Moderner Forschungscampus

Lichtdurchfluteter Neubau wird neues Campus-Zentrum in Göttingen

Göttingen (ABZ). – Der Sartorius-Konzern ist nach eigener Aussage einer der führenden Entwicklungspartner und Zulieferer der biopharmazeutischen Forschung und Industrie. Der Wachstumskurs des Unternehmens ließ den früheren Produktions- und Verwaltungsstandort im Norden von Göttingen zu klein werden. Seit 2016 entsteht daher ein neuer, moderner Campus im Westen der niedersächsischen Universitätsstadt. Für die Brandschutzbekleidungen setzten die Verantwortlichen auf Systemlösungen von Rigips.
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Im neuen Forum sind sowohl ein großes Demonstrationslabor und 400 Büroarbeitsplätze untergebracht als auch die neue Betriebskantine mit bis zu 500 Plätzen. Fotos: förderraum Architekten + Planer/Henry Koch

Auf rund 170.000 m² finden sich Produktionsgebäude, Labore, Logistikeinrichtungen sowie ein großes Mitarbeiterparkhaus. Einer der jüngsten Neubauten ist das "Sartorius Forum". Es bildet das Zentrum des Campus-Geländes. In ihm sind sowohl ein großes Demonstrationslabor und 400 Büroarbeitsplätze untergebracht als auch die neue Betriebskantine mit bis zu 500 Plätzen. Trockenbauunternehmer Burkhard Okel und Projektleiter Mirko Rohdenburg konnten sich mit diesem Großprojekt die silberne Trophäe bei der 12. Rigips Trophy sichern.

Für die Trockenbauarbeiten war rund ein Jahr Bauzeit veranschlagt. Eine Zeit, in der die Okel GmbH & Co. KG teilweise mit bis zu 70 Mitarbeitenden vor Ort war. "Insbesondere unsere gut eingespielten Ausbauteams haben dabei geholfen, bauablaufbedingte Behinderungen und Verzögerungen immer wieder auszugleichen und den strengen Zeitplan einzuhalten", erklärt Geschäftsführer Burkhard Okel. "Ebenfalls von Vorteil war die bewährte, weil geübte Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Bauleitung, Planung und Projektsteuerung. Viele der Baubeteiligten haben zuvor schon andere Projekte auf dem 'Sartorius Campus' gemeinsam realisiert, sodass die Abstimmungsprozesse absolut reibungslos verliefen."

Herausforderungen, die es zu meistern galt, gab es genug – schon aufgrund der vielfältigen Nutzungsanforderungen im neuen Forum. Der Neubau gliedert sich in zwei Bereiche: den Hauptbaukörper mit 3460 m² Grundfläche und den eingeschossigen Speisesaal auf der Westseite mit rund 870 m². Den Kern des Gebäudes bildet ein mehrgeschossiges, glasüberdecktes Atrium mit Treppen und Stegen. Im Erdgeschoss fungiert das Atrium als Eingangshalle zu den Büro- und Laborräumen, während die Kantine mit einem Café und Bistro als Treffpunkt für Mitarbeitende und Besucher gilt. Eingangshalle und Kantine sollen darüber hinaus für Sonderveranstaltungen und Betriebsversammlungen genutzt werden können. Szenarien, die im Brandschutzkonzept detailliert mit berücksichtigt wurden.

Herausforderungen gemeistert

"Die Vorgaben des Brandschutzkonzeptes waren nur eine der Herausforderungen im Forum", erinnert sich der verantwortliche Projektleiter Mirko Rohdenburg. "Durch die unterschiedlichen Nutzungsarten in den Gebäudeteilen ergab sich auch eine Reihe von raumakustischen und vor allem gestalterischen Vorgaben und Anforderungen", so der Spezialist. "Letztlich konnten wir hier zeigen, was mit modernen Trockenbausystemen heute möglich ist. Die im Brandschutzkonzept genannten Schutzziele waren durch anlagentechnische, organisatorische und vor allem durch bauliche Maßnahmen sicherzustellen", führt er aus. "Während der Bauphase gab es kontinuierliche Abstimmungen mit allen Fachplanern und regelmäßige Prüfungen durch die beteiligten Brandschutz-Gutachter. Entsprechend hoch waren die Anforderungen gerade an den Trockenbau." Durch die aufeinander abgestimmten Verwendbarkeitsnachweise verschiedener Bauteile und Bauarten, insbesondere hinsichtlich der technischen Gebäudeausrüstung, der Feuerschutzabschlüsse und der Anforderungen aus den Bauordnungen und Brandschutzkonzepten, konnten mit den gewählten Systemen sämtliche Anforderungen vollumfänglich gelöst werden, heißt es von den Verantwortlichen.

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Die Oberflächenqualitäten wurden fortwährend überprüft und nachbearbeitet, um beste Ergebnisse zu gewährleisten.

Gemeinsam mit den Technikern von Rigips wurden so etwa Brandschutzbekleidungen für tragende und aussteifende Konstruktionen, für Kabel-, Installations- und Lüftungskanäle sowie für geeignete Wand- und Deckenkonstruktionen entwickelt, die Anforderungen bis F 120 erfüllen mussten. Um die einzelnen Flächen – gerade in den Versammlungsbereichen – möglichst großzügig nutzen zu können, mussten die Mitarbeitenden automatische Brandschutzvorhänge sicher in die Unterdecken einsetzen. Besonders komplex gestaltete sich zum Beispiel die Herstellung der Unterkonstruktion für den Brandschutzvorhang. Dieser trennt das Atrium im Brandfall vom Speisesaal.

Brandsicher und schalldämmend

Die zwingend oberhalb des Brandschutzvorhanges hindurchzuführenden Lüftungskanäle machten die Entwicklung einer speziellen Stahlunterkonstruktion erforderlich. Die Unterkonstruktion sollte sowohl den zuverlässigen Raumabschluss, die Wärmedämmung, die Statik als aufnehmendes Bauteil als auch die notwendigen technischen Voraussetzungen für das Durchführen von brandschutztechnischen L-Kanälen gewährleisten. Die Konstruktion wurde, zusätzlich zu den eingeholten Stellungnahmen hinsichtlich der Abweichungen der Prüfzeugnisse, einer Zustimmung im Einzelfall unterzogen. Gerade bei der Konstruktion der unterschiedlichen Trennwände war das Know-how der Trockenbauprofis gefragt. Während in den öffentlichen Bereichen Wandsysteme mit erhöhten statischen Anforderungen, etwa hinsichtlich der Aufnahme von Konsollasten, der Wandhöhen und der Oberflächenhärte gefordert waren, sollten in den Büro- und Verwaltungsbereichen eher grundflächenminimierte, schlanke Trennwände mit ausreichenden Schall- und Brandschutzeigenschaften realisiert werden. "Analog zu diesen Anforderungen haben wir daher auch ein breites Spektrum des von Rigips zur Verfügung gestellten Produktsortiments eingesetzt. In der Kantine kam beispielsweise Rigips-"Die Harte" zum Einsatz, die als Hartgipsplatte eine sehr robuste Oberflächen aufweist. Aber auch außergewöhnliche Lösungen, etwa für die Kühlzellen in der Küche, die auf die Zubereitung von bis zu 1200 Mahlzeiten pro Schicht ausgelegt ist, wurden komplett in Trockenbauweise erstellt. In diesem Fall als Feuchtraumsysteme mit den vliesarmieren Rigips-Glasroc-X-Platten und einer Dämmung für Minustemperaturen", erläutert Rohdenburg.

In den Bürobereichen wurden die Trennwände beidseitig zweilagig mit Rigips-Bauplatten der Art RB bekleidet und mit einer Einlage aus nichtbrennbarer Mineralwolle ausgeführt. In Räumen mit besonders hohen schallschutztechnischen Anforderungen haben die Mitarbeitenden zusätzlich die Schallschutzplatte Rigips-"Die Blaue" verbaut. Für die akustische Qualität nicht minder wichtig war die Ausgestaltung der verschiedenen Deckenbereiche. Auch hier war die Expertise des Okel-Teams gefragt: Im Speisesaal sorgt eine rund 1200 m² große, sowohl horizontal, schräg als auch vertikal verlaufende Akustikdecke mit Akustikputz für gute Akustik, während in den Flur- und Konferenzräumen Rigips-Lochdecken (Rigitone Activ'Air 12/25 Q) sowie akustisch wirksame Deckensegel (Ecophon Focus DS) eine gute Sprachverständlichkeit gewährleisten.

Neben den brand- und schallschutztechnischen Anforderungen war im gesamten Gebäude auch die gestalterische Kompetenz von Burkhard Okel und seinem Team gefordert. "Einige Wände in den Bürobereichen wurden als frei formbare Systeme ausgeführt, um für eine flexible Raumnutzung zu sorgen. Darüber hinaus wurden vielfältige Faltteile entweder vor Ort oder in unserer hauseigenen Werkstatt gefertigt", erklärt Okel.

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