Mobile Aufbereitungstechnik von Sandvik Construction

Ein-Marken-Strategie schafft Transparenz für den Kunden

Sandvik Aufbereitungsanlagen Recyclingtechnik
Michael Brookshaw ist seit Anfang 2012 verantwortlich für den Sandvik-Vertrieb von Mobile Brech- und Siebanlagen in Europa und den großen angrenzenden Marktregionen.
Sandvik Aufbereitungsanlagen Recyclingtechnik
Eine wichtige Ergänzung der neuen 1er-Baureihe von Sandvik ist der Backenbrecher QJ341. Die kompakte Anlage eignet sich sehr gut für Wechseleinsätze im Recycling, liefert mit rund 500 t Stundenleistung jedoch auch ausreichend Kapazität im Steinbruch. Fotos: Sandvik Construction
Sandvik Aufbereitungsanlagen Recyclingtechnik
Die Mobilanlagen werden an insgesamt vier Standorten weltweit produziert. Hier die Fertigungslinie im englischen Swadlincote mit dem Schwerpunkt Brechanlagen und schwere Siebanlagen.

Zur bauma 2013 kündigt Sandvik Construction neue Entwicklungen im Bereich der mobilen Aufbereitungstechnik für Gewinnung und Recycling an. Die Allgemeine Bauzeitung (ABZ) sprach mit Michael Brookshaw, Vertriebsleiter EMEA für die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika über die neuen Produkte, allgemeine Markteinschätzungen und die Ausrichtung der Sparte "Sandvik Mobiles", die in den letzten Jahren von einem stark erweiterten Modellangebot und Umstrukturierungen in Produktion und weltweitem Vertrieb und Service geprägt war.

ABZ: Herr Brookshaw, wie präsentiert sich Sandvik Mobiles auf der bauma 2013?

Brookshaw: Natürlich voll eingebunden in den Gesamt-Auftritt von Sandvik Construction – wenn wir auch naturgemäß mit unseren beiden neuen Anlagen den größten Raum am Stand beanspruchen werden. Ich bin mir aber sicher, dass auch die weiteren Sandvik-Neuheiten aus den Bereichen Gesteinsbohr-Technologie und Ausrüstungen sowie die Premieren für die stationäre Aufbereitung, darunter der neue Kegelbrecher CH550, große Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden. Gemeinsam mit unserer neu erweckten Marke Rammer deckt die Sandvik-Gruppe heute alle Bereiche der Be- und Verarbeitung von Gestein in Bau, Gewinnung und Recycling ab – unsere bauma-Präsentation liefert hier nur einen kleinen, wenn auch professionellen Querschnitt.

Das gilt letztlich auch für unsere Mobiltechnik. Wir zeigen zwei neue raupenmobile Anlagen: die Grobstücksiebanlage Premium QE341 und den hoch kapazitiven Prallbrecher Premium QI441. Mit dem leistungsstärksten Vorsieb in der 30-t-Klasse bedienen wir Betreiber im Recycling und Gewinnung. Der neue Sandvik QI441 mit seiner patentierten, schnell umbaufähigen PriSec-Technologie lässt sich hochflexibel als Vor- oder Nachbrecher dort einsetzen, wo hohe Endprodukt-Qualitäten und große Produktionsleistungen bis 500 t/h zählen.

ABZ: Wo würden Sie die neuen Modelle einordnen – auch im Hinblick auf die Integration der mittleren Leistungsklassen in das ehemals eher von semi-stationärer Technologie geprägte Sandvik-Programm. Wie setzt sich ihr Gesamtangebot heute zusammen?

Brookshaw: Beide neuen Modelle repräsentieren in München zahlreiche Anlagen unserer "1er"-Generation. In unserem breiten und neu strukturierten Programm an Sieb- und Brechanlagen stehen diese meist komplett neu entwickelten Einheiten für die konsequente und erfolgreiche Zusammenführung der anerkannten Sandvik-Erfahrung im Zerkleinern und Klassieren mit führenden Mobilkonzepten.

Wir bieten heute mit über 40 Modellen das größte Programm aus einer Hand. Gegenüber den wenigen größeren Anbietern mit ihrer Multi-Marken-Strategie bringt das unseren Kunden mehr Transparenz und langfristige Investitionssicherheit.

Unser Angebot reicht heute von den raupenmobilen Premium-Einheiten der mittleren Leistungsklasse bis hin zu den rad- oder raupenmobilen Einheiten der schweren und extra-schweren HD- und XHD-Baureihen für den Steinbrucheinsatz mit Produktionsspitzen bis 1200 t/h. Dazu informieren wir in München auch über die radmobilen Brech- und Siebeinheiten aus unserer indischen Produktion, die sich speziell an Interessenten in den so genannten Schwellenländern richten.

ABZ: Welche Technologien und welche Anwendungsbereiche decken Sie ab.

Brookshaw: In der mobilen Klassierung liefern wir vom robusten Kompakt-Vorabscheider bis hin zum Hochleistungs-Produktionssieb Lösungen für alle Bereiche der mineralischen Aufbereitung in Bau, Recycling und Gewinnung. Kennzeichen unserer Siebtechnik sind langjährig bewährte Konzepte, wie z. B. unsere patentierte Doublescreen-Technologie, die wir konsequent hinsichtlich Standfestigkeit, Bedienerfreundlichkeit und Arbeitssicherheit optimiert haben.

