Moderne Straßenunterhaltung

DSK-Asphalt schont Ressourcen und reduziert Entsorgungsaufwand

von: Rainer Wiegmann
Asphalttechnik Baustoffe
Eine DSK-Verlegemaschine Typ Schäfer SMS 12.000, eingesetzt von Possehl Spezialbau GmbH aus Sprendlingen. Foto: Schäfer

HEMMINGEN (ABZ). - Vorsorgemaßnahmen sind heutzutage für jeden verantwortungsbewussten Bürger mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit. Sei es ein medizinisches Check-up oder eine Inspektion des eigenen Fahrzeugs gemäß Serviceplan – alles dient nur dem einen Ziel: der Abwendung größerer, nicht absehbarer Folgen und Schäden, die Einschränkungen und Kosten nach sich ziehen.

Und wie sieht es mit unseren Straßen aus? Vor vielen Jahren bereits wurde in den Medien von "Karies" in unseren Straßen gesprochen, doch geändert hat sich bis heute nicht allzu viel. Von daher gesehen ist es ein ausgesprochener Lichtblick, wenn einige Kommunen sich zwischenzeitlich offen zeigen für moderne, umweltfreundliche und dabei sogar kostengünstige Straßenunterhaltungsmaßnahmen – hier speziell für DSK-Asphalt. Die Hansestadt Lübeck ist ein gutes Beispiel dafür. In ihren Vororten weisen diverse Straßen typische Schadensbilder auf: Netzrisse und Kornausbrüche, u. a. zurückzuführen auf Ausmagerungen der alten Straßenoberfläche bedingt unter anderem durch jahrelange UV-Strahlen-Einwirkung, sowie starke Absenkungen, primär an Nahtstellen von nachträglich installierten Versorgungsanschlüssen.

In solchen Fällen führen das Eindringen von Oberflächenwasser und Frost-/Tauwechsel zu größeren Schäden, wie Schlaglochbildung, starke Absenkungen usw..

DSK-Asphalt wird durch die Verwendung von Polymerbitumenemulsionen in kaltem Zustand direkt auf der Verlegemaschine produziert und sofort als Asphaltmischgut auf die Verkehrsfläche appliziert. Dank der Kaltbauweise besteht nur ein sehr geringer Energiebedarf, daraus resultierend auch eine nur äußerst niedrige CO2-Belastung. Der Einbau von DSK-Asphalt auf der Baustelle erfolgt in eigens dafür konzipierten, elektronisch gesteuerten Verlegemaschinen. In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des alten Untergrunds wird die Korngröße des Mischgutes bestimmt und festgelegt bzw. ob ein- oder zweilagig eingebaut werden muss. Letzteres ist meist dann erforderlich, wenn eine Vorprofilierung vorher angeraten ist.

Die Einbaustärke von DSK-Asphalt beträgt durchschnittlich ca. 1 cm. Somit entfallen meistens aufwendige Nebenarbeiten, wie z. B. das Abfräsen der alten Deckschicht oder das Regulieren von Einbauten bei Kanalschächten.

Dank DSK-Asphalt werden Ressourcen geschont, ein Entsorgungsaufwand entfällt. Beides hilft die Kosten zu minimieren.

Der Einbau von DSK-Asphalt verursacht sowohl für den fließenden Verkehr als auch für die Anlieger nur äußerst geringe Beeinträchtigungen. So kann die frisch verlegte Oberfläche innerhalb von ca. 30 min wieder für den Verkehr freigegeben werden. Aus diesen Gründen betrachtete die Stadt Lübeck den DSK-Asphalt als das effektivste und kostengünstigste Verfahren für ihre geplanten Straßenerhaltungsmaßnahmen. Mit diesen Arbeiten wurde das in Sprendlingen/RhHess. ansässige Unternehmen Fa. Possehl Spezialbau GmbH, dessen Stammhaus sich in Lübeck befindet, beauftragt.

Der Einbau von DSK-Asphalt in Lübeck wurde in folgenden Schritten vorgenommen:

  • Sichtprüfung der einzelnen Straßenabschnitte und ggf. vorab Behebung von größeren Straßenschäden.
  • Reinigen der zu bearbeitenden Straßenoberfläche mit Kehrsaugmaschine und/oder Wasserhochdruckreiniger, pmax: 150 bar.
  • Markieren und Abkleben aller in dem Straßenabschnitt vorhandenen Einbauten, wie z. B. Kanaldeckel oder Gully.
  • Einbau der 1. Lage DSK-Asphalt.
  • Einbau einer 2. Lage DSK-Asphalt.

Zur Vorprofilierung der Straßenoberfläche wird als erstes eine DSK 8-Asphaltlage mit max. Korngröße von 8 mm aufgebracht. Bedingt durch die eingangs erwähnte Ausmagerung der vorhandenen Straßenoberfläche war es hier dringend erforderlich, eine Bitumenemulsion als sogenannten Haftverbesserer direkt vor dem DSK-Verteilerkasten vorzuspritzen.

Dieses spezielle DSK-Verfahren – DSK mit integriertem Vorspritzen – setzt modernste Maschinentechnologie voraus. Beide hier zum Einsatz gekommenen Maschinen der Fa. Possehl waren mit einer Vorspritzeinrichtung der in Fellbach/Stuttgart ansässigen Fa. Schäfer-technic GmbH ausgestattet.

Der zum Vorspritzen erforderliche Spritzbalken ist unterhalb des Bedienstandes hinter der letzten Achse der DSK-Maschine, also direkt vor der Einbaubohle platziert. Dieses hat den Vorteil, dass vor dem Aufbringen des DSK-Asphaltes keinerlei Schmutz und Staub den Schichtenverbund beeinträchtigen kann. Die Dosierung der Emulsion ist, den Anforderungen entsprechend, variabel einstellbar. Bei Veränderung der Einbaubreite der Vario-Einbaubohle passt sich die Spritzbreite des Vorspritzbalkens automatisch an.

Die installierte Steuerung Typ "Touch-Control 910-10" der Schäfer SMS 12.000 beinhaltet eine SPS-Steuerung nebst Bedienterminal mit Anzeige und Eingabe der Betriebsdaten. Durch sie ist eine zeitlich exakte Reihenfolge für Start und Stopp der verschiedenen Komponenten programmierbar. Die Eingabe der Rezeptur aller Komponenten erfolgt über Prozentwerte, bezogen auf die Menge des Minerals. Alle diese Einrichtungen gewährleisten, dass vom Start weg exakt dosiertes, homogenes Mischgut produziert wird. Der Bediener wird entlastet, Fehlbedienungen werden durch hohen Komfort ausgeschlossen.

Ca. 45 min nach Einbau der Vorprofilierung wird in gleichem Verfahren die zweite DSK-Asphaltlage mit einer max. Körnung von 5 mm eingebaut. Das Verlegen dieses homogenen DSK-Asphaltmischgutes erfolgt mittels Einbaubohle, die mit Verteilerschnecken ausgestattet ist. DSK-Asphalt eignet sich zur Instandsetzung von Verkehrsflächen aller Belastungsklassen kann unter fließendem Verkehr eingebaut werden und zeichnet sich durch ihre hohe Tagesleistung bei geringer Verkehrsbeeinträchtigung aus. Bereits kürzeste Zeit nach Applikation des DSK-Asphalts stehen die instandgesetzten Verkehrsoberflächen wieder für den Verkehr zur Verfügung. Die Nutzungsdauer der mit DSK-Asphalt ausgestatteten Asphaltflächen liegt erfahrungsgemäß bei ca. 8 bis 14 Jahren was die hohe Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens unterstreicht.

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