Mit BIM

Bauprozesse digital optimieren

Bau digital
Der zweite Bauabschnitt des neuen Bürogebäudes für das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim – ein aktuelles Bauprojekt der Bilfinger Hochbau GmbH – wurde mit der modellbasierten Arbeitsweise realisiert. Grafik: RIB

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Bilfinger Hochbau bietet integrierte Immobilienlösungen – von der Entwicklung und Planung über Neubau oder Sanierung bis zum Betrieb. Die aus der stationären Industrie kommende virtuelle Modellierung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn so können Projekte vor der Ausführung ganzheitlich optimiert werden.

"Professioneller Umgang mit Immobilien erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesse im Lebenszyklus. Darauf haben wir uns ausgerichtet. Wir haben uns für BIM 5D von RIB iTWO entschieden, um diese Prozesse weiter zu optimieren und Risiken zu verringern" bringt es Dr. Christian Glock, Geschäftsführer Bilfinger Hochbau, auf den Punkt. Bilfinger Hochbau setzt flächendeckend die RIB-Lösung iTWO 5D für modellbasiertes Bauen ein. Mit einem eigens im Unternehmen erstellten Content für die CAD-Modellierung, der nahezu alle relevanten Konstruktionen und Bauteile für den Hochbau umfasst, sowie einem weiteren, vollkommen durchgängigen Content für Kalkulation und Kostenmanagement ist es dem Unternehmen gelungen, integrierte Bauprozesse einzuführen. "Wir sind fortan in der Lage, sämtliche Abläufe und Verknüpfungen unserer Prozesse bereits vor deren Ausführung auf digitaler Ebene darzustellen und zu optimieren", erklärt Hannes Schwarzwälder, Projektleiter bei Bilfinger Hochbau.

Das Unternehmen fokussierte sich zunächst auf die modellbasierte Erstellung von Wohn- und Verwaltungsgebäuden. In der Projektbearbeitung kann insbesondere bei diesen Objekten durch den integralen Ansatz viel Zeit eingespart werden. Aus diesem Grund fiel kurzerhand die Entscheidung, den zweiten Bauabschnitt des neuen Bürogebäudes für das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim – ein aktuelles Bauprojekt der Bilfinger Hochbau GmbH – mit der modellbasierten Arbeitsweise zu realisieren. Da der erste Bauabschnitt mit einer rein alphanumerischen Massenermittlung bearbeitet worden war, bot der Einsatz der 5D-Technologie hier eine gute Möglichkeit für einen direkten Vergleich.

Die Arbeitsweise erwies sich dabei erneut als erfolgreich: Der zweite Bauabschnitt des siebengeschossigen Gebäudes auf einer Bruttogrundfläche von 40.000 m², das Platz für rund 1200 Mitarbeiter bieten soll, konnte für fast alle Gewerke nahezu vollständig modelliert werden. Mit Hilfe des Modells waren alle Mitarbeiter im Bilfinger-Team in der Lage, Angebote direkt über das Modell zu bearbeiten und die Aufträge für die einzelnen Aufgaben zu erteilen.

Um den Umstieg im Unternehmen auf eine durchgängig modellbasierte Arbeitsweise umzusetzen, passte Bilfinger Hochbau zunächst unternehmensinterne Prozesse an die neuen Herausforderungen an und etablierte neue Workflows. So wurde unter anderem die Stelle des BIM-Designers geschaffen, der in Abstimmung mit den Fachingenieuren das Modell erstellt, welches im weiteren Verlauf als Fundament für die Angebotsbearbeitung dient.

"Auf diese Weise sind wir in der Lage, Modell und Kostenmanagement durchgängig miteinander zu verzahnen", berichtet Schwarzwälder. "Wir können jetzt projektspezifische Leistungsverzeichnisse (LVs) auf Basis der Massen im Modell für fast alle Gewerke im Bereich Rohbau, Dach und Fassade sowie auch im Ausbaubereich generieren." Gibt es Änderungen im Projekt, bspw. bei Bauteilen oder Qualitäten, so können diese direkt in die Preisfindung einfließen. Eine manuelle Nachbearbeitung ist nicht mehr erforderlich.

Zusätzlich zu der Prozessverbesserung bietet diese Arbeitsweise für das Unternehmen einen entscheidenden Sicherheitsfaktor in der Angebotserstellung, wie Projektleiter Schwarzwälder betont. Fehlerquellen, bedingt durch eine Mengenermittlung sowie LV-Erstellung durch wechselnde Partner und deren Übertragung ins hauseigene Tabellenkalkulationssystem, gehören von nun an der Vergangenheit an. Die Abläufe sind standardisiert und manuelle Übertragungsprozesse fallen weg.

Ein weiterer Vorteil: Experten für die unterschiedlichsten Gewerke haben gemeinsam Zugriff auf die Modellinformationen in RIB iTWO 5D und können Projektdaten auf einfache Weise austauschen. "Kommunikation und Wissensmanagement konnten mit der modellbasierten Projektbearbeitung durchgängig im gesamten Projektteam optimiert werden", fasst Schwarzwälder zusammen. "Und für alle diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die selbst nicht mit dem System arbeiten – genauso wie auch für unsere Kunden und Partner – haben wir die Möglichkeit, 3D-PDF-Dokumente des Bauwerksmodells bereitzustellen. Alles in allem eine rundum sichere und komfortable Lösung zur Umsetzung von Immobilienprojekten von der Entwicklung bis zur Revitalisierung."

In der Kommunikation mit Kunden bietet die modellbasierte BIM-Vorgehensweise einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Auswirkungen von Planänderungen können zeitnah und gesamtheitlich ausgewertet werden. Das bietet Flexibilität, belastbare Entscheidungsgrundlagen und schützt vor unvorhergesehenen Kosten. Einflüsse und Wechselwirkungen mit anderen Planbestandteilen sind identifizierbar und kalkulierbar.

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