Gleiches gilt für unser Brecherprogramm, wobei wir hier natürlich von der jahrzehntelangen Erfahrung und dem großen internationalen Renommee von Sandvik in der Zerkleinerung profitieren. Wir sind traditionell sehr stark im Bereich Backenbrecher und zählen auch bei den mobilen Kegelbrechern zu den führenden Anbietern. Ein neuer Schwerpunkt sind die Prallbrecher, wo wir gerade auf unsere neue PriSec-Technologie sehr positive Marktreaktionen verzeichnen.

ABZ: Wo liegen Ihre Hauptmärkte und wie schätzen Sie die Entwicklung in wichtigen Segmenten ein.

Brookshaw: Als Teil der Sandvik-Gruppe sind wir natürlich von Grund auf weltweit aufgestellt. Das beginnt bei der Entwicklung und setzt sich fort bei der Fertigung, die nach wie vor an unseren angestammten europäischen Standorten in Schweden, Nordirland und England sowie in Indien angesiedelt ist. Wir haben erheblich an allen Produktionsstätten und in unsere Logistik investiert, um unsere ebenso globalen Ansprüche an Qualität, Sicherheit und Umweltschutz sicher zu stellen. Das zeigt sich zum Beispiel auch an den radmobilen Anlagen aus Indien. Die derzeit insgesamt sieben Modelle zielen in Konzeption und Ausstattung zwar klar auf Schwellenmärkte, besitzen jedoch beispielsweise im Brecherbereich die gleichen hochwertigen Grundkomponenten, wie unsere "europäische" Technologie. Erst diese Durchgängigkeit im Angebot macht uns glaubwürdig im weltweiten Wettbewerb und unsere lokalen Partner handlungsfähig in ihren nationalen Bereichen. Ich sehe das besonders auch in meiner Vertriebsregion, die mit Mittel-, Süd- und Osteuropa, dem nahen Osten und Afrika durchweg Märkte mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen umfasst. Gerade in Russland und den G.U.S-Staaten konnten wir uns sehr gut positionieren und registrieren stetig steigende Marktanteile. Ähnliches gilt für den afrikanischen Kontinent. Gerade aber in Südafrika, dem best entwickelten und wichtigsten Einzelmarkt in Afrika konnten wir mit unserem neuen Partner Pilot Crushtec gerade auch aufgrund unseres hohen Anspruchs punkten. Hier passte alles: eine landesweit starke Vertriebsorganisation wechselte von einer "Weltmarke" zur anderen und konnte nahtlos an die Erfolge anknüpfen.

ABZ: Zurück nach Europa, und hier speziell nach Deutschland. Wohin steuert hier der Markt?

Brookshaw: In Europa registrieren wir wie im gesamten Baumaschinen-Bereich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle durch die ausbleibende Erholung der großen südeuropäischen Märkte und zögernde Investitionen in den südost-europäischen EU-Staaten. Die Entwicklung in den großen mittel- und westeuropäischen Märkten stimmt optimistischer, wenngleich auch nicht mit den substantiellen Wachstumsraten, die eine schnelle Rückkehr zur Marktsituation vor 2007/2008 erwarten lassen. Unsere aktuelle Produktpalette und eigene schlagkräftige Vertriebsorganisationen bzw. starke nationale Partner sichern Sandvik jedoch fast durchgehend eine starke Marktposition guten Perspektiven.

Das gilt besonders auch für den deutschen Markt. Ohne verlässliche Markterhebungen kann man sein Volumen insgesamt auf etwa 220–250 Einheiten in der für uns maßgeblichen mittleren Leistungsklasse ab 30 t taxieren. Im Absatz liegt Deutschland damit konjunkturbedingt erfreulicherweise wohl auf Platz zwei hinter dem klassischen Mobilmarkt Großbritannien, der bei gut 450 Einheiten pro Jahr freilich ein wesentlich stärkeres Potenzial im reinen Gewinnungsbereich mitbringt.

In Deutschland dominieren noch klar die Anwendungen im Abbruch und Recycling. Wir haben darauf bereits vor zwei Jahren reagiert und den Vertrieb und Service der Mobillinien deutschlandweit an die Regionalorganisationen von Oppermann & Fuss sowie Trump Technik Service übertragen. Der Erfolg gibt uns recht: In enger Zusammenarbeit mit unserer Zentrale im englischen Swadlincote und den Logistik-Experten im Essener Zentrallager gewährleisten beide Partner die umfassende Beratung und vor allem den hochflexiblen Vor-Ort-Service, der im Bau-affinen und daher hochmobilen Recycling-Sektor unentbehrlich ist. Tatsächlich konnten wir jedoch gerade mit unseren neuen leistungsstarken Modellen in den vergangenen Monaten wichtige Platzierungen auch im Gewinnungsbereich verzeichnen. Unsere Technologien sind in stationären Betrieben eine bekannte Größe, wir verfügen über eine große Kompetenz in der anwendungsspezifischen Einsatzberatung. Diese "bergmännische Tradition", die auch die konsequente Ausrichtung auf hochwertige Endprodukte zeigt, wird uns gemeinsam mit den passenden Serviceleistungen neue Potenziale am Markt eröffnen.

ABZ: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Sandvik auf der bauma: F6.616/1

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