Mit Pflanzen bewachsene Kassetten werden an Wände montiert

Fassadenbegrünungssystem ist modular

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"Biomura" wird seit fast 15 Jahren eingesetzt und hat sich nach Angaben des Unternehmens Helix unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen bewährt. Foto: Helix/Von Sternberg Photography

Kornwestheim (ABZ). – Begrünte Häuserfassaden im urbanen Raum haben viele positive Effekte. Darauf weist die Helix Pflanzensysteme GmbH aus Baden-Württemberg hin. Die Pflanzen würden Feinstaub binden und Sauerstoff produzieren. Durch die Beschattung und Verdunstung von Wasser sei das Klima in der direkten Umgebung angenehm.

Da Fassadenbegrünungen außerdem thermisch dämmen würden, könnten sie dazu beitragen, Kosten für Heizung und Klimaanlage zu senken. Natürliches Grün sei zudem ein Gestaltungselement und könne einem Gebäude eine ganz besondere Ausstrahlung geben. Das Unternehmen plant, installiert und pflegt begrünte Wände bundesweit. Das modulare Fassadenbegrünungssystem "Helix Biomura" passe sich verschiedenen baulichen Gegebenheiten an, beschreibt es die Helix Pflanzensysteme GmbH. Vorkultivierte, bereits dicht mit Pflanzen bewachsene Kassetten würden an die Wände montiert. Das System sei bereits seit fast 15 Jahren in anderen europäischen Ländern erfolgreich im Einsatz und habe sich von Norwegen bis Spanien unter sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen bewährt, so die Helix Pflanzensysteme GmbH.

Viele Pflanzenarten würden sich für eine derartige Wandbegrünung eignen, beispielsweise buntlaubige Bodendecker, duftende Kräuter oder blühende Stauden, erläutert die Firma. Im Vorfeld plant die Helix Pflanzensysteme GmbH zusammen mit dem Bauherrn, wie die Fassade aussehen soll.

"Mit einem speziellen Computerprogramm können wir ein individuelles Pflanzmuster für die Gesamtfläche des jeweiligen Projekts erstellen", beschreibt der Architekt Jonathan Müller von Helix Pflanzensysteme. "Bei der Auswahl der passenden Gewächse spielen natürlich die Standortbedingungen eine entscheidende Rolle. Ist die Fassade ganz oder zum Teil beschattet oder zumeist der vollen Sonne ausgesetzt? Handelt es sich um einen eher geschützten Platz oder hat der Wind hier freies Spiel?"

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"Helix Biomura" ist vergleichbar mit einer vorgehängten Fassade. An Aluminiumhalterungen werden die begrünten Kassetten befestigt. Foto: Helix

Je sorgfältiger diese Aspekte bei der Planung berücksichtigt würden, desto attraktiver entwickele sich die begrünte Fassade über die Jahre und desto geringer sei der spätere Aufwand für die Pflege. Die Pflanzkassetten werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt und sind 60 cm breit und 45 cm hoch. Jede Kassette hat 16 Pflanzlöcher. Stauden und Co. wachsen darin nicht in Erde, sondern in einer anorganischen Mineralwolle mit sehr niedrigem Trockengewicht.

Eine Gärtnerei bestückt die Löcher auf der Grundlage des Fassadenentwurfs. Nach acht bis zwölf Wochen haben die Pflanzen gewünschte Größe und Dichte erreicht und die Kassetten werden an das Gebäude montiert. "Von Mauerwerk bis Beton – solange die Tragfähigkeit es zulässt, kann 'Helix Biomura' überall eingesetzt werden. Als Gewicht sollte man ungefähr mit 65 kg/m² rechnen", erklärt Müller. Das System könne mit einer vorgehängten, belüfteten Fassade verglichen werden. Für die Unterkonstruktion würden zunächst Trägerschienen aus verzinktem Stahl vertikal an die Wand angebracht.

Es folge eine etwa 1,2 cm dicke, wasserdichte Platte und ein spezielles Drainagevlies. Darüber würden dann die Bewässerungsschläuche verlegt und die Aluminiumhalterungen für die begrünten Kassetten befestigt. Die Bewässerung kann mit Frischwasser oder durch Regenwasser erfolgen, das vom Dach in einen Tank geleitet und dort gesammelt wird, beschreibt Müller weiter. Eine Pumpe sorge dafür, dass es sich über die Topfleitungen präzise verteilt. Durchflussraten und Intervalle würden smart via Internet gesteuert, überwacht und an die jahreszeitlichen Bedürfnisse der Pflanzen angepasst.

Mithilfe von Magnetventilen könnten einzelne Fassadenbereiche unterschiedlich stark feucht gehalten werden. Die Pflanzen würden automatisch mit Makro- und Mikronährstoffen versorgt. Aus einem Tank mit Flüssigdünger werde dem Gießwasser immer die gewünschte Dosis beigemischt. Dies sei online programmiert. "Sammelt sich gelegentlich überschüssiges Wasser in den Kassetten, wird es zügig über das Drainagevlies in eine Abflussrinne unter der Fassadenbegrünung geleitet. Idealerweise fließt es von dort nicht in die Kanalisation, sondern dient als Gießwasser im Garten", so Müller. "Es gibt aber auch die Möglichkeit eines geschlossenen Systems, bei dem dieses Überschusswasser wieder gefiltert und zurück in den Speichertank geführt wird."

Die Mitarbeiter würden die Versorgungstechnik ständig online überwachen und zudem die Vitalität der Pflanzen regelmäßigen vor Ort kontrollieren. Dadurch und durch ihr fachliches Know-how würden sie sicherstellen, dass die lebendigen Fassaden ihr attraktives Aussehen dauerhaft behalten.

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