Mitarbeiter sind entscheidend

Bauaussichten

Von Joachim Michels, 1. Vorsitzender des Bundesverbands der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen e. V., Bonn

Das Jahr 2019 zeigte sich, wie zu Beginn erwartet, noch einmal von seiner dynamischen Seite. Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen e. V. (bbi) dürften weitere Zuwächse im Jahr 2020 allerdings nur schwer realisierbar sein.

2019 erfreute sich der überwiegende Teil der Händler und Vermieter mobiler Arbeitsmaschinen schon das zehnte Jahr in Folge einer kräftigen Nachfrage nach Maschinen und begleitenden Beratungs- und Dienstleistungen. Der Dreiklang aus dem enormen Baubedarf auf vielen Feldern, niedrigen Zinsen und der guten Finanzlage öffentlicher, gewerblicher aber auch privater Bauherren sorgte erneut für eine erfreuliche Umsatzentwicklung bei den Branchenunternehmen. Allerdings zeichnet sich schon jetzt eine Abkühlung der Konjunktur für das kommende Jahr ab.

Ein deutliches Indiz: War es 2018 noch notwendig, extrem lange Vorlauf- und Lieferzeiten einzuplanen, so haben sich diese inzwischen wieder auf ein "normaleres" Niveau und auf planungsfreundlichere Fristen eingependelt. Bei der Anzahl der in den letzten Jahren verkauften Maschinen kommt dies jedoch nicht ganz unerwartet. Passend zum hohen Bestand an Maschinen hören wir von den Kunden tatsächlich auch das Argument, dass sie weitere Maschinen schon kaufen würden, wenn sie auch den passenden Maschinenbediener mitgeliefert bekämen.

Die Aufgabe, gute und kompetente Mitarbeiter zu halten und neue zu finden, beschäftigt natürlich nicht nur unsere Kunden. Wir alle wissen: Ohne das außergewöhnliche Engagement unserer Mitarbeiter wäre die große Nachfrage nach Maschinen und Serviceleistungen in den zurückliegenden Jahren nicht ansatzweise zu bewältigen gewesen. Alleine der große Bestand an gut ausgelasteten und damit stark beanspruchten Maschinen bringt eine ebenso große Nachfrage nach Mechatroniker-Leistungen mit sich. Gerade in diesem Bereich sind die Kunden, die in der Regel selbst unter einem erheblichen Zeitdruck stehen, auf kompetenten und schnellen technischen Service angewiesen. Gefragt sind hier unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter, die darüber hinaus auch noch flexibel und leistungsbereit sind. Derzeit erweist es sich aber als äußerst schwierig, einen "fertigen" Monteur auf dem leergefegten Markt zu finden. Das einzig wirklich wirksame Rezept gegen diesen Mangel wird es weiterhin sein, selbst aus- und weiterzubilden. Ich sehe es daher im Jahr 2020 als die vielleicht wichtigste unternehmerische Aufgabe an, potentielle Mitarbeiter für unsere zukunftsorientierte und hochtechnisierte Branche zu gewinnen.

Dabei haben die mittelständischen Unternehmen, Händler und Vermieter in diesem Wettbewerb um gute Köpfe und geschickte Hände gegenüber anderen Branchen durchaus nennenswerte Vorteile: Kurze Entscheidungswege, anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgaben, gute Aufstiegsmöglichkeiten, große Arbeitsplatzsicherheit und nicht zuletzt eine ansprechende Bezahlung schlagen hier zu Buche. Wenn es den Unternehmen dann noch gelingt, Bewerbern durch flexible Arbeitszeitmodelle und andere Soft-Facts entgegenzukommen, um der veränderten Einstellung der jungen Generation zur Arbeit, Familie und Freizeit – Stichwort: "Work-Life-Balance" – ein Stück weit zu entsprechen, dürfte die Rekrutierung neuen Personals gelingen.

Zählen können wir jetzt schon auf unsere Mitarbeiter bei einem Zukunftsthema, mit dem sich derzeit wohl alle Branchenunternehmen auseinandersetzen: der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten, vor allem zur Optimierung von Prozessen. In einem speziell entwickelten "Digitalisierungs-Check-Up" wurde ermittelt, wie es um den digitalen Reifegrad der Händler und Vermieter bestellt ist. Dabei zeigte sich, dass der weit überwiegende Teil der Mitarbeiter den neuen Möglichkeiten gegenüber "sehr aufgeschlossen" oder "aufgeschlossen" ist. Gute Voraussetzungen also für die wichtige Umsetzung weiterer Schritte in die Zukunft.

Das Jahr 2020 wird demnach bei allen Unsicherheiten über die konjunkturelle Entwicklung ein herausforderndes, spannendes Jahr – wie immer im Dienst unserer Kunden.

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