Mobile Hubgerüste:

100 Jahre alten Reparatur- und Brückenkran ersetzt

MÜHLHEIM A. D. RUHR (ABZ). - In einer Produktionshalle des in Mühlheim a. d. Ruhr ansässigen Unternehmens Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH sollte ein über 100 Jahre alter Reparatur- und Brückenkran durch einen neuen ersetzt werden. Der Kran aus dem Jahr 1904 ließ sich nicht mehr modernisieren und auch ein Umbau wäre zu aufwändig gewesen. Daher entschied sich das Team um Projektleiter Peter Konitzer dafür, einen komplett neu konstruierten Kran auf- und den alten Kran später abzubauen. Für dieses Projekt griff der Hersteller von Grobblechen in Kooperation mit Kranservice Rheinberg auf die Ausrüstung und Dienste der LGH GmbH in Essen zurück. Ein Hubgerüst vom Typ SL 125 mit vier Hydraulik-Stempeln kam zum Einsatz um den neuen Brückenkran anzuheben und auf die Kranbahn zu montieren. Schnell war klar, dass es sich bei diesem Projekt von den Rahmenbedingungen her um eine spezielle Herausforderung handelte.

In der Produktionshalle des Geschäftsbereichs Blechwalzwerk werden Grobbleche unter großer Hitze gewalzt, anschließend in mehreren Kühlvorrichtungen wieder abgekühlt und schließlich von einem Magnetkran abtransportiert. Die Tatsache, dass die Halle vollständig mit Anlagenteilen bebaut ist und über ein großes Kühlbett zur Abkühlung der Bleche verfügt, ließ den Einsatz eines gewöhnlichen Autokrans für dieses Projekt nicht zu – einfach weil die Halle mit einem solchen Kran nicht hätte befahren werden können.

Ferner bestand die Herausforderung darin, das Kühlbett statisch neu zu bewerten und mögliche Abweichungen bei der Statikberechnung zu berücksichtigen. Das Gewicht des Brückenkrans stützte sich nämlich auf eine vergleichsweise kleine Fläche. Weiterhin musste das Team, das aus zwei LGH-Mitarbeitern, sieben Angestellten des Hauptauftraggebers Kranservice Rheinberg sowie zwei Projektmitgliedern von Salzgitter Mannesmann Grobblech bestand, sicherstellen, dass die Produktionsanlage die Umbaumaßnahmen schadlos übersteht. Um den Produktionsausfall so gering wie möglich zu halten, musste das Projekt deshalb auch binnen weniger Tage durchgeführt werden. Zur Projektplanung gehörten unter anderem eine detaillierte Gefahrenanalyse, die Einrichtung einer Brandwache und natürlich Absturzsicherungen. Statt einen Autokran zu nutzen, wurde das Kühlbett bzw. der Boden der Halle zunächst vollständig mit Blechen abgedeckt und abgesichert. Anschließend brachte das Team zuerst die vier mobilen LGH-Hubgerüste in Position, um die zwei Brücken des neuen 2-Träger-Brückenkrans danach transportieren und in die Höhe heben zu können. Jede der zwei Brückenträger wog ca. 19 t, hinzu kamen noch die rund 5 t schweren Kopfträger und die Hauptkatze, die ein Gesamtgewicht von 12 t besitzt und beide Brücken miteinander verbindet.

Mit den vier Stempeln der Hubgerüste, deren Handling per Funkfernbedienung in den Händen der erfahrenen LGH-Sachverständigen lag, wurde der Brückenkran synchron und exakt auf die Kranschienen rechts und links unterhalb des Hallendachs gehoben und anschließend fachgerecht montiert. Nach erfolgreichem Aufbau des neuen Krans, wurde auch der alte – noch genietete – Brückenkran mit den Hubgerüsten angehoben, in 8 m Höhe auseinandergebrannt, vorsichtig auseinander gehoben und erfolgreich abgebaut.

Peter Konitzer, Kransachverständiger, Instandhaltung, Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH: "Es gibt einige Unternehmen, die uns solche Geräte vermietet hätten. Die LGH hat zusammen mit Kranservice Rheinberg aber das beste und plausibelste Angebot vorgelegt. Sie sind außerdem in der Nähe von uns, haben die nötige Ausrüstung und eine Menge Erfahrung. Für uns selbst wäre gerade das Handling der Geräte zu komplex und gefährlich gewesen, also haben wir uns die Expertise von außerhalb geholt. Die LGH kennt sich mit diesen Geräten am besten aus, bedient sie regelmäßig und hat damit maßgeblich dazu beigetragen, den Ablauf des Projekts reibungslos zu gestalten."

Eingebettet in den Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl der Salzgitter AG, setzt sich die Salzgitter Mannesmann Grobblech aus den Bereichen Blechwalzwerk, Rohrbiegewerk, Prüfzentrum und Tribotechnik zusammen. Den Schwerpunkt bildet die Herstellung von Grobblechen als Vorprodukt für Großrohre, sowie für andere Verwendungszwecke.

Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Fertigung von gebogenen Stahlrohren in unserem Rohrbiegewerk. Die Herstellung umfasst ein breites Abmessungs- und Qualitätsspektrum, sowohl in nahtloser als auch in geschweißter Ausführung. Darüber hinaus verfügt die SMGB im Dienstleistungsbereich über eines der leistungsfähigsten Prüfzentren Deutschlands und bietet mit seiner Tribotechnik nicht zuletzt Kompetenz in der physikalischen und chemischen Behandlung von Ölen und ölhaltigen Gemischen sowie bei tribotechnischen Untersuchungen.

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