 19. Jahrhundert wurden sowohl das Herrschafts- und die Wirtschaftsgebäude umgestaltet, als auch zahlreiche Gebäude im Dorf neu errichtet. Die anglophil orientierten Gutsherren ließen als Vollblut-Bauherren englische Landschaftsgärten gestalten und statteten die Bausubstanz mit viel architektonischem Enthusiasmus mit gotischen, barocken und Neorenaissance-Elementen aus.

Mit Herzblut widmete man sich in Basedow aber nicht nur der architektonischen Gestaltung des Besitzes. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründeten die Gutsherren ihren europaweit berühmten Ruf als Vollblut-Züchter. Die PS-Leidenschaft der Besitzer führte berühmte Pferdeliebhaber wie den prominenten britischen Rennreiter und Pferdesportautor Charles James Apperley nach Basedow und machte das Gut bis 1920 zum Stammsitz der bei Turnieren und Rennen wie im Berliner Hoppegarten oder Heiligendamm legendär erfolgreichen "Basedower Renner".

Den 1835 fertiggestellten, edlen Rahmen für die Basedow-Vollblüter gestaltete Friedrich August Stüler, preußischer Baumeister und einer der maßgebenden Berliner Architekten seiner Zeit, in monumentalen Ausmaßen und klassizistischem Stil. Die über 5000 m² große Anlage beherbergte in zwei Seitenflügeln je 50 prachtvoll ausgestattete Boxen für Zuchthengste und Mutterstuten, Sattelkammern, Wagenremisen, Futterkammern und die gesamte Stallinfrastruktur. Im Zentrum der Anlage zeigten sich die hochklassigen Vollblüter in einer riesigen Halle unter dem Reiter. Gekrönt und überdacht von einer der größten freitragenden Deckenkonstruktionen Stülers, der jetzt hauchdünne und federleichte Prefa Aluminiumschindeln neuen Glanz und denkmalgeschützte Optik verleihen.

Heute befindet sich der Besitz nach einer wechselvollen Kriegs- und DDR-Geschichte, Plünderungen und unterschiedlichsten zweckfremden Nutzungen und Umbauten im Eigentum des Familienunternehmens Rothe. Die Landwirte, Landesproduktenhändler und Lagerhalter sind seit über 30 Jahren in Ost- und Norddeutschland aktiv und haben es sich, neben der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Aufgabe gemacht, für denkmalgeschützte, attraktive Gebäude unrentabler Wirtschaften, wie Silos, Lagerhallen und Speicher, neue Nutzungsmöglichkeiten durch Gastronomie, Hotels oder Kultureinrichtungen zu erschließen.

Treibende Kraft ist dabei Sabine Rothe, die nicht nur die betriebliche Tradition der Familie weiterführt, sondern auch mit viel Fingerspitzengefühl für alte Substanz und innovative Ideen dem Marstall neue Möglichkeiten erschließt. Auch die Tradition, die noch verbliebenen mehr als 2000 m² des insgesamt rund 4000 m² umfassenden riesigen Marstall-Daches mit Prefa-Dachschindeln einzudecken, setzte Rothe – nicht nur aus optischen Gründen – fort. "Mein Vater hat bei Sanierungsbeginn vor Jahren entschieden, Prefa einzusetzen. Bei diesen großen Flächen war es auch ein Kostenfaktor, da Aluminium weit günstiger ist als Naturschiefer oder die Biberschwanz-Schindeln, die sonst bei den Gebäuden im Ort zum Einsatz kommen." Dass die Prefa-Dachschindeln mit ihrer High-Tech-Beschichtung und 40 Jahren Materialgarantie extrem langlebig und widerstandsfähig sind, beweist die Tatsache, dass die vor Jahren mit Prefa-Schindeln eingedeckte Dachfläche sich an die neue perfekt und auch nach Jahren ohne Unterschied angleicht.

"Ein wichtiger Faktor war – gerade bei dieser monströsen Fläche auch das geringe Eigengewicht der Prefa-Aluminiumschindeln. Die riesigen Dachflächen wären sonst eine zu große statische Belastung für den alten Dachstuhl und das Holz", sagt Rothe. Denn mit nur 0,7 mm Dicke und einem Federgewicht von 2,5 kg/m² ist die Prefa-Aluminiumschindel das ideale Material für historische, statisch sensible Substanzen. Verlegt wurde das elegante, anthrazitfarbene Schindeldach auf dem alten Dachstuhl, der mit einer neuen Vollschalung fit gemacht wurde. Die ortsnahe Firma Flashaar, die Prefa-Erfahrung hat, brachte die 420 x 240 mm Schindeln in P.10 anthrazit , die rund 5 t Material erforderten, in rund acht Wochen aufs Dach.

Während die ursprüngliche Außenoptik des Marstalls auch dank Prefa wiederhergestellt ist und sich, wie vom Architekten geplant, unverschnörkelt klassizistisch als perfektes Ensemble präsentiert, wird in den Innenräumen noch intensiv gearbeitet. Z. B. an den herrschaftlichen Räumen mit schönen Kassettendecken aus Holz, der Entkernung der Substanz, die in DDR-Zeiten zu Wohnzwecken mit zahlreichen Zwischenwänden verschandelt wurde, usw.

Die Zukunft des einstigen Marstalls sieht Rothe als moderne, attraktive Event-Location.

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