Mit Beton geklärt

Klärwerk bei laufendem Betrieb modernisiert

Heidelberg (ABZ). – Das Großklärwerk Köln-Stammheim zählt mit einer Ausbaugröße von 1,57 Millionen Einwohnerwerten zu einem der größten kommunalen Klärwerke in Deutschland. Etwa 80 % des häuslichen und industriellen Kölner Abwassers wird hier gereinigt und dann wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Nun musste das Klärwerk bei laufendem Betrieb modernisiert werden.
Heidelberger Beton Beton
Die Zwischenpumpwerke werden bei laufendem Betrieb saniert. Foto: HeidelbergCement/Steffen Fuchs

Wasserspiegel im Nachklärbecken musste erhöht werden

Bei Trockenwetter kommen in der Tagesspitze 3 m³/s und bei Regen 8,2 m³/s Abwasser in der Kläranlage Köln-Stammheim an. Um die Leistungsfähigkeit des Großklärwerks zu erhöhen, werden an den Nachklärbecken die Wasserspiegel um circa 1 m erhöht. Dazu müssen zwei neue Zwischenpumpwerke gebaut, das Kanalsystem vergrößert und eine Entlastungsgerinne neu hergestellt werden – und das alles bei laufendem Betrieb. Die Heidelberger Beton GmbH lieferte hierfür insgesamt 6000 m³ Beton mit einem CEM III B 42,5 N-LH/SR/NA Zement.

Höchste Anforderungen an Wasserundurchlässigkeit

Markus Komischke von der Bauunternehmung Heitkamp IB GmbH erklärt: "Wir bauen hier sehr anspruchsvolle Ingenieurbauwerke nach der ZTV-ING, mit den höchsten Anforderungen an die Wasserundurchlässigkeit der Kanäle und Bauwerke." Diese Betonbauwerke müssen die zu erwartenden Beanspruchungen sicher aufnehmen und über viele Jahrzehnte dagegen widerstandsfähig bleiben. Das verlangt eine sach- und materialgerechte Konstruktion, Bemessung, Baustoffauswahl und Bauausführung. Ein dafür genutzter Beton muss bestimmte Eigenschaften haben und richtig verarbeitet werden.

Zulauf zu neuem Zwischenpumpwerk

Der Heidelberger Beton mit einem CEM III B 42,5 N-LH/SR/NA Zement erfüllt diese laut Hersteller und wurde von der Tutthas & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH ausgesucht, die seit 70 Jahren Erfahrung mit dem Abwasserbau und die technische Leitung des Projektes hat.

Im Auftrag des Ingenieurbüros wurde eine Wasserdichtheitsprobe gemacht, um sicherzugehen, dass die hohen Qualitätsanforderungen an die Wasserundurchlässigkeit und Langlebigkeit erreicht werden. 3000 m³ des Betons sind schon für die Zwischenpumpwerke und das Entlastungsgerinne verbaut. Das Gerinne ist ca. 2,4 m breit, 3 m hoch und 180 m lang. Es ist der Zulauf zu dem neuen Zwischenpumpwerk ZP30. Von diesem Pumpwerk wird das Wasser dann in den schon vorhandenen Kanal gedrückt und zum bereits bestehenden Zwischenpumpwerk ZP20 transportiert. Die restlichen 3000 m³ werden für Profilierungen und kleinere Schachbauwerke genutzt.

Auch die Betonpumpen kamen von Heidelberger Beton. Da war nach Angaben des Herstellers sehr viel Know-how gefragt, denn bei mehr als 8 m hohen Wänden, die für die Pumpwerke und Zulaufgerinne erforderlich sind, ist die Steiggeschwindigkeit zu beachten. Außerdem muss der Beton fach- und normgerecht eingebracht werden. Zudem fanden die Arbeiten auf sehr beengtem Raum statt.

Die Geschwindigkeit muss aber auch bei der Logistik stimmen. "Normalerweise wissen wir nicht genau, wann der Betonmischer an der Baustelle eintrifft, denn durch das starke Verkehrsaufkommen am Kölner Ring kann es oft zu Verzögerungen kommen. Daher haben wir die Heidelberger Beton App OnSite genutzt und wussten die genaue Ankunftszeit des Mischers. Das hat uns die Arbeit sehr erleichtert, denn wir können die Betonagen so viel besser planen", ergänzt Markus Komischke.

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