Mittels hydraulischem Hub

Zweifeldige Spannbetonbrücke saniert

Teupe Brückenbau
Mit einer synchrongesteuerten Hydraulikanlage wurde die Brücke an den Widerlagern und am Brückenüberbau angehoben, um Betonsanierungsarbeiten durchzuführen. Foto: Teupe

Herzogenrath (ABZ). – Für die Durchführung von Betonsanierungsarbeiten an den Widerlagern und am Überbau wurde ein Brücke in der Nähe von Aachen kürzlich hydraulisch angehoben und abgesenkt. Die Brücke über die Wurm liegt teilweise auf deutschem und teilweise auf niederländischem Hoheitsgebiet.

Durch diese Grenzlage befindet sich die eine Hälfte der Brücke im Eigentum der Gemeinde Kerkrade als Baulastträger der Merksteinstraat. Die andere Hälfte gehört zur K5 in der Baulast der Städteregion Aachen. In der Mitte der Brücke verläuft die Grenze zwischen den Niederlanden (Kerkrade) und Deutschland (Herzogenrath).

An der zweifeldigen Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1976 wurden im Bereich der Fahrbahnübergänge und an den Oberflächen der seitlichen Geh- und Radwege sowie an den Brückenträgern und den Geländern schon vor einigen Jahren gravierende Mängel festgestellt, die eine grundlegende Betonsanierung erforderten. Die beiden Widerlager und Flügelwände sowie der Brückenüberbau mussten instandgesetzt, die Elastomerlager der Brücke ausgetauscht werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme von rund 1,4 Millionen Euro wurden jeweils zur Hälfte von der Gemeinde Kerkrade und der StädteRegion Aachen übernommen.

Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH wurde mit den für die Brückensanierung erforderlichen Gerüstbauarbeiten, der Stellung von Trag-, Arbeits- und Schutzgerüsten und der Konstruktion und Herstellung mehrerer temporärer Unterstützungskonstruktionen entlang der Widerlagerbänke sowie für den Mittelpfeiler entlang der Pfeilerscheiben beauftragt. Die Unterstützungskonstruktion wurde aus Schwerlastträgern, Horizontalverspannungen und Verteilungsträgern aus HEB-Stahlprofilen hergestellt. Weiterhin erhielt Teupe den Auftrag, die Brücke für die Betonsanierungsarbeiten an den Widerlagern und am Brückenüberbau mit einer synchrongesteuerten Hydraulikanlage anzuheben und später wieder auf die festgelegte Endlage abzusenken.

Damit die Instandsetzungsarbeiten ausgeführt werden konnte, wurde eine Vollsperrung eingerichtet. Für den Brückenhub wurden an den beiden Widerlagern zunächst jeweils vier Hydraulikpressen und zwei Pressen auf der Mittelinsel eingesetzt. Die Lastübertragung in die Sporne der Widerlager erfolgte über jeweils vier Verteilungsträger à 2 m Länge aus HEB Stahlprofilen. Nach den Vorarbeiten ab Juli 2019 wurde die Brücke Ende August angehoben und in überhöhter Lage aufgelagert. Zur Lagesicherung der Brücke wurden an dem Widerlager auf der nördlichen deutschen Brückenseite passende Stahlplatten eingebaut. Nach Abschluss der rund vier Wochen dauernden Instandsetzungsarbeiten am Brückenüberbau sowie an den Auflagerbänken konnte die Brücke Ende September wieder abgesenkt und auf die festgelegte Höhe in die Endlage abgelassen werden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Widerlagerbänke und die Elastomerlager ausgetauscht beziehungsweise in die oberen Lagerplatten eingebaut. Anschließend erfolgten die vollständige Entlastung und der Ausbau der Pressen.

Der Auftrag an Teupe umfasste sämtliche Leistungen inklusive der statischen Berechnung, detaillierten Konstruktion und Ausführungsplanung. Dazu gehörte es auch, Konstruktionszeichnungen anzufertigen, Standsicherheitsnachweise zu erbringen, die temporäre Behelfsunterstützung zu errichten und die Brücke hydraulisch anzuheben und abzusenken. Die gesamte Maßnahme erfolgte in rund vier Monaten. Ende November 2019 wurde die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben.

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