Mit DIBT-Zulassung

Rohrsystem aus Polypropylen für JGS-Anlagen entwickelt

Dorsten (ABZ). – Leitungen, die wassergefährdende Stoffe ableiten, müssen zugfest und absolut dicht verbunden werden. Die Technische Regel für wassergefährdende Stoffe (TRwS) 792 für Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen (JGS-Anlagen) schreibt eine Verschweißung oder Verklebung der Rohrleitungen vor. Die Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH ist in Verbindung mit dem IP-plus Schweißsystem der Fa. Sabug das erste Unternehmen, welches für diesen Anwendungszweck ein Rohrsystem aus dem Grundmaterial Polypropylen zur Verfügung stellt.
Rohr- und Leitungsbau
Der IP-plus Schweißring ist einlegebereit vorgeformt und kann ohne viel Kraftaufwand in die Sicke des Rohres eingelegt werden. Foto: Sabug

Bei der Lagerung von Silage in einem Flachsilo werden wegen dem austretenden Gärsaft besondere Anforderungen an die bauliche Anlage gestellt. Denn Gärsäfte sind hochkonzentrierte, sauerstoffzehrende Flüssigkeiten. Durch den niedrigen PH-Wert von 3,5 bis 5,5 sind sie hochgradig wassergefährdend. Die verwendeten Bauteile müssen daher einen entsprechenden Säurewiderstand haben. Außerdem muss besonderes Augenmerk auf die Dichtigkeit der Konstruktion gelegt werden. Nach § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) müssen Gärfuttersilos so gebaut und betrieben werden, dass die Gewässer bestmöglich vor nachteiligen Veränderungen ihrer Eigenschaften geschützt werden.

Seit 1. August 2017 gilt eine Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV), und im August 2018 ist die TRwS 792 für JGS-Anlagen erschienen. Gemäß dieser Vorschriften müssen alle Bauteile, die in Verbindung mit wassergefährdenden Stoffen verwendet werden, einen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) haben. Dies gilt auch für Rohrleitungen. Das Rohrsystem aus Polypropylen der Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH wurde durch externe, akkreditierte Prüfstellen - in Absprache und auf Anweisung des DIBt - physikalisch untersucht. Den Unternehmensangaben zufolge haben die Prüfstellen bestätigt, dass dass das System hervorragend geeignet sei, um JGS-Medien abzuleiten. Die bauaufsichtliche Zulassung beim DIBT unterstreiche die Qualität und Funktionalität dieses Systems zusätzlich (Z-40.23-577), so die Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH. Verleger könnten die geforderte längskraftschlüssige Verbindung einfach, praktikabel und mit zeitlichen Vorsprung vornehmen. Die Verlegung durch die verschweißte und damit stoffschlüssige Verbindung des Rohrleitungssystems sei sicher und biete eine dauerhafte, beständige Kopplung. Diese verhindere, dass die benannten Medien unbeabsichtigt aus dem Rohrleitungssystem austreten. Bereits jetzt werde das verschweißte KG 2000 Rohrsystem erfolgreich in vielen Regionen von Deutschland bei verschiedensten Neubauprojekten eingesetzt, um der TRwS 792 gerecht zu werden.

Das System kann für alle Dimensionen von DN 110 bis DN 500 angewendet werden. Zur Verschweißung wird der Gummidichtring aus der Rohrsicke des Rohrsystems entnommen und durch den IP-plus Schweißring ersetzt. Eine Änderung des vorhandenen Rohrsystems ist nicht notwendig. Der IP-plus Schweißring ist einlegebereit vorgeformt und kann ohne viel Kraftaufwand in die Sicke des Rohres eingelegt werden.

Die Funktionsweise des IP-plus Schweißsystems unterscheidet sich von den Systemen der herkömmlichen Heizwendel-Schweißmuffen. Durch die Konstruktion des innovativen IP-plus Schweißrings wird während des Schweißvorgangs der zur Verschweißung benötigte Fügedruck selbst erzeugt. Ein spezielles Schweißverfahren bietet die Möglichkeit, die Temperatur und die zugegebene Leistung während des Schweißprozesses zu modellieren, um ein perfektes Schweißergebnis zu erhalten.

Im Gegensatz zum Verschweißen mit herkömmlichen Heizwendel-Schweißmuffen muss die Oxidschicht bei dem IP-plus Schweißsystem nicht entfernt werden. Durch den internen Fügedruck und das "Aufstellen" des Schweißringes wird die Oxidschicht sicher zerstört. Lediglich ein Reinigen mit PE/PP-Reiniger ist notwendig.

Die Einzelverpackungen garantiere eine hohe Qualität der gelieferten IP-plus Schweißringe, so der Hersteller. Die Schweißparameter werden wie bei den Heizwendelschweißmuffen mittels eines mitgelieferten Barcodes eingelesen.

Die Verwendung des KG 2000 Rohrsystems in Verbindung mit IP-plus Schweißverfahren sei durch den Preisvorteil der Rohren und Formteile gegenüber den PE-HD-oder anderen PP-Rohrsystemen günstiger, so das Unternehmen. Die Schweißzeiten und vor allem die Abkühlzeiten seien zudem deutlich kürzer als bei den vergleichbaren Rohren aus PE-HD, auch das spare Kosten.

Das KG 2000 Rohrsystem ist zudem Unternehmensangaben zufolge bei nahezu allen Tiefbauhandelshäusern Lagerware. Bei Bedarf sei es möglich, fehlende und nicht eingeplante Rohrbauteile schnell beim ansässigen Baustoffhandel zu beziehen.

Die Qualitätssicherung und die Ausbildung der Schweißer werden von der AwSV vorgeschrieben. Aus diesem Grund ist die Ausbildung der Schweißer für das IP-plus Schweißsystem erforderlich.

Entsprechende Seminare werden von der Fa. Sabug GmbH durchgeführt. Hierbei wird der Umgang mit dem IP-plus Schweißsystem theoretisch und praktisch geschult. Der Nachweis zur Funktion des Gesamtsystems wurde an der MPFA Leipzig, Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle erbracht. Die Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) liegt unter der Nr. Z 42.5-553 vor.

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