Mit EPDM-Dichtungsbahnen

Polyurethan-Ortschaumdächer fachgerecht sanieren

Dachbaustoffe
Für die Eckausbildung im Bereich von An- und Abschlüssen stehen separate, aufschweißbare Eckzuschnitte zur Verfügung, die jedoch auch direkt vor Ort je nach Bedarf aus Restmaterial zugeschnitten werden können. Foto: Carlisle

HAMBURG (ABZ). - Die Verwendung von Polyurethan-Ortschaum hat sich längst als preisgünstige Variante der Wärmedämmung etabliert. Neben den Vorteilen derartiger Systeme – Dämmen und Abdichten in einem Schritt sowie hohe Dämmwirkung bei geringen Materialdicken – bringt der Reaktionskunststoff, vor allem hinsichtlich seiner Langzeitbeständigkeit, auch einige Nachteile mit sich.

Nicht selten steht dabei die Frage im Raum, wie bei der Sanierung eines Polyurethan-Ortschaumdaches vorzugehen ist. Polyurethan-Ortschaum ist nicht beständig gegen UV-Licht. Soll ein derartig wärmegedämmtes Dach gleichzeitig die Funktion einer Abdichtung übernehmen, muss der ausgehärtete Schaum zusätzlich mit einem geeigneten abdichtenden Anstrich gegen vorzeitige Alterung geschützt werden. Der aufgebrachte Schutzanstrich muss je nach Art und Auftragsgüte in regelmäßigen Abständen erneuert werden, um den Ortschaum dauerhaft vor Abwitterung und Durchfeuchtung zu schützen. Da der Schaum während der Aushärtung Luftfeuchtigkeit bindet, entstehen bei zu hohen Luftfeuchtigkeiten oder gar Niederschlägen während und nach der Verlegung nicht selten Blasen und Unebenheiten. Mancherorts wurde auch beobachtet, dass Vögel Ortschaumdächer zum Nestbau verwenden.

In einer Vielzahl von Fällen ist aus verschiedenen Gründen weder eine mechanische Befestigung noch das Aufbringen einer Auflast auf die neu zu verlegende Dachabdichtung sinnvoll bzw. möglich. Eine wirkungsvolle Möglichkeit der Erneuerung stellt hingegen die Direktsanierung mittels nahtverschweißbaren EPDM-Dichtungsbahnen in verklebter Ausführung dar.

In jedem Fall ist vor der Festlegung der Sanierungslösung eine detaillierte Untersuchung des vorhandenen Dachaufbaus notwendig. Schwerpunkte bei der Bewertung des Ist-Zustandes bilden die Lagesicherheit, der Durchfeuchtungsgrad und die Ebenheit des Klebuntergrundes. Kann aus feuchtetechnischer Sicht der vorhandene Aufbau belassen werden und ist die Anordnung einer zusätzlichen Wärmedämmung nicht erforderlich, gilt es nunmehr, eine Dachabdichtung auszuwählen, die möglichst sowohl in stofflicher als auch in verlegetechnischer Hinsicht die Anforderungen an eine Hochwertabdichtung vereint.

Ein Produkt, welches nach Aussage des Herstellers alle diese Anforderungen erfüllt, sind die Abdichtungsbahnen der Resitrix-Serie aus dem Hause Carlisle Construction Materials GmbH. Diese Resitrix-Bahnen auf Basis des Synthesekautschuks EPDM besitzen gemäß DIN 18531 die Eigenschaftsklasse E1 als einlagige Abdichtung und erfüllen mit Nenndicken von 2,5 bis 3,1 mm die höchste Anwendungskategorie K2. Sie verfügen über eine Verstärkungseinlage aus einem Glasgelege und sind unterseitig zusätzlich je nach Typ mit Polymerbitumen oder selbstklebendem Polymerbitumen versehen. Damit bieten diese Dichtungsbahnen alle bekannten Vorzüge des Werkstoffes EPDM, wie dauerelastisches Verhalten in Verbindung mit hoher Alterungs- bzw. Witterungsbeständigkeit. Die Bahnennenndicken gewährleisten zudem eine außerordentlich hohe Hagelschlagsicherheit. Ein stofflich bedingter Materialschrumpf existiert laut Hersteller nicht.

Bevor es an die Sanierung geht, müssen etwaige Unebenheiten durch Abschleifen oder Abfräsen so beschränkt werden, dass lokale Höhenabsätze von ca. 1 cm nicht überschritten werden. Eine weitere, wichtige Voraussetzung für die Funktionssicherheit der sanierten Dächer bildet eine lediglich teilflächige Klebung bzw. Selbstklebung zum Untergrund. Da sanierungsbedürftige Ortschäume in der Regel Restfeuchte besitzen, übernimmt die Neuabdichtung zusätzlich die Aufgabe einer Dampfdruckausgleichsschicht. Restfeuchte muss sich innerhalb der unverklebten Bereiche horizontal verteilen können, um langfristig durch die Abdichtung zu diffundieren bzw. durch Konvektion über die Dachränder entweichen zu können.

Bei der Verwendung der Carlisle-Systemlösungen bestehen hierfür zwei Möglichkeiten:

  • ? Selbstklebende Ausführung mit Resitrix SK Partial Bond: Die unterseitige Selbstklebeschicht wird hierbei durch zusätzlich integrierte Trennbereiche partiell unterbrochen, wodurch auch nach vorheriger Grundierung ein Nachklebeeffekt ausgeschlossen werden kann.
  • ? Streifenweise Verklebung von Resitrix CL: Die unterseitig mit Polymerbitumen beschichtete EPDM-Dichtungsbahn ist zusätzlich mit einer Feinbesandung abgestreut, um eine Nachverklebung unter Sonneneinwirkung auszuschließen. Der dauerhafte Klebverbund wird ausschließlich durch einen streifenweise aufzutragenden Polyurethan-Bahnenkleber sichergestellt.

In beiden Fällen werden alle Längs- und Quernähte der vorher verklebten Dichtungsbahnen mittels Heißluft verschweißt. Da die unterseitigen Schichten stets in diese Nahtverschweißung eingebunden werden, können die Bahnen an allen Stellen miteinander verschweißt werden. Es existieren also keine speziellen, durch die Bahnengeometrie vorgegebenen Fügebereiche. Die Breite von separaten Streifen ergibt sich ausschließlich aus den jeweiligen individuellen konstruktiven Bedingungen und ist nicht auf einzelne verfügbare Maße beschränkt.

Einen weiteren hervorzuhebenden Verlegevorteil bietet das enorm große, sogenannte Schweißfenster. Das bedeutet, dass die Nahtfügung nicht an eine konstante Schweißtemperatur gebunden ist. In der Praxis wird mit der maximal einstellbaren Heizeinstellung gefahren. Der Austritt einer gleichmäßigen Schweißraupe dient als alleinige Kontrolle bzw. als Nachweis für die fachgerechte Ausführung der Nahtfügung. Die Einbeziehung der polymeren, bituminösen Unterschichten in die Schweißnaht hat zudem zur Folge, dass keinerlei Zusatzmaßnahmen im Bereich von T-Stößen, wie Abschrägen der Bahnenkanten, erforderlich sind.

Im Bereich von An- und Abschlüssen werden separate Streifen oder Zuschnitte, vorzugsweise aus Resitrix SK Full Bond, nach vorheriger Grundierung vollflächig selbstklebend auf alle standfesten und weichmacherfreien Untergründe verlegt. Die Untergrundverbindung ist dabei abrutschsicher. Nach Aussage der Abdichtungsspezialisten von Carlisle empfiehlt es sich hierbei, vorhandene Ortverschäumungen innerhalb der An- und Abschlussbereiche, soweit möglich, vor der Neuverlegung zu beseitigen, um hierbei einen vollflächig und winddichten Verbund zum Untergrund herstellen zu können.

Für die Eckausbildung im Bereich von An- und Abschlüssen stehen separate, aufschweißbare Eckzuschnitte zur Verfügung, die jedoch auch direkt vor Ort je nach Bedarf aus Restmaterial zugeschnitten werden können. Zum Abdichtungssystem gehören außerdem ein Dehnungsfugenband sowie Stülpmanschetten in aufschweißbarer Ausführung.

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