Moderne Bürostadt

Neubau von Audi soll Kommunikation fördern

Die Innenhöfe laden zum Verweilen ein. Das Herzstück des neuen Komplexes bildet das Betriebsrestaurant. Foto: Christian Bierwagen

Ingolstadt (ABZ). – Der neue Bürokomplex H6 am Audi-Standort Ingolstadt zeichnet sich durch eine offene und innovative Bürolandschaft aus. Kreatives Arbeiten soll auf diese Weise gefördert werden. Der Entwurf für den Büro-neubau, in dem seit März 2018rd. 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Audi AG ihren Arbeitsplatz finden, stammt vom Architekturbüro Behnisch aus München. Die pbr Planungsbüro Rohling AG erbrachte die Ausführungsplanung der Architektur und Freianlagen sowie der Tragwerksplanung und übernahm die Planungskoordination und Bauüberwachung. Der neue Bürokomplex an der Ettinger Straße fügt sich aufgrund der gestaffelten Bauweise optimal in die Umgebung im Anschluss an das Werkgelände ein. So fungiert der drei- bis fünfgeschossige Neubau als Übergang zwischen Werkgelände und Wohngebiet. Umlaufende Fensterbänder mit metallverkleideten Brüstungen gliedern und verbinden die Baukörper im Rhythmus der Geschosse. Der große Anteil an Verglasungen kommuniziert die Offenheit und Transparenz, die im Innenraum gelebt wird, bereits nach außen. Großzügige, über Erd- und 1. Obergeschoss verlaufende Glasfassaden betonen den Eingangsbereich und die Gastronomie. Sie unterschneiden den Hauptbaukörper mit z. T. eigener Grundrissfigur und lassen den Neubau in Teilen schwebend wirken. Neben der gewünschten Außenwirkung erhalten diese Bereiche vor allem innenräumlich einen besonderen architektonischen Reiz.

Die bisher über die gesamte Stadt verteilten Audi-Vertriebsabteilungen finden in der neuen Bürowelt zusammen. Einem farbcodierten Leisystem folgend, finden sich die rd. 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Tiefgarage bis zum Dachgeschoss leicht zurecht. Die sorgsam durchdachte Gebäude- und Konstruktionsstruktur lässt eine hohe Flexibilität zu. Bis auf die Erschließungs- und Versorgungskerne mit sanitären Anlagen ist die Anordnung von Trennwänden im Raster der Fassaden frei wählbar, so dass vom großen Besprechungsraum und Großraumbüro bis hin zum Einzelbüro und Rückzugsmöglichkeiten alles angelegt ist und umgestaltet werden kann.

Das eingesetzte Trennwandsystem bietet mit raumhohen Verglasungsanteilen die gewünschte Transparenz. Geschlossene Wandelemente dienen der akustischen Auslegung der Räume. Neben den Treppenhäusern verbinden "Shortcuts" genannte, offene Treppen je zwei Geschosse und dienen vor allem der Wegeverbindung geschossübergreifender Organisationseinheiten. An den Shortcuts sind freistehende Teeküchen, z. B. mit den Namen "Nairobi", "Florida" oder "Afrika" angegliedert und so als Treff- und Kommunikationspunkte über den gesamten Bürokomplex verteilt. Darüber hinaus werden die Innenhöfe des ausgedehnten Gebäudekomplexes in die Arbeits- und Pausengestaltung einbezogen. Kurzum – es ist alles darauf ausgelegt, die Kommunikation optimal zu fördern.

Die gestaffelte Geschossigkeit nutzend sind Terrassen auf den Dachflächen angeordnet. Mit der Begrünung wurden sowohl ein Grünflächenausgleich als auch eine Regenwasserrückhaltung und -speicherung geschaffen. Die haustechnische Versorgung wurde der Raumflexibilität angepasst und im Doppelboden geführt. Die dadurch freigehaltenen Deckenflächen dienen der aktiven Kühlung.

Auf eine mechanische Lüftung konnte weitgehend verzichtet werden. Der notwendige Schallschutz bei geöffneten Fenstern wurde bei den Fassaden an den stärker befahrenen Straßen durch vorgesetzte, sog. Prallscheiben erreicht. Die Fassaden der effektiv verteilten Innenhöfe dienen ebenso der natürlichen Belichtung und Belüftung. Ihre Begrünung verbessert ihr Mikroklima. Eine nahezu vollflächige Sprinklerung sichert das notwendige Brandschutzniveau.

Das Herzstück des neuen Komplexes bildet das Betriebsrestaurant. Rd. 2500 Essen können hier täglich ausgegeben werden. Sieben Stationen stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Wechselnd und zumeist vor ihren Augen werden die Gerichte zubereitet. Das helle und freundliche Ambiente des Betriebsrestaurants lädt zum Verweilen ein, solange die Pause reicht. Das Innenarchitekturbüro Landau+Kindelbacher aus München gab dem bereits sehr spannungsvoll und abwechslungsreich angelegten Raumentwurf eine zusätzliche Prägung. Unzählige, von der Decke abgehangene Zylinder scheinen durch ihre unterschiedliche Länge über dem Raum zu schwingen. Einer Wolke gleich, verbinden sie optisch die Raumabschnitte zu einem plastischen Ganzen. Ihre Aufgabe als effektive Akustikelemente oder als Leuchte übernehmen die Zylinder im Vergleich mit ihrer Raumwirkung sehr dezent. Die fest eingebaute Möblierung variiert das gestalterische Grundmotiv des Ausgabetresens mit dynamisch wirkenden Schrägen und Rundungen. Dass damit die automobile Formensprache des Bauherrn anklingt, ist unverkennbar.

Auf der Galerie befindet sich ein Café mit so genannter "Work Lounge", so dass hier nicht nur zur Kontemplation, sondern auch Konzentration angeregt wird. Besprechungsecken, mit Monitoren ausgestattet, werden regelmäßig als produktiver Arbeitsplatz genutzt. Das "neue Bürozeitalter", über das so häufig gesprochen wird, hat hier längst Einzug gehalten.

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