Mit keilförmiger Untersicht

Außergewöhnlichen Treppenaufgang realisiert

Meva Schalungstechnik
Die Elemente werden einzeln durch die Deckenöffnung abgelassen und an Ort und Stelle zur Komplettschalung zusammengebaut. Grüne Formscheiben auf beiden Seiten werden oben mit Frästeilen geschlossen, dann wird von unten nach oben bewehrt und betoniert.

Wimsheim (ABZ). – Elliptisch, halbrund, mit unterschiedlichen Radien oder als abgerundetes L: Treppen sind nicht länger nur rechtwinklige Zweckbauteile in engen oder dunklen Treppenhäusern. Heute entwerfen die Architekten geometrisch außergewöhnliche Treppenaufgänge. Sie sollen als ästhetischer Blickfang fungieren, dem Besucher Großzügigkeit, Dynamik und Individualität vermitteln, ihn schon beim Betreten des Gebäudes willkommen heißen. Dies gelingt dem Treppenaufgang im neuen Vertriebsgebäude West der Firma Camlog in Wimsheim virtuos. In Form eines abgerundeten L mit keilförmiger Untersicht verbindet er das Erdgeschoss mit dem ersten Obergeschoss und in geometrisch gleicher Ausführung das erste mit dem zweiten Obergeschoss. Die Lage mitten im großzügigen, lichtdurchfluteten Foyer betont die außergewöhnliche Form des ca. 9,5 m langen Aufganges, der von Außenkante zu Außenkante 1,6 m breit ist. Betoniert wurden beide Aufgänge vom Stuttgarter Bauunternehmen Gottlob Rommel mit Sonderelementen aus Holz, die nach Meva Vorgaben gefertigt und am Einsatzort pro Aufgang zur Komplettschalung zusammengesetzt wurden. Das Schwierige bei der Umsetzung solcher Geometrien vom Architektenplan in Beton ist die Form. Bei diesem Objekt gibt es viele unterschiedliche Neigungen, Krümmungen und Winkel, aber keine geraden Flächen oder rechten Winkel.

Standardschalung scheidet hier völlig aus, weil es sie für diese einzigartige Geometrie gar nicht geben kann. Folglich muss eine formgetreue Sonderschalung geplant und gefertigt werden. Für eine Treppe dieser Größe lässt sich aus technischen, geometrischen, statischen und logistischen Gründen keine "Sonderschalung am Stück" herstellen und verwenden. Für die Sonderform müssen einzelne Elemente geplant werden, die sich nach ihrer Fertigung ohne großen Aufwand zur Baustelle transportieren und sich dort mühelos zur Komplettschalung zusammenbauen und abstützen lassen. Zu berücksichtigen sind bei der Planung auch die räumlichen Gegebenheiten. Auf dieser Baustelle mussten die Elemente durch die Öffnung der betonierten Decke abgelassen werden.

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Meva Schalungstechnik
Der Treppenfuß war die größte geometrische Herausforderung und erforderte ein außergewöhnlich geformtes Sonderelement. Fotos: Meva

Beide Aufgänge wurden mit je sechs Modulen geschalt, die so geplant waren, dass trotz variierender Raumhöhen drei Module des unteren Aufganges auch beim oberen Aufgang verwendet werden konnten. Nötig waren hierzu minimale Änderungen beim Einbau und Zusammensetzen der Module zur Komplettschalung am Einsatzort.

Jedes Element besteht aus einer Grundplatte mit Formscheiben auf beiden Seiten, auf die eine Mehrschichtenplatte mit Sparschalung aufgebracht ist. Die Schalhaut ist verspachtelt und mehrfach lackiert, um eine optimale Betonoberfläche zu erzielen. Die einzelnen Elemente waren in ihrer Form und Abmessung so nahtlos aufeinander abgestimmt, dass sie nur von unten abgestützt, aber nicht miteinander verschraubt oder auf sonstige Weise miteinander verbunden werden mussten. Dies erforderte eine äußerst sorgfältige Planung und Fertigung der Elemente, bei deren Aufbau am Einsatzort dann bestes Können und Fingerspitzengefühl vom Baupersonal nötig war.

"So eine Treppe haben wir zum ersten Mal betoniert. Mit der Sonderschalung hat das prima funktioniert", so das Fazit von Arbeitsvorbereiter Frieder Rapp im Gespräch mit dem Meva-Projektverantwortlichen Helmut Baumgart.

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