Mit textilen Rundschlingen

Autokran hebt Autokran in Baugrube

SpanSet Baustelleneinrichtung
Der Autokran wird mit vier Rundschlingen in die Baugrube hinab gelassen. Foto: SpanSet

Würselen (ABZ). – Einen Autokran mit Hilfe eines weiteren Autokranes in eine Baugrube hinein und wieder heraus zu heben, ist keine alltägliche Aufgabenstellung. Der Alsdorfer Franz Plum GmbH & Co. KG gelang das schwierige Manöver dank tatkräftiger Unterstützung durch die SpanSet GmbH & Co. KG, Übach-Palenberg, die neben ihrem Know-how auch Rundschlingen und Kantenschutz beisteuerte.Die Arbeiten an der Tiefgarage eines im Bau befindlichen Mehrfamilienhauses in Würselen sind in vollem Gang. 4,5 t schwere Kellerhohlwände sollen auf der Bodenplatte des Gebäudes aufgesetzt werden. Das hohe Gewicht der Bauteile verlangt nach einem Kran, doch den Hebevorgang von der Straße aus durchzuführen, ist wegen der damit verbundenen Verkehrsbehinderungen unmöglich. Beim auf Schwertransporte spezialisierten Unternehmen Franz Plum GmbH & Co. KG, Alsdorf, hat man eine Idee: Ein Autokran – ein Liebherr LTM1030 mit einem Gewicht von 23,8 t und einer Tragfähigkeit von 30 t – soll mit Hilfe eines größeren Autokranes (Liebherr LTM1130 mit einer Tragfähigkeit von 130 t) in die Baustelle hinab gelassen und später wieder herausgeholt werden.Kran hebt Kran – solche Aufgabenstellungen kommen immer wieder vor, führen aber nicht selten zu Problemen. Eine Vielzahl von Parametern ist zu berücksichtigen: Gewicht des Krans, Untergrund, Standfestigkeit, Gleichgewicht, Umfeld und vieles mehr. Bei den Anschlagmitteln ist schnell klar, dass praktisch nur textile Rundschlingen für den Hebevorgang infrage kommen. Bei Drahtseilen oder Ketten ist die Gefahr viel zu groß, den Autokran an den Anschlagpunkten zu beschädigen. Die Rundschlingen sollen um die Schiebeholme des Kranes gelegt werden. Allerdings weisen diese sehr scharfe Kanten auf, an denen die Rundschlingen beschädigt werden könnten.Das Equipment für den Hebevorgang wird deshalb zusammen mit einem Spezialisten für solche Aufgaben zusammengestellt. Jörg Scheilen, Anwendungstechniker und Leiter Seminarwesen der SpanSet GmbH & Co. KG, Übach-Palenberg, empfiehlt unter Berücksichtigung aller Parameter für den Hebevorgang "vier MagnumPlus-Rundschlingen mit einer Tragfähigkeit von jeweils 25.000 kg, die wiederum durch vierlagige NoCut pads vor den scharfen Kanten der Schiebeholme geschützt werden". Die 1,50 m langen NoCut pads werden mit Schnallen und Schieber an der Innenseite der Rundschlingen befestigt, und schützen sie so vor den scharfen Kanten.Die anschließenden Hebevorgänge laufen zur Zufriedenheit aller Beteiligten problemlos ab. Hier machen sich Feingefühl und Erfahrung des Kranführers von Plum bemerkbar. Mit Blick auf die demontierten NoCut pad urteilt Toni Gottschalk: "Unglaublich, was diese "Knieschoner" aushalten – das hätte ich nicht für möglich gehalten." Denn die Schnittschutzprodukte weisen selbst nach einer solch harten Belastung wie im vorliegenden Einsatzfall zwar leichte Eindrücke und Farbabrieb auf, aber keinerlei Beschädigungen. Und die Rundschlingen sind natürlich auch wie neu. Auch der Kran selbst weist keine Spuren oder gar Beschädigungen durch das Anschlagmittel auf, wie es z. B. beim Gebrauch von Ketten hätte passieren können. Die Verantwortlichen bei Plum sind von den Schnittschutzprodukten jedenfalls so überzeugt, dass sie bei ähnlichen Hebevorgängen auch zukünftig auf NoCut pad setzen wollen."Scharfe Kanten sind eine der Hauptursachen für Schäden an Anschlagmitteln und für dadurch verursachte Unfälle", betont Werner Glasen, Leiter Produktmanagement & Marketing bei SpanSet. Er weiß aber auch, "dass in der täglichen Praxis eine scharfe Kante häufig gar nicht als solche erkannt wird, weil sie als rund und unscharf angesehen wird". Tatsächlich liegt eine scharfe Kante definitionsgemäß bereits dann vor, wenn der Kantenradius "r" an der Last kleiner ist als der Durchmesser "d" des Anschlagmittels.Besonders gefährdet sind Hebebänder und Rundschlingen bei Bewegungen quer zur scharfen oder rauen Kante: Wie die Klinge eines Messers kann die scharfe Kante ein ungeschütztes Anschlagmittel durch die schneidende Bewegung im schlimmsten Fall durchtrennen. Es ist deshalb immer zu beachten, dass das Anschlagmittel fest an der Last positioniert ist. Ein weiterer wichtiger Punkt beim Heben scharfkantiger Lasten ist die Flächenpressung, die die Last auf das Anschlagmittel ausübt. "Eine zu hohe Flächenpressung allein kann schon ausreichen, um das Anschlagmittel zu durchtrennen", erläutert Jörg Scheilen.

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