MJ Gerüst expandiert

Produktion und Lager werden am Firmensitz erheblich ausgebaut

MJ-Gerüst Unternehmen
Auf der bauma wird MJ erstmals das neues Gerüstsystem MJ Combi einem breiten Publikum vorstellen. Es ist ein modular aufgebautes System, vorwiegend bestehend aus Ständern, Riegeln und Diagonalen, das hauptsächlich im Industriegerüstbau zum Einsatz kommt. Fotos: MJ Gerüst
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Vertriebsleiter Jörg Frommann: "Wir können auf Kundenwünsche oder plötzlich steigende Nachfrage unglaublich schnell reagieren." Fotos: MJ Gerüst
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Geschäftsführer Gerhard Junior hatte sich für den Spatenstich mit einem Bagger besonders gut vorbereitet. Fotos: MJ Gerüst

PLATTENBERG - Seit rund 40 Jahren produziert die MJ Gerüst GmbH am Stand-ort Plettenberg hochwertige Gerüstsysteme, die kompatibel zu bestimmten Systemen ande-rer Gerüsthersteller sind. Mit diesem einzigartigen Produkt-sortiment sowie einer breiten Auswahl von systemfreiem Zubehör ist das mittelständische Unternehmen in fast ganz Europa sehr gut im Geschäft. – Über das abgelaufene Geschäftsjahr, Zukunftspläne und die kommende bauma sprach ABZ-Redakteur Burkhard Büscher mit dem MJ-Vertriebsleiter Jörg Frommann.ABZ: Herr Frommann, wie ist für MJ Gerüst das vergangene Jahr wirtschaftlich gesehen gelaufen?Frommann: Nachdem in den Jahren 2006 bis 2008 monatlich neue Umsatzrekorde zu verzeichnen waren, war auch bei MJ das Jahr 2009 geprägt von einer spürbaren, jedoch nicht dramatischen Konsolidierung. Die allgemeine Wirtschaftskrise hat natürlich vor der Baubranche nicht halt gemacht. Allerdings hat es uns als Hersteller, wie auch den Großteil unserer Kunden, die Gerüstbauunternehmen, bei weitem nicht so hart getroffen wie andere Branchen, beispielsweise den Maschinen- und Anlagenbau.2009 war für uns mal wieder ein normales Jahr, ohne die tägliche Jagd auf viel zu knappe Rohmaterialien und ständige Diskussionen um Liefertermine. Alles in Allem ein ausgeglichenes Geschäftsjahr mit ordentlichen Umsätzen und einem guten Ertrag. Und: Bei MJ hat in dieser Zeit niemand seinen Arbeitsplatz verloren und es war niemand von Kurzarbeit betroffen. Ich denke, das ist nicht selbstverständlich und zeigt, dass MJ auch in dieser Hinsicht ein verlässlicher Partner ist.ABZ: Beim Verkauf von Neumaterial wird häufig Gebrauchtmaterial in Zahlung gegeben. Wie sieht dort zurzeit die Situation aus?Frommann: Das Kerngeschäft von MJ liegt in Produktion und Vertrieb von hochwertigem Neumaterial. Am Handel mit Gebrauchtgerüst beteiligen wir uns nur am Rande, zum Beispiel in Verbindung mit Neumaterialgeschäften. Das war auch 2009 nicht anders.ABZ: Das Vermietgeschäft ist für viele Mitbewerber lukrativ. Wann wird MJ auch auf diesem Sektor tätig sein?Frommann: Vermietung von Gerüst findet bei MJ nach wie vor nicht statt. Das ist das Geschäft unserer Kunden, hier wollen wir nicht als Wettbewerber auftreten.ABZ: Welche Rolle spielt bei Ihnen der Export?Frommann: Der Export spielt bei uns eine wachsende Rolle. Durch die überaus große Nachfrage aus dem Ausland konnte MJ seinen Exportanteil auf zeitweise über 60 Prozent steigern. Aktuell verzeichnet jedoch das Inlandsgeschäft die größten Wachstumsraten.ABZ: Wie ist die Entwicklung bei den Rohstoffpreisen. Geben Sie die Preissteigerungen an die Kunden weiter?Frommann: Unsere wichtigsten Rohstoffe sind Stahl, Aluminium und Holz. Seit Ende 2009 ist hier wieder Bewegung im Markt, teilweise sind bereits Preissteigerungen von mehr als 50 Prozent zu verzeichnen. Durch den Abschluss langfristiger Verträge mit unseren Lieferanten und bereits fest gebuchten Materialmengen können wir unsere Einstandspreise zumindest in den nächsten Monaten auf konstantem Niveau halten. Diesen Vorteil werden wir zu 100 Prozent an unsere Kunden weitergeben. Was danach kommt, kann derzeit niemand beurteilen.ABZ: In der Vergangenheit hat es immer ein klares Bekenntnis von MJ zum Produktionsstandort Deutschland gegeben. Gilt das heute auch noch?Frommann: Hierzu ein uneingeschränktes "Ja". Bei MJ hat es niemals Pläne zur Verlagerung der Produktion ins Ausland gegeben, und die gibt es auch heute nicht. Hier im sauerländischen Plettenberg sitzen Verwaltung/Vertrieb und Produktion direkt beieinander. Dies hat einen entscheidenden Vorteil, nämlich kurze Wege. Nicht nur räumlich, sondern auch bei der Entscheidungsfindung. Wir können auf Kundenwünsche oder plötzlich steigende Nachfrage unglaublich schnell reagieren, Produktverbesserungen ohne Zeitverlust umsetzen. Auf diese Weise haben wir einen Qualitätsstandard erreicht, den Sie am Markt teilweise nicht mehr finden. Diesen Vorteil werden wir nicht wieder verspielen. Im Gegenteil, wir werden versuchen, ihn weiter auszubauen: am 22. März war der Spatenstich zum Bau einer neuen Produktionshalle, zusammen mit Plettenbergs Bürgermeister Klaus Müller. Mit mehr als 150 Metern Länge und 50 Metern Breite bauen wir derzeit eine der größten Produktionshallen hier in Plettenberg. Auf mehr als 7000 Quadratmetern Hallenfläche werden schon im nächsten Winter modernste Schweißroboter für die Gerüstproduktion bereitstehen. Zudem werden wir unser Fertigteillager erheblich vergrößern, um die zunehmend geforderte just-in-time-Versorgung unserer Kunden weiter zu verbessern. Um dies hier im bergigen Plettenberg zu erreichen sind mehr als 70.000 Kubikmeter Erde zu bewegen, ein Kilometer Rad- und Fußweg zu verlegen, Fußgängertunnel zu errichten, sowie Staukanäle und Regenwasserbecken anzulegen. All das tun wir nicht, um Geld zu vergraben, sondern weil wir vom Standort Deutschland überzeugt sind.Insgesamt stehen uns für die Projekte der nächsten Jahre übrigens mehr als 10 Hektar (100.000 Quadratmeter) neu erworbener Grundfläche angrenzend an unseren heutigen Betrieb zur Verfügung.ABZ: An welcher Stelle der Gerüsthersteller in Deutschland würden Sie sich heute sehen – vom Umsatzvolumen und/oder von der Produktvielfalt her?Frommann: Ich denke, beim Umsatz mit Gerüsten liegen wir auf Platz 3. Bei der Produktvielfalt sehe ich uns ganz vorne. Wir produzieren heute drei Fassadengerüstsysteme und zwei Modulgerüstsysteme, die zum Teil in Deutschland marktführend sind, beziehungsweise zusammen mit marktführenden Systemen verwendet werden dürfen. Das bietet, soweit ich weiß, sonst keiner.ABZ: Ist eventuell daran gedacht, das Produktportfolio auszuweiten – beispielsweise mit Arbeitsbühnen oder Bauaufzügen?Frommann: Unsere Kompetenz liegt in der Produktion von Gerüsten. Dabei bleiben wir auch. Wie bereits gesagt, produzieren wir fünf Systeme, teilweise in verschiedenen Breiten, alle in unterschiedlichen Feldlängen, teilweise aus Stahl oder Aluminium. Versuchen Sie Sich nur mal vorzustellen, wie viele verschiedene Artikel wir produzieren und ständig vorhalten müssen.ABZ: Was haben Sie an neuen Produkten zur bauma geplant?Frommann: Auf der bauma (Halle A2, Stand 111/213) werden wir erstmals unser neues Gerüstsystem MJ Combi einem breiten Publikum vorstellen. MJ Combi ist ein modular aufgebautes System, vorwiegend bestehend aus Ständern, Riegeln und Diagonalen, das hauptsächlich im Industriegerüstbau zum Einsatz kommt. Bei der Entwicklung haben wir uns des bewährten und heute üblicherweise verwandten "Ring-Systems" bedient. Darüber hinaus stellen wir einige Detailverbesserungen an vorhandenen Systemen vor. Wir laden alle Interessenten herzlich ein, uns auf der bauma zu besuchen, sich von der Qualität unserer Produkte zu überzeugen, oder mit uns in gemütlicher Runde ein Bier zu trinken, übrigens ebenfalls made by MJ in Plettenberg.

